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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
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entsetzt.
    Endlich stießen seine Hände auf Widerstand. Er hatte Boden unter den Füßen. Wo war er?
    Gerade hatte er sich noch in der Ordination des Augenarztes befunden - und jetzt tasteten seine Hände über naßkalten rissigen Fels.

    Neunzehn Uhr in London - Punkt 14 Uhr in New York.
    Claire Douglas registrierte es geistesabwesend, als sie auf die Uhr über dem Lift blickte, die die Uhrzeit aller größeren Weltstädte angab. Ungeduldig wartete sie, bis sich die Lifttür öffnete.
    Die Kabine war leer. Wo war der Fahrstuhlführer?
    Sie zuckte die Schultern. Auch Liftboys waren nur Menschen, die gelegentlich ihren Bedürfnissen nachgeben mußten...
    Sie drückte die Taste für das dreiunddreißigste Stockwerk. Die Schiebetüren schlossen sich, und der Aufzug setzte sich ohne jeden Ruck nach oben in Bewegung. Wie seltsam, ganz allein in einer so großen Liftkabine zu fahren. Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie das bisher noch nie erlebt. Sonst herrschte in den Liften des American West Building immer dichtes Gedränge.
    Claire hatte es trotz ihrer 23 Jahre bereits zur Chefsekretärin gebracht. Und das keineswegs wegen ihres guten Aussehens. Sie war einfach tüchtig. Sie hatte einen nüchternen Verstand, der logisch arbeitete, und sie war alles andere als abergläubisch.
    Aber jetzt, während sie ganz allein in der Liftkabine zum 33. Stock hinauffuhr, beschlich sie ein eigenartiges Gefühl.
    Sie wußte, daß etwas Derartiges während der Bürostunden noch nie vorgefallen war. Das Ausbleiben der Liftpassagiere und des Fahrstuhlführers war ein eigenartiges Zusammentreffen.
    Und auf einmal wußte sie, daß das kein Zufall sein konnte.
    Irgend etwas stimmte nicht. Und der Lift fuhr so langsam. Sie hätte längst schon am Ziel sein müssen.
    Sie fühlte sich in der großen Kabine auf einmal eingeengt. Gefangen wir ein Tier im Käfig. Sie wollte hinaus!
    Ein Krachen und Knirschen erschütterte die Kabine. Claire wurde gegen eine Wand geschleudert. Aus der Steuerungskonsole zuckte ein Blitz. Die Tasten flogen wie Geschosse durch die Kabine.
    Die Wände beulten sich aus und bekamen lange Risse, und ein langgezogenes schrilles Geräusch betäubte sie fast. Metall und Kunststoff verkeilten sich ineinander. Dichte Rauchschwaden drangen von allen Seiten in den Lift und legten sich schwer auf Claires Atemwege.
    Sie schaffte es gerade noch, aus ihrer Tasche ein Tuch zu reißen und es sich vor Mund und Nase zu halten, bevor der Qualm sie endgültig einhüllte. Das Denken fiel ihr immer schwerer. Alles begann sich um sie zu drehen. Sie glaubte noch zu spüren, daß der Lift mit einem letzten Ruck anhielt, bevor sie das Bewußtsein verlor und in einem Schlund aus Glut und Schwärze versank. Das ist der Tod! dachte sie.

    „Einen ungünstigeren Zeitpunkt haben Sie sich wohl nicht aussuchen können", knurrte Jakob Ehrlich mißmutig. Er warf dem Mann einen giftigen Blick zu, der ihn vor einer Viertelstunde aus dem Bett geläutet hatte. Jetzt war es gleich 5 Uhr morgens.
    Den Besucher rührte das nicht. Er wirkte gelassen und keineswegs so unausgeschlafen wie Jakob Ehrlich.
    „Hätte das nicht Zeit gehabt, bis ich den Laden aufmache?" fragte Jakob, als er den Besucher in sein Antiquitätengeschäft führte.
    „Nein", sagte der Fremde.
    Jakob ließ eine Jalousie hoch, so daß die ersten Strahlen des neuen Tages durchs Fenster fielen. Der Antiquitätenhändler war vor zehn Jahren von Deutschland nach Australien ausgewandert, und sein kleines Geschäft in Sydney hatte ihm zu einem bescheidenen Wohlstand verholfen. Nicht zuletzt deshalb, weil er für seine Kunden und Geschäftspartner jederzeit zu sprechen war. Seine besten Geschäfte hatte er zu den ungewöhnlichsten Zeiten und unter seltsamsten Bedingungen gemacht. Er war auch diesmal seinem Grundsatz treu geblieben, daß Geschäft allem anderen vorging. Und deshalb hatte er den Fremden nicht abgewiesen, der ein „seltenes Stück" anzubieten hatte und von einem „Notverkauf" sprach.
    „Also zeigen Sie her", verlangte Jakob.
    Er blickte dem Fremden zum erstenmal ins Gesicht, ohne Einzelheiten darin erkennen zu können. Das Gesicht war nichtssagend, alltäglich. Ein Dutzendgesicht.
    Jakob blickte auf die Hand des Fremden, als diese in einer ledernen Handtasche verschwand. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Hand wieder zum Vorschein kam.
    Der Antiquitätenhändler wollte schon ungeduldig werden.
    Da tauchte die Hand auf. Sie kam blitzschnell auf ihn zugeschossen - so
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