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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
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nicht anmerkte.
    „Wie ich hergekommen bin?" sagte der Dämonenkiller mit einem sauren Lächeln. „Wenn ich das wüßte... "
    „Ich meine - was haben Sie gerade getan, als das mit Ihnen passiert ist?"
    „Ich habe an einer Seance teilgenommen."
    „Na, dann waren Sie wenigstens nicht so unvorbereitet wie ich", rief der korpulente Mann von etwa Vierzig, der bei Dorians Eintreffen hysterisch geschrien hatte. „Mein Name ist Laurence Wytton. London. Ich war gerade beim Augenarzt, der mir eine Flüssigkeit in die Augen tropfte, die mich zu verbrennen schien... Und dann fand ich mich hier wieder. Unter lauter Fremden aus aller Herren Länder. Das kann nicht wahr sein. Weiß denn niemand, wo wir sind?"
    „Doch", sagte ein kleiner ungepflegter Mann - in zerschlissenen Kleidern. Er hatte eine Knollennase, die so rot wie eine Verkehrsampel war, und wässerige, blutunterlaufene Augen. „Wir sind in einer Entziehungsanstalt für Säufer. Aber einen Alain Gabin, König der Clochards von Paris, kann das nicht erschüttern. Ich genieße dieses Delirium tremens förmlich."
    „Ja, was für ein Genuß, mit einem Säufer, einem verrückten Intellektuellen, einem Wilden und einer karrieresüchtigen Stenotypistin auf engstem Raum zusammengepfercht zu sein!" rief der große stämmige Blonde mit dem tiefgebräunten Gesicht. Er hatte bisher auf einem Felsbrocken gehockt, sprang aber jetzt auf.
    „Das ist Jakob Ehrlich, Antiquitätenhändler aus Sydney und deutscher Abstammung", erklärte das Mädchen. „Ich stufe ihn als Choleriker ein. Mit der karrieresüchtigen Stenotypistin meint er mich - Claire Douglas aus New York. Es wurmt ihn wahrscheinlich, daß ich mit der Situation besser fertig werde als er. Seine Frau kann einem leid tun."
    „Babs mag mich, wie ich bin", sagte der Australier.
    „Schon gut, Jack", meinte der Bärtige besänftigend. „Es war für uns alle ein harter Schlag, als wir uns plötzlich hier fanden. Wenngleich... Ich muß sagen, dieser Vorfall hat meine Theorie 'bestätigt, daß alles vieldimensional ist. Auch ein Punkt ist mehr als nur ein eindimensionales Gebilde. Ich hatte während einer Aktion in Düsseldorf gerade einen solchen auf die Leinwand gemalt - und auf einmal stürzte ich in ihn hinein. Für mich ist es klar, daß wir nun alle in diesem Punkt sind. In einem Mikrokosmos, der womöglich ein Ebenbild unseres Universums ist. Was sagen Sie zu dieser Theorie, Dorian? Ich darf Sie doch so nennen? Ich heiße übrigens Herbert Ohm. Sie dürfen Herbie zu mir sagen."
    „Ihre Theorie ist so gut wie jede andere", erklärte Dorian.
    „Ach, Sie haben wohl eine bessere?" fragte der Aktionist irritiert.
    „Noch nicht", antwortete Dorian. „Dafür habe ich noch nicht genügend Informationen."
    Claire betrachtete ihn prüfend.
    „Sie scheinen gar nicht besonders überrascht zu sein, daß Sie hier sind", meinte sie. „Jedenfalls finden Sie sich mit den Gegebenheiten am leichtesten von uns allen ab."
    „Kein Wunder. Das passiert mir doch fast jeden Tag", sagte Dorian grinsend. „Aber im Ernst - Sie tragen Ihr Schicksal auch mit bewundernswerter Ruhe."
    „Ich bin schon etwas länger hier als Sie", erwiderte sie. „Anfangs bin ich beinahe durchgedreht. Aber dann sagte ich mir, daß es besser sei, hier zu sein, als im Lift bei lebendigem Leib zu verbrennen."
    „Wie lange sind Sie schon hier?"
    „Keine Ahnung. Unsere Uhren sind stehengeblieben", antwortete sie. „Ist das nicht seltsam? Es gibt aber noch andere merkwürdige Dinge. So stellte sich heraus, daß wir alle gleichzeitig, im selben Augenblick, hierher verschlagen wurden. Und dann - obwohl wir jeder eine andere Muttersprache haben, können wir uns miteinander verständigen."
    „Das ist mir auch gleich aufgefallen." Dorian deutete auf den Neger in Kriegsbemalung, der vor einer Felswand hockte, auf die er einen Baum gemalt hatte und unverständliche Beschwörungen murmelte. „Was ist mit ihm?"
    Claire erzählte Dorian, was sie aus Bhawa herausbekommen hatten: daß er gerade dabei gewesen war, einen Dämon zu vertreiben, der in einem Affenbrotbaum genistet hatte...
    „Bhawa ist davon überzeugt, daß der tro - dieser Dämon also - ihn in dieses Reich der Finsternis verbannt hat", schloß die Amerikanerin.
    „Das ist interessant", sagte Dorian und ging auf den Ewe zu. Dieser ließ sich bei seiner Beschwörung nicht stören, als Dorian neben ihm nieder kniete.
    „Bhawa, hast du den Dämon gesehen?" fragte Dorian.
    Der junge Krieger nickte.
    „Und
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