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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
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werden. Es gibt aber auch noch die Weiße Magie, die den Menschen mehr entgegenkommt. Simpel ausgedrückt - das eine ist ein Werkzeug des Bösen, während das andere dem Guten dient. Können Sie mir folgen?"
    Claire und Laurence nickten, Jakob stieß verächtlich die Luft aus, der Clochard Alain kicherte in sich hinein, und der Aktionist Herbert Ohm meinte schmunzelnd: „Nur weiter, Dorian. So abstrakt Sie sich auch ausdrücken, ich sehe doch Parallelen zu meiner eigenen Theorie."
    „Wenn wir nun im Bann der Schwarzen Magie stehen, dann müßte es gelingen, deren Wirkung mit Weißer Magie zumindest teilweise aufzuheben", erklärte Dorian. „Ein Versuch könnte jedenfalls nicht schaden."
    „Heißt das, daß Sie uns einen Zaubertrick vorführen wollen?" fragte Jakob Ehrlich spöttisch.
    „Sie beherrschen die Weiße Magie?" rief Laurence Wytton ungläubig.
    „Erwarten Sie sich von mir keine Wunder", sagte Dorian. „Aber eine Wirkung werde ich in jedem Fall erzielen - ob diese nun positiver oder negativer Natur ist. Die Kräfte der Schwarzen Magie werden sicher auf die Einflüsse der Weißen Magie reagieren. Seien Sie also auf alles gefaßt."
    Dorian nahm die Kette mit der geschmolzenen Gemme ab und legte sie vor sich auf den Boden. Dann ging er zu dem Ewe, der in seiner Beschwörung innegehalten hatte und neugierig herüberstarrte. Er widersetzte sich nicht, als Dorian ihm den Beutel mit seinen Fetischen abnahm.
    Während der Dämonenkiller den Inhalt des Beutels auf dem Boden ausschüttete - es handelte sich um bemalte Tierknochen, geschliffene Steine, Haare, Tierzähne und einige Klumpen Erdfarbe -, erklärte er: „Uns stellen sich zwei Fragen. Wie und warum wurden wir hergeholt? Während das Wie nicht so wichtig ist, kann das Warum von entscheidender Bedeutung sein. Was hat man mit uns vor? Wenn wir das Motiv der Dämonen kennen, dann ist es leichter, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ich werde versuchen, die Kräfte der Schwarzen Magie aus der Reserve zu locken und auf diese Weise eine Antwort zu erhalten."
    „Das hört sich an, als wüßte er, worüber er spricht", raunte Claire Douglas.
    „Jedenfalls versteht er es, uns zu fesseln und unsere Moral zu heben", erwiderte Herbert Ohm. Dorian hatte seine Worte gehört.
    „Es kann aber auch sein, daß ich versage", gab er zu bedenken. „Wie ich schon sagte - machen Sie sich auf alles gefaßt. Malen Sie sich alle nur erdenklichen Schrecken aus. Möglicherweise wird Ihre Phantasie von der Wirklichkeit noch überboten."
    Laurence Wytton begann wieder zu jammern, und Claire Douglas drohte ihm eine Ohrfeige an. Jakob Ehrlich konnte sich eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen, als Dorian Bhawas Fetische in einer bestimmten Konstellation auslegte. Der junge Ewe gab ein ehrfürchtiges Murmeln von sich. Dorian konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Er glaubte nicht an einen Erfolg seiner Bemühungen, doch war er sicher, daß er zumindest eine magische Reaktion hervorrufen würde, die den anderen die Augen öffnete.
    Er begann, mit Bhawas Erdfarben, einige magische Symbole auf den Fels zu malen. Nichts geschah. Dorian hatte auch nichts anderes erwartet, denn die Symbole ergaben eine Formel der Schwarzen Magie. Jetzt setzte er mit der ockerfarbenen Kreide ein Unendlichkeitszeichen. Noch immer geschah nichts. Nun malte er quer über die Formel den ersten Schenkel eines Drudenfußes, fügte, ohne abzusetzen, den zweiten Schenkel hinzu - und den dritten und vierten. Nun war der Drudenfuß geschlossen.
    „Es stinkt", sagte der Clochard.
    Der Dämonenkiller begann zu schwitzen, als er mit roter Erdfarbe an eine Spitze des Drudenfußes den Buchstaben Aleph der Himmelsschrift zeichnete, der wie ein X mit versetztem Querbalken aussah. Kaum hatte er den letzten Strich ausgeführt, fuhr ein Windstoß in seine Haare, hob ihn einen halben Meter in die Höhe und schleuderte ihn wieder zu Boden.
    „Was war das?" entfuhr es Herbert Ohm.
    „Habt ihr das gesehen?" rief Laurence Wytton schrill. „Es hat ausgesehen wie ein fliegender Marder... '
    „Nur ein Irrwisch", sagte Dorian leichthin.
    Er mußte den Buchstaben Aleph noch einmal schreiben, weil der Irrwisch ihn ausgelöscht hatte. Wieder fuhr ein Windstoß durch die Höhle und stellte Dorians Standfestigkeit auf die Probe. Doch der Dämonenkiller setzte seine Tätigkeit unbeirrt fort. Er schrieb über die nächste Spitze des Drudenfußes einen weiteren Buchstaben des geheimen Himmelalphabets des Agrippa: Samech - ein U, das
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