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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
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Alraune mußte ihr unsägliche Schmerzen bereiten...
    Doch mehr erreichte der Dämonenkiller nicht. Als die Alraune verkohlt war, war Hekate zwar geschwächt. Aber sie lebte. Und sie erholte sich schnell.
    Plötzlich konnte sie wieder lachen.
    „Du hast mir ungewollt bestätigt, Dorian", rief sie, „daß ich längst nicht mehr von Pflanzen abhängig bin! Ich bin endgültig frei. Das habe ich dir zu verdanken, Dorian. Du hast mich auch vor der Schwarzen Familie rehabilitiert. Wer könnte jetzt noch daran zweifeln, daß ich eine würdige Herrin der Finsternis sein werde? Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Dorian, und ich werde mich revanchieren, indem ich deine Lebenskraft in mich aufnehme."
    Sie näherte sich ihm wieder mit gierigem, lüsternem Blick.
    Dorian glaubte sich verloren. Er hatte alle seine Trümpfe verspielt und keine Waffe mehr, die er gegen Hekate einsetzen konnte. In seiner Verzweiflung rief er nach Faust.
    Da begann die Luft zwischen ihm und Hekate zu flimmern, und die Konturen einer menschlichen Gestalt bildeten sich.
    Dr. Faust erschien in seinem Astralkörper. Er war jetzt nicht mehr der Mann ohne Gesicht, sondern sah aus wie zu Lebzeiten. Er trug seine Magisterkleidung und, der Mode des 15. Jahrhunderts entsprechend, einen weiten Umhang und seinen Spitzhut. Er sah ganz so aus, wie Dorian ihn in Erinnerung hatte: Die kurzen Haare waren in die hohe breite Stirn gekämmt, der lange Oberlippenbart war zur Seite gezwirbelt. Er lächelte verschmitzt. Nur aus seinen blauen Augen war der Schalk verschwunden. Sie blickten ernst.
    Faust breitete seinen Umhang schützend über Dorian aus.
    „Dieses Kräftemessen habt Ihr verloren, Hekate", sagte er an die Hexe gewandt. „Wenn es uns auch nicht gelungen ist, Euch endgültig zu vernichten, so mögt Ihr erkannt haben, daß Ihr in uns ernstzunehmende Gegner habt. Und seid gewiß, auch als Herrin der Finsternis werdet Ihr vor mir nicht sicher sein. Irgendwann einmal wird es mir gelingen, meine Rache zu vollenden. Es drängt mich nicht zu schnellen Taten, denn ich habe Zeit - alle Zeit der Ewigkeit. Und denkt daran, daß dieser Körper, den mein Geist erschaffen hat, nicht so leicht zu verwunden ist wie der Eure."
    Ohne sich um die erzürnte Hexe zu kümmern, wandte er sich dem Dämonenkiller zu.
    „Kommt, Georg. Wir haben hier nichts mehr verloren."
    Fausts Mantel hüllte Dorian ein, bis dieser völlig in Dunkelheit zu versinken schien. Als die Finsternis zurückwich, fand sich Dorian im Tempel der Magischen Bruderschaft wieder. Er saß zwischen Jeff Parker und Thomas Becker am gläsernen Tisch. In der Mitte drehte sich der Globus noch immer. Aber in ihm spiegelte sich nicht mehr der Schein einer Kerze. Vielmehr reflektierte er Fausts Astralkörper.
    „Ihr könnt mich jederzeit anrufen, Georg", sagte Fausts Geist. „Wann immer Ihr Probleme habt, die Ihr allein nicht bewältigen könnt. Aber vergeßt nicht, daß Ihr mich nur in dringenden Fällen rufen dürft, denn es bedarf ungeheurer Kräfte, einen Astralkörper zu erschaffen. Spielt also nicht mutwillig mit dem Übernatürlichen. Aber wenn Ihr mich braucht, dann stelle ich Euch gerne mein Wissen und meine Erfahrung zur Verfügung, die ich sowohl als Lebender als auch als unruhig wandernder Geist gesammelt habe. Gehabt Euch wohl, Georg... Bis zum nächstenmal..."
    Die Reflexion von Fausts Gesicht verschwand.
    Dorian saß reglos da und durchlebte in Gedanken noch einmal die letzten Stunden. Er fragte sich, was aus den anderen sechs Opfern geworden war. Er hätte gern gewußt, ob sie noch lebten.
    „Wenn Euch soviel daran liegt, Georg, dann sollt Ihr es erfahren", meldete sich Fausts Stimme zum letztenmal in Dorians Geist.
    In dem sich drehenden Globus erschien ein leuchtender Nebel, der sich zu Bildern formte.
    Dorian sah, daß die Rettungsmannschaften Claire Douglas unversehrt aus dem Aufzug holten. Ihr Körper wies keine einzige Wunde auf - man sprach von einem Wunder. Und das war es auch. Auch Claire wußte es, und dieses Wissen spiegelte sich in ihrem Gesicht. Sie wirkte älter, abgeklärter, reifer, und ihr Blick verriet, daß sie Dinge erlebt hatte, die die anderen Sterblichen nicht einmal erahnten.
    Dasselbe Wissen sprach auch aus den Augen der anderen.
    Als Herbert Ohm seinen Leinenwürfel verließ, wurde er mit Buh-Rufen empfangen, weil er nur einen einzigen Punkt als sein künstlerisches Vermächtnis zurückließ. Die Sammler und Verehrer seiner Kunstfühlten sich genarrt, als er bekanntgab, daß
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