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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
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Hexe war alle Farbe gewichen. Es war grau und zur Fratze verzerrt.
    „Was versprichst du dir davon?" fragte sie.
    „Ich will das Leben dieses Mannes retten", antwortete Dorian. Claire war von seiner Ruhe und der Würde, die er auch in dieser Situation bewahrte, beeindruckt.
    „Nicht auch dein eigenes Leben, Dorian?"
    „Nein."
    „Also sei es. Wie ist der Name des Verräters?"
    „Archon."
    Hekate ließ ihr Opfer los und schleuderte es auf den Altar. Jakob Ehrlich lag reglos auf dem Stein. Aber er lebte, denn sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig.
    „Archon! Archon!" wetterte Hekate. „Alle Dämonen der Schwarzen Familie sind Zeuge, daß ich dich als hinterlisten Verräter entlarvt habe. Dafür wirst du bestraft werden. Fortan sollst du als Gezeichneter unter den Sterblichen leben müssen und auch von ihnen verachtet und verflucht werden. Dein Körper sei dir für immer ein Gefängnis. Er soll dir Schmerz und ewiges Leid bescheren."
    Claire wandte sich ab, als sie sah, daß Jakobs Körper konvulsivisch zu zucken begann. Als sie wieder hinblickte, war von ihm nichts mehr zu sehen.
    „Ich habe Wort gehalten, Dorian", sagte die Hexe zu dem Dämonenkiller und zeigte ein bösartiges Lächeln. „Es war aber nicht die Rede davon, daß ich auch die anderen Opfer freigebe. Sie werden den Tod erleiden, wie es ihnen vorbestimmt ist. Ihr Lebensfunke soll mich stärken. Das hast du wohl nicht bedacht, was?"
    „Doch", entgegnete Dorian kühl. „Aber diese Leute brauchen meinen Beistand nicht. Denn sie sind ebensowenig gefährdet wie ich."
    Hekate musterte ihn lauernd.
    „Das sind große Worte, die es zu beweisen gilt. Und zwar auf der Stelle!"
    Claire fühlte sich von hinten gepackt. Sie wurde hochgehoben und zum Altarstein gebracht.

    Dorian war längst nicht so sicher, wie er sich gab. Sein forsches Auftreten bei diesem Sabbat grenzte an Überheblichkeit. Doch auch das war kalkuliert. Er durfte keine Schwäche zeigen. Und er mußte Hekate persönlich herausfordern, deutlich zu erkennen geben, daß sie allein sein Gegner war. Dadurch sicherte er sich gegenüber den anderen Dämonen ab.
    Sie mußten sich aus dieser Auseinandersetzung heraushalten.
    Es war ein Kampf zwischen ihm und Hekate. Das hatte seine Haltung den anderen Dämonen klargemacht.
    Der Dämonenkiller mußte an sich halten, als man Claire Douglas auf den Altarstein zerrte. Als Hekates triumphierende Blick ihm begegneten, zwang er sich zu einem spöttischen Lächeln.
    „So", sagte Hekate zufrieden, als das Mädchen vor ihr auf dem Altarstein lag. „Und nun wollen wir einmal sehen, was mich daran hindern sollte, diesem knusprigen Menschenkind frisch-fröhlich das Leben auszusaugen."
    Dorian trat einen Schritt nach vorn.
    „Du kannst mit deinen Fähigkeiten viel erreichen, Hekate", rief er so laut, daß alle Dämonen ihn hören konnten. „Aber es wird dir nicht gelingen, es wie die Schlange zu halten, die sich selbst in den Schwanz beißt und sich selbst auffrißt. Dazu bist auch du nicht fähig."
    Unter den Dämonen erhob sich ein Geraune. Sie drückten damit ihre Überraschung und auch ihren Unwillen aus.
    „Seit wann versuchst du dich als Orakel, Dorian?" fragte Hekate. „Das klingt wie ein billiger Bluff. Aber wenn du etwas von Bedeutung zu sagen hast, dann drücke dich klar und deutlich aus. Nicht auf die Formulierung, sondern auf das Gewicht der Worte kommt es an."
    „Ich kann mich auch deutlicher ausdrücken", erwiderte Dorian. „Wenn du diesem Mädchen die Lebenskraft aussaugst, wäre es dasselbe, als wenn du dir ein Stück von dir selbst einverleiben würdest. Und das kommt einer Selbstzerfleischung gleich."
    „Du sprichst immer noch zu sehr in Rätseln", sagte Hekate ungehalten. Unter den Dämonen wurden wütende Rufe laut. Sie verlangten die Opferung des Mädchens auf dem Altar. Sie wollten Blut sehen.
    Dorian griff in die Tasche seines Ponchos und holte den Rest der Alraunenwurzel hervor. Er hielt sie hoch und registrierte zufrieden, daß Hekate zusammenzuckte.
    „Das", erklärte Dorian laut und deutlich, „ist ein Stück von dir, Hekate. Man hat dir diese Alraune vor langer Zeit gestohlen, als du noch weitaus mehr als heute in ihrer Abhängigkeit gestanden bist. Aber auch wenn du dich verändert hast, besteht zwischen dir und dieser Alraune immer noch eine enge Verbindung. Und dieses Mädchen, Claire Douglas, hat von der Alraune gegessen."
    „Lüge!" kreischte Alraune. „Du kannst mich nicht täuschen, Dorian
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