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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel
Autoren: Dämonenkiller
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anzurufen, war nicht besonders originell, und er wäre Dorian in jedem drittklassigen okkulten Zirkel geboten worden. Aber er sagte sich, daß dies hier vielleicht doch etwas anderes war.
    Irgend jemand setzte den schwarzen Globus in Bewegung. Er begann sich lautlos um seine Polachse zu drehen, nicht zu schnell und nicht zu langsam, mit immer gleichbleibender Geschwindigkeit. Wie ein Perpetum mobile...
    Das Kerzenlicht spiegelte sich darin...
    Thomas Becker begann wieder zu sprechen. Seine Stimme klang nun entrückt, und sie schien aus weiter Ferne zu kommen.
    Der Dämonenkiller spürte auf einmal nicht mehr den Händedruck seiner Tischnachbarn. Er konzentrierte sich auf das Licht, das sich in dem sich drehenden schwarzen Globus spiegelte. Das Licht breitete sich aus - und auf einmal war der Globus nicht mehr dunkel, sondern hell wie eine Miniatursonne. Dorian konnte den Blick nicht von ihm lassen. Ihn schwindelte... Er fühlte sich auf einmal so leicht, als schwebe er... Und die kleine Sonne entfernte sich von ihm. Er versuchte sich loszureißen, nach dem immer kleiner werdenden Licht zu greifen, um es zurückzuhalten.
    Doch da wurde ihm bewußt, daß das Licht unerreichbar für ihn geworden war. Und er erkannte, daß sich nicht die leuchtende Kugel von ihm entfernte, sondern daß er von ihr - und von dem gläsernen Tisch und den Männern, die an ihm saßen - fortschwebte.
    Die sechs Männer saßen noch immer um den Tisch, sich die Hände haltend, in Meditation versunken. Sie merkten nichts davon, daß einer aus ihrer Reihe entfloh.
    Aber wieso? Wieso sechs Männer? Ohne ihn waren es doch nur fünf! Wer war der Sechste? Dorians Herz setzte für einen Moment aus, als er sich selbst erkannte. Er saß noch immer bei den anderen am Tisch, während er das Gefühl hatte, sich von ihnen zu entfernen.
    Das war sein Geist! Sein Geist hatte seinen Körper verlassen.
    Aber nein, das war unmöglich! Dorian betastete sich mit den Händen, und er konnte seinen Körper fühlen. Er konnte doch nicht gleichzeitig an zwei Orten sein. Ein Traum?
    Der Traum nahm eine unerwartete Wendung. Plötzlich konnte er die Männer am Tisch nicht mehr sehen. Er hörte noch aus unendlicher Ferne Thomas Beckers beschwörende Stimme, die immer wieder den Geist des Toten aufforderte, sich zu erkennen zu geben.
    Und dann war auch diese Stimme verstummt.
    Finsternis um ihn. Er fiel in sie. Und er schrie so laut er konnte. Doch niemand hörte ihn.
    Auf einmal fühlte er festen Boden unter den Füßen. Die Dunkelheit begann sich zu lichten. Geräusche drangen an sein Ohr - Laute, tief und schleppend, wie auf einem Tonband, das zu langsam ablief. Dann schaltete irgend jemand das Tonbandgerät auf eine raschere Geschwindigkeit, und die unverständlichen Laute wurden zu sinnvollen Worten.
    Jemand sagte: „Sieh an, ein neuer Leidensgenosse. Somit wären wir sieben."
    Dorian erkannte einen bärtigen Mann in einem Jeansanzug, und er kam sich in seinem Poncho plötzlich komisch vor.
    Von irgendwoher erklang ein hysterischer Schrei, und dann schrie eine sich überschlagende Männerstimme: „Ich werde verrückt, ich schnappe über! Weckt mich denn keiner aus diesem Alptraum?"
    Es folgte ein klatschendes Geräusch, das offenbar von einer schallenden Ohrfeige herrührte, und eine Frauenstimme sagte ärgerlich: „Ich hoffe, daß hat Sie geweckt, Laurence. Sie sehen, daß Sie sich immer noch in dieser Höhle befinden."
    Aus dem Hintergrund erklang ein monotoner Singsang.
    „Dieser Wilde fällt mir mit seiner Dämonenbeschwörung langsam auf die Nerven", rief eine Männerstimme, die Dorian noch nicht gehört hatte.
    „Lassen Sie ihn doch, Jack", sagte der junge Bärtige im Jeansanzug. „Bhawa ist der einzige, der wenigstens glaubt, Mittel und Wege für seine Errettung zu kennen. Wir sind schlimmer dran. Und wie ist es mit Ihnen?"
    Die intelligenten Augen des Bärtigen richteten sich auf Dorian. Es wurde still in der Höhle, und alle wandten sich dem Dämonenkiller zu.

    „Mein Name ist Dorian Hunter", stellte er sich vor.
    „Und wie kamen Sie hierher?" fragte ihn die einzige Frau unter den Anwesenden. Sie war noch ziemlich jung, nicht weit über Zwanzig, hatte schwarzes Haar und war hübsch anzusehen. Allerdings hatte sie etwas Maskenhaftes, als sei sie gerade von einer Kosmetikerin behandelt worden. Aber das mochte an der Umgebung liegen, denn auch ihr modisches Kostüm wirkte steril. Dorian stufte sie als Amerikanerin ein, obwohl man das ihrer Aussprache
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