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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erholungspause schaffen.
    Sie sah zu Julian hinüber. Aber sogar dieser große Junge schien trotz all seiner Macht gewaltige Probleme zu haben. Er zeigte die gleichen Erscheinungen wie T'Carra; er wurde offenbar selbst ein Opfer der angreifenden Energien.
    Das warnte sie!
    Sie durfte sich erst gar nicht darauf einlassen!
    Sie mußte es anders versuchen.
    Wenn sie diese gewaltige feindliche Kraft aushebeln wollte, mußte sie dort ansetzen, wo sie entstand.
    Und das war im Tempel der Kälte.
    Vali hoffte, daß ihr noch genügend Zeit blieb.
    Und versetzte sich per zeitlosem Sprung dorthin…
    ***
    Merlin hielt sich zurück. Er wollte sich nicht in eine direkte Auseinandersetzung verwickeln lassen. Das hatte er immer ungern getan. Wenn er dabei verletzt oder getötet wurde, wer sollte dann seine Aufgabe fortführen?
    So folgte er Reek Norr und seinen Sauroiden in respektvollem Abstand. Als sie den Tempel mit Gewalt erstürmten, blieb Merlin vorerst auf dem großen Platz vor dem Konglomerat von Organhäusern stehen. Er sondierte die Lage.
    Die gewaltige Macht, die von den Sauroiden ausging, konnte er bereits hier deutlich spüren.
    Andere nahmen die Ausstrahlung wahrscheinlich nicht wahr. Aber für Merlin war sie mehr als deutlich. Die Schwingungen besaßen eine außerordentlich große, gefährliche Kraft. Sie konnten den Silbermond zerreißen.
    Darüber hatten die Sauroiden sich wahrscheinlich nicht einmal Gedanken gemacht.
    Denn daß es ihnen egal war, ihre ganze Welt zu zerstören, nur um ein dämonisches Wesen unschädlich zu machen, konnte Merlin sich nicht vorstellen.
    Sie versuchten nur, mit einer Atombombe eine Mikrobe zu töten.
    Dabei sahen sie den Schaden nicht, den die Atombombe auch auf andere Dinge in der direkten Umgebung dieser Mikrobe anrichtete.
    Merlin überlegte, was er tun konnte, um das zu verhindern. Er glaubte nicht, daß Reek Norr Erfolg hatte. Er benötigte zuviel Zeit, um zu den Priestern vorzudringen. Und wenn er erst noch Verstärkung anrufen mußte, bedeutete das noch viel mehr Zeitverlust.
    Das Einfachste war es sicher, die Verstärkung jetzt schon zu alarmieren. Ein blitzschneller Vernichtungsschlag gegen den Tempel, und alles war vorbei. Das würde auch Unschuldige das Leben kosten, darunter vermutlich auch Reek Norr und seine Leute. Aber das Leben von vielen war Merlin wichtiger als das Leben von einzelnen.
    Nur - Norrs Leute würden ihm nicht gehorchen.
    Und er besaß auch kein Mittel, sie direkt anzurufen.
    Seine Magie - nein, es wäre Verschwendung, und es war nicht einmal sicher, ob er damit etwas ausrichten konnte.
    Davon war er so lange überzeugt, bis seine Sinne einen zeitlosen Sprung wahrnahmen, der direkt in den Tempel führte…
    ***
    Daß Reek Norr und seine Leute in den Tempel eingedrungen waren, mußte sich rasend schnell herumgesprochen haben. Norr hatte zwar keinen Alarm bemerkt, aber schon nach wenigen Metern trafen sie auf erbitterten Widerstand. Aus verborgenen Türen stürmten Tempelsoldaten hervor, die auch nicht lange zauderten, sondern sofort angriffen, nur waren Norrs Kämpfer besser geschützt. Trotzdem - bei ganzen Salven von Kältenadeln ließ es sich nicht vermeiden, daß immer wieder eine Nadel ungeschützte Schuppenhautpartien traf und eindrang. Hinzu kam der Zeitverlust.
    Damals auf der Echsenwelt war es einfacher gewesen, ein Gebäude zu erstürmen. Da hatte es feste Mauern und Lagepläne darüber gegeben, wo sich geheime Türen und Gänge befanden; irgendwer schaffte es immer, deren Geheimnisse auszuspionieren.
    Organhäuser aber öffneten Türen und Fenster auf Verlangen überall dort, wo der Benutzer sie haben wollte.
    Innerhalb kürzester Zeit waren Norr und seine Leute umzingelt und blockiert, kamen nicht mehr weiter. Versuche, selbst Türen öffnen zu lassen, scheiterten - irgendwie mußten die Priester der Kälte die lebenden Häuser entsprechend manipuliert haben, daß sie nur auf ihre eigenen Befehle und Wünsche reagierten.
    Reek Norr kam nicht mehr dazu, die Verstärkung anzufordern, damit der Luftangriff auf den fraglichen Tempelbereich stattfand. Gerade in dem Moment, als er über sein Armbandfunkgerät sprechen wollte, erwischte ihn eine Kältenadel an der Stirn. Die sich rasend schnell in seinem Kopf ausbreitende Kälte lähmte ihn sofort.
    Reek Norr hatte die Verteidiger des Tempels einfach unterschätzt.
    Aber er hatte auch nicht genug Zeit gehabt, einen vernünftigen Plan zu entwickeln. Es galt, die Priester so schnell wie möglich zu
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