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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stoppen.
    Das war nicht gelungen.
    Grak und sein Großkreis arbeiteten weiter daran, die Corr zu vernichten -und vielleicht den Silbermond gleich mit…
    ***
    Vali erreichte genau den Raum, den sie suchte. Sie erschrak, als sie die Kälte-Priester sah. So eindrucksvoll hatte sie sich die Kälte-Priester nicht vorgestellt!
    So groß wie dieser Raum konnte eigentlich gar kein Organhaus sein. Irgendwie mußten die Kälte-Priester es geschafft haben, mehrere Häuser miteinander zu verschmelzen. In diesem großen Saal befanden sich sieben Gruppen von Sauroiden, die die Priesterkutten trugen. Jede Gruppe bestand aus sieben Einzelpersonen.
    Sie befanden sich in Trance. Daß Vali sich zu ihnen gesellte, bekamen die am Boden kauernden Echsenwesen überhaupt nicht mit. Sie intonierten einen eigenartigen Gesang, konzentrierten sich völlig auf ihr magisches Ritual. Einige hatten die Augen geschlossen; bei anderen zuckten die Nickhäute leicht. Aber niemand reagierte auf die Druidin.
    Nur ein einziger Sauroide stand allein inmitten des Kreises aus sieben anderen Kreisen.
    »Grak«, flüsterte Vali.
    Sie erkannte ihn sofort.
    Im Laufe der Zeit hatte sie gelernt, die Sauroiden voneinander zu unterscheiden, an winzigen Kleinigkeiten, die manch anderem Betrachter zunächst überhaupt nicht auffielen. Für das ungeübte Auge sah ein Sauroide aus wie der andere. Aber so wie Menschen sich in Gesicht und Gestalt voneinander unterscheiden, so unterscheiden sich auch die Sauroiden.
    Es gab keinen Zweifel. Der da alles lenkte, war ihr Freund Grak.
    Sie begriff, daß sie hier richtig war.
    Ihn mußte sie überzeugen, daß er den Angriff auf T'Carra abbrach. Und wenn er das nicht wollte, dann reichte es vermutlich, ihn von hier wegzubringen, so daß er die anderen 49 Priester nicht mehr lenken konnte. Wenn sie ihn mit einem zeitlosen Sprung von hier entführte, mußte der Zauberkreis zusammenbrechen und der Angriff sein Ende finden.
    Entschlossen schritt Vali zwischen den Sauroiden hindurch auf Grak zu und sprach ihn an.
    Er reagierte nicht.
    »Grak, es ist nicht richtig, was du tust«, sagte sie. »Du mußt es beenden! Warum willst du zum Mörder werden?«
    Er reagierte immer noch nicht. Da erkannte sie, daß auch er sie nicht wahrnahm, daß auch er mit den anderen Sauroiden verbunden war.
    Sie konnte nicht mit ihm reden.
    Sie konnte ihn nur von hier fortbringen und damit den Kreis zerbrechen.
    Sie faßte nach seinem Arm, um ihn dann mit sich in einen zeitlosen Sprung zu ziehen.
    Im gleichen Moment, als sie Grak berührte, wurde sie von einer gewaltigen magischen Entladung quer durch die Halle geschleudert. Daß sie gegen eine Wand des Organhauses prallte, die automatisch federnd nachgab, um die Verletzungsgefahr zu verringern, bekam sie schon nicht mehr mit.
    Vali hatte durch den magischen Schlag das Bewußtsein verloren…
    ***
    T'Carra kämpfte um den letzten Funken Leben. Aber es war ein aussichtsloser Kampf. Je länger die unglaubliche, starke Kraft auf sie einwirkte, desto mehr schrumpfte ihr Leben.
    Sie sah sich nach den anderen um. Vali konnte sie nicht mehr sehen. Nur Julian war noch in ihrer Nähe. Und er sah so schlecht aus wie sie selbst.
    Sie bedauerte, daß sie sich nun doch nicht mehr näher kennenlernen konnten. Dabei war sie schon nahe daran gewesen, ihm zu vertrauen und sich ihm anzuschließen. Etwas ging von ihm aus, das sie faszinierte.
    Aber nun war es zu spät.
    Nur noch Sekunden, dann…
    Kam der Tod.
    ***
    Ein zeitloser Sprung, der in den Tempel der Kälte führte - das konnte nur die Silbermond-Druidin Vali sein. Was versprach sie sich davon? Sie würde den Kreis niemals aufbrechen können, auch wenn sie ihn direkt angriff.
    Es sei denn, sie tötete.
    Aber sie gehörte zu jenen beneidenswerten Lebewesen, die das Töten verabscheuen. Merlin wußte, daß sie es nicht würde tun können. Besonders nicht, wenn es sich bei dem, der das Ritual leitete, um Grak handelte. War er es nicht, mit dem sie sich angefreundet hatte? Zumindest glaubte Merlin das aus Gesprächen herausgehört zu haben.
    Oder er hatte es in Gedanken anderer gelesen.
    So genau konnte er das nicht sagen. Es spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur, daß sie versagen mußte. Aber zugleich brachte sie Merlin damit auf die richtige Idee.
    Er selbst besaß diese Skrupel nicht, die Silbermond-Druiden anhaftete.
    Sie töteten nur, wenn sie sich selbst verteidigen mußten und es keine andere Möglichkeit gab; eher ergriffen sie die Flucht. Sie töteten nur,
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