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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Angreifer zurücklenken können.
    Diesmal gelang ihr das nicht.
    Die feindliche Kraft war viel zu stark.
    Sie kam gleich mit so überwältigender Gewalt, daß T'Carra es nicht mehr schaffte, sich zumindest soweit zu schützen, daß sie an eine Gegenmaßnahme nur denken konnte.
    Sie konnte nicht einmal fliegen.
    Sie schaffte es gerade noch, wieder heil auf den Boden zu kommen. Sie war nicht mehr in der Lage, ihre Gliedmaßen zu koordinieren. Die Flügel trugen sie nicht mehr, die Magie reichte dafür nicht aus. Ihre Knie zitterten, die Beine gaben unter ihr nach, und sie sank ins Gras nieder.
    Das zehrende, schmerzende Feuer, das sie bedrängte, sie zusammenpreßte, drang bereits unter ihre Haut. Das war es, was diesen entsetzlichen Druck ausübte: eine unsichtbare brennende Schicht, die immer tiefer in ihren Körper vordrang und dabei das, was T'Carra in ihrem Inneren darstellte, immer weiter zusammenpreßte, verdichtete. Nicht lange, und sie würde nur noch ein winziger Punkt sein, der sich immer weiter verkleinerte, bis er schließlich nicht mehr groß genug war, um existieren zu können.
    Ihren Körper gab es dann vielleicht immer noch - als eine tote Masse, eine Hülle.
    Das Schlimme war, daß T'Carra sich dagegen nicht wehren konnte.
    Sie konnte nur noch dulden und leiden.
    Und sterben.
    Währenddessen versuchte Julian, einen Schutz um T'Carra herum aufzubauen. Er bemühte sich, einen Traum zu schaffen in dem sie leben konnte.
    Doch er mußte sehr schnell feststellen, daß die Sauroiden-Magie stärker war als sein Traum. Auch er wurde jetzt angegriffen. Auf ihn wirkte die gleiche Energie, die auch T'Carra so sehr zu schaffen machte. Statt daß er T’Carra oder sogar sie alle in eine schützende Sphäre neben der Wirklichkeit hüllen konnte, kam er nicht einmal dazu, sich auf diese Sphäre zu konzentrieren.
    Sein Traum faserte auseinander, die Bilder verwischten. Julian konnte ihn nicht aufbauen. Immer wieder wurden ihm die Eindrücke, die er schaffen wollte, entrissen.
    Er zitterte, aber er ließ es nicht zu, daß die Wut in ihm die Überhand gewann.
    Schon einmal war ihm auf dem Silbermond die Grenze seiner Macht gezeigt worden, und er hatte daraus gelernt.
    Offenbar nicht genug.
    Denn gegen diese Kraft kam er nicht an. Sie potenzierte sich dermaßen, daß sie selbst seine ungewöhnliche Fähigkeit und sein magisches Machtpotential überstieg. Er konnte Dutzende von komplexen, wohldurchdachten Traumwelten zugleich existent halten, sogar ohne ständig an sie denken zu müssen. Aber er konnte jetzt keine weitere Traumwelt mehr schaffen.
    Das Feuer drang auch in ihn ein.
    Und es wurde nun auch für ihn zu einer tödlichen Bedrohung.
    Als er versuchte, sich zurückzuziehen, gelang ihm das nicht mehr.
    Die Energie der Sauroiden hielt ihn fest.
    Er war ebenso gefangen und gefesselt wie T'Carra.
    Und er bekam Angst.
    Angst vor dem Sterben.
    Er wollte nicht sterben. Er hatte erst so wenige Jahre gelebt; eine unendlich lange Zukunft lag noch vor ihm. So viel er auch bereits erlebt und erreicht hatte, er fühlte sich noch längst nicht am Ende. Er wollte weiterleben, er mußte weiterleben.
    Aber die Kälte-Priester wollten es ihm nicht erlauben.
    Sie erlaubten ihm nicht, T'Carra zu schützen, und sie erlaubten ihm auch nicht, sich zurückzuziehen, nachdem er erst einmal in die magische Falle gegangen war. Sie erlaubten ihm jetzt nur noch, zusammen mit T'Carra zu sterben.
    Bitter lachte er auf.
    »Diese Narren!«
    Wußten sie nicht, daß sie das Risiko eingingen, mit Julian Peters auch den Traum um den Silbermond zu vernichten?
    Ahnten sie nicht, welch gigantische Katastrophe sie damit auslösten?
    »Ich gönne es ihnen, diesen Wahnsinnigen«, preßte er hervor.
    Aber er gönnte es nicht den aber Milliarden Unbeteiligten, die davon mit betroffen werden würden.
    Doch wie konnte er sie schützen?
    Der Träumer, das mächtigste magische Wesen, war machtlos geworden.
    Er bekam nicht mit, daß auch Vali versuchte, etwas zu tun.
    Doch ihre Druiden-Kräfte waren der Sauroiden-Magie von Anfang an weit unterlegen. Sie war das schwächste Glied der kleinen Kette, und das war ihr auch bewußt. Deshalb suchte sie nach einem anderen Weg.
    T'Carra in einem zeitlosen Sprung in Sicherheit bringen?
    Sie brauchte es gar nicht zu probieren. Die Sauroiden-Magie haftete an ihr und würde sie auch an jedem anderen Ort auf dem Silbermond sofort wieder erfassen. Es würde nicht einmal für ein paar Sekunden helfen, nicht einmal eine kurze
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