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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darauf hin, daß sie sie vernichten wollen…«
    Er fuhr herum, ging einfach an Merlin vorbei, scheinbar, ohne den alten Zauberer zu bemerken.
    Merlin griff nach der Schulter des Sauroiden, hielt ihn fest. »Willst du mir nicht sagen…«
    Jäh ließ er wieder los. In einem Reflex hatte Norr den Kopf herumgerissen und nach Merlins Hand geschnappt. Jetzt zuckte der Sauroide selbst zusammen, brachte aber kein Wort der Entschuldigung hervor, sondern verließ nur einfach das Organhaus wieder.
    »Sie wollen sie vernichten«, echote Merlin dumpf.
    Dann folgte er Norr.
    ***
    Vali trat zwischen T'Carra und Julian. »Was willst du damit sagen?« stieß sie hervor. »Willst du sie zu deiner Geliebten machen?«
    »Ich sprach von Kennenlernen«, erwiderte der Träumer scharf. »Zügel deine Phantasie.«
    »Wenn du es wagst, ihr irgend etwas anzutun, bekommst du Ärger«, warnte Vali. »Den schlimmsten Ärger, den du dir überhaupt vorstellen kannst.«
    »Du würdest versuchen, mich zu töten?«
    »Zügel deine Phantasie«, gab die Druidin spöttisch zurück. »Glaube nur nicht, weil du der Träumer bist, kannst du dir alles erlauben. Warum sollte ich dich töten und damit vielleicht den Silbermond-Traum zerstören? Es gibt Schlimmeres, was ich dir antun könnte. Deshalb solltest du sehr vorsichtig im Umgang mit T'Carra sein.«
    Die Schmetterlingselfe sah zwischen den beiden hin und her. Sie verstand nicht, warum ihr zwar beide anscheinend helfen wollten, dabei aber zugleich gegeneinander arbeiteten. War es, wie es bei Zarkahr und Zorak gewesen war, wollten sie beide T'Carra für sich vereinnahmen und sie möglicherweise benutzen? Gönnte der eine sie nicht der anderen und umgekehrt?
    »Vielleicht sollte ich mich lieber von euch beiden fernhalten«, überlegte sie.
    Überrascht sahen Vali und Julian sie an.
    »Und was wird dann geschehen?« fragte Julian. »Wie willst du auf dich allein gestellt mit jenen fertig werden, die dich jagen? Die dich eben auch hier jagten? Zunächst werde ich da wohl einige Mißverständnisse ausräumen müssen. Die Sauroiden müssen begreifen, daß…«
    »Das übernehme besser ich«, erklärte Vali. »Mich kennen sie besser, und dir mißtrauen sie, Träumer. Du hast eine Sonderstellung, die gerade den Priestern der Kälte nicht gefällt. Sie mögen es nicht, in Abhängigkeit von dir und deinem Wohlwollen existieren zu müssen. Ich weiß es von Gràk. Er äußerte das schon mehrfach, wenn wir miteinander redeten.«
    »Wenn die Sauroiden nicht auf dem Silbermond leben wollen, werde ich sie nicht daran hindern, anderswohin zu gehen«, erwiderte Julian. »Ich kann mich nicht erinnern, ihnen jemals Bedingungen gestellt oder Forderungen genannt zu haben.«
    »Natürlich nicht. Aber sie sind mißtrauische Wesen. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, auch wenn das in Wirklichkeit nicht so ist. Deshalb ist es besser, wenn ich mit ihnen rede. Dann fühlen sie sich nicht unter dem Zwang, das akzeptieren zu müssen, was ihnen gesagt wird. Dann können sie sich überzeugen lassen.«
    »Das klingt ja sogar vernünftig«, sagte Julian. »Gut, überzeuge sie. Ich werde derweil dafür sorgen, daß T'Carra vor einem weiteren Angriff geschützt ist - falls deine Überzeugungskunst nicht ausreicht. Vielleicht könnte ich T'Carra auch nach Llewellyn-Castle mitnehmen.«
    »Wo ist das?« fragte die Schmetterlingselfe rasch.
    »In Schottland, auf der Erde.«
    »Dorthin will ich nicht zurück. Dort finden mich andere.«
    »Okay«, brummte Julian. »Dann also weiterhin hier. Ich könnte auch eine ganz eigene Welt träumen, nur für dich allein.«
    »Allein? Aber ich will nicht immer allein sein.«
    »Die Welt wäre bevölkert von Menschen und Tieren, die dich mögen.«
    »Aber sie wären nicht echt. Sie wären nur ein Traum. Das will ich nicht.«
    Es war der Moment, in dem Vali zusammenzuckte.
    »Zu spät«, stieß sie erschrocken hervor. »Sie greifen wieder an!«
    Da merkten es auch die beiden anderen.
    Und diesmal war der Angriffsschlag viel stärker als jemals zuvor!
    ***
    Reek Norr hatte eine Gruppe von zwanzig seiner Mitarbeiter um sich geschert. Sie waren mit Nadlern bewaffnet. »Bei Widerstand sofort schießen«, schärfte Norr ihnen ein. »Diese wahnsinnigen Priester sollen nicht glauben, sie könnten einfach machen, was sie wollen. Ein Potential wie das, was dieser Grak aufbaut, kann den ganzen Silbermond sprengen. Dämon hin oder her - Grak überschreitet alle Grenzen. Er wird mit seinem Versuch, die Corr zu
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