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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill
Autoren: Jason Dark
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eine ebenfalls blasse Kruste. Meiner Ansicht nach war es kristallisierter Schaum, der sich aus dem Mund gedrängt hätte, denn als ich genauer hinsah, entdeckte ich auf der vorgeschobenen Zungenspitze ebenfalls etwas von diesem weißen Zeug.
    Schaum, Kristall - Gift?
    Es blieb als einzige Möglichkeit. Slane war durch Gift umgebracht worden.
    Darüber schüttelte ich innerlich den Kopf. Es wollte mir einfach nicht in den Sinn. Der Unbekannte in der Wohnung hatte mir, obwohl ich ihn zu Gesicht bekommen hatte, nicht den Eindruck eines Giftmörders gemacht. Mit Gift töten Frauen, sagt man. Sollte Slane vielleicht von einer Frau umgebracht worden sein?
    Es gab auch noch eine dritte Möglichkeit, die mir in den Sinn kam.
    Selbstmord!
    Der Selbstmord eines Mannes, der mich angerufen und um meinen Besuch gebeten hatte? Weshalb?
    Ich wollte zum Telefon gehen, um einen Arzt anzurufen, als mir etwas auffiel. Der Tote trug ein graues Jackett. Und aus dessen rechter Seitentasche schaute etwas hervor, das hell schimmerte und mir wie ein Briefumschlag aussah.
    Ich zupfte ihn mit den Fingerspitzen hervor. Zugeklebt war der Umschlag nicht. Um keine Spuren zu zerstören, ging ich sehr vorsichtig zu Werke.
    Abermals mit den Fingerspitzen holte ich den Inhalt hervor und entfaltete ihn.
    Ein normaler Briefbogen mit dem Absender des Toten fiel mir in die Finger.
    Ob er für mich persönlich bestimmt war, wusste ich nicht. Jedenfalls fing ich damit an, ihn zu lesen und bekam in den nächsten beiden Minuten große Augen.
    Was der Tote geschrieben hatte, war mehr als interessant. Er gab zu, sich umbringen zu wollen, aber er berichtete gleichzeitig über ein Grab in Schottland, auf einer kleinen Insel im Loch Awe, und dass dieses Grab sehr wichtig wäre. So wichtig für gewisse Personen, dass dieser Kreis alles daransetzen würde, um ein Auffinden und weitere Nachforschungen zu verhindern. Er ließ sich auch über den Kreis aus und warnte vor ihm, weil er mit Personen besetzt war, die ziemlich viel Macht besaßen. Er selbst habe dem Druck nicht mehr standhalten können und sich an John Sinclair gewandt, um die Spur zu legen. Sein Selbstmord war anschließend nur ein Schutz vor dem Mord gewesen.
    Ich stand da, starrte ins Leere und konnte an nichts mehr denken. Das war einfach unwahrscheinlich, das war konfus, aber trotzdem nicht gelogen, denn davon ging ich aus.
    Am Kribbeln spürte ich, dass etwas im Busch lag, dass sich einiges anbahnte. Die Spur führte nach Schottland, und mir fiel ein, was Sheila Conolly berichtet hatte.
    Bill war ebenfalls nach Schottland gereist, mit unbekanntem Ziel, aber sollte das tatsächlich alles ein Zufall sein?
    Ich musste unbedingt mit Sheila reden. Möglicherweise fiel ihr noch etwas ein. Zudem hatte sich Gordon Slane auf Bill berufen, ihn in seinem Abschiedsbrief aber nicht mehr erwähnt.
    Sheila hob schnell ab. Ihre Stimme klang etwas gehetzt. »Bist du gelaufen?« fragte ich.
    »Sorry, ich war im Keller. Was gibt es?«
    »Ich erzählte dir doch von diesem Gordon Slane, der sich auf deinen Mann berief, als er mit mir telefonierte.«
    »Sicher - und?«
    »Er ist tot!«
    Sheila schwieg zunächst. Ich strich über meinen Nacken, da er mir noch immer schmerzte.
    »Machst du Witze, John?«
    »Nein, Sheila, ich war in seiner Wohnung und fand ihn tot vor. Er hat Selbstmord verübt und gleichzeitig einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er von einem Grab auf einer Insel im Loch Awe schrieb. Der See liegt in Schottland, und dein Mann Bill befindet sich ebenfalls dort. Ist er zum Loch Awe gefahren?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Er hat mir etwas von einer Geschichte erzählt, die er über schottische Clans schreiben will. Das ist alles, John, mehr nicht.«
    »Verflixt wenig.«
    »Deshalb war ich ja so sauer auf ihn!« rief sie wütend. »Ich mag diese verdammte Geheimnistuerei nicht. Sie macht mich verrückt, sie geht mir auf die Nerven.«
    »Ist dir etwas über Gordon Slade bekannt, Sheila?«
    »Überhaupt nicht. Bill muss ihn gekannt haben, nur hat er den Namen mir gegenüber niemals erwähnt. Du weißt doch, dass er seine Fühler in viele Richtungen gesteckt hat. Bill kennt Gott und die Welt. Er weiß immer, an wen er sich wenden soll.«
    »Diesmal hat sich Slade wohl an ihn gewandt - oder?«
    »Kann sein, muss aber nicht. Du weißt, John, ich bin nicht informiert. Andere Frage, was willst du tun?«
    »Einfach ist es nicht, Sheila. Jedenfalls werde ich Schottland nicht aus den Augen lassen. Weder den See
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