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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill
Autoren: Jason Dark
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noch höher steigen und breite Lichtwände hinter den hohen Spitzen der Kiefern aufbauen.
    Bill lächelte, als er daran dachte, dass sein Bekannter, der ihm den Tipp gegeben hatte, nicht hatte mitfahren wollen. Mit beiden Händen hatte er sich dagegen gesträubt, als wäre die Insel für einen Menschen die perfekte Todesfalle.
    Bei einem abermaligen Blick über die Schulter fiel dem Reporter etwas auf.
    Zunächst war es nur ein dunkler Fleck, der sich von der Wasserfläche abhob. Er blieb nicht ruhig, sondern schaukelte leicht hin und her, wenn kleine Wellen ihn berührten.
    Erkennen konnte Bill den Gegenstand nicht. Es konnte Treibholz sein.
    Ihn irritierte nur, dass er genau auf seinem Kurs lag und er es zwangsläufig treffen musste, wenn er weiterhin in die Richtung ruderte.
    Plötzlich hatte es der Reporter eilig. Er legte sich mehr ins Zeug. Die alten Ruderstangen beschwerten sich, sie ächzten. Beim Eintauchen erzeugten die Blätter einen quirligen, grünen Schaum, der als Gischtstreifen die Fahrt des Bootes begleitete, bevor er zerplatzte.
    Nach einer Weile erinnerte sich Bill daran, dass er in der rechten Tasche seiner wetterfesten Jacke ein Fernglas trug. Er holte die Ruder ein, das Fernglas hervor, stellte die Schärfe für seine Augen ein und konzentrierte sich auf den treibenden Gegenstand.
    Bill sah sehr deutlich, um was es sich handelte. Auf dem Wasser trieb ein Boot, mehr ein Nachen, weil er sehr flach gebaut war. Zwei Ruderstangen waren eingeholt worden, und Bill sah ferner, dass dieses einsame Boot auch einen Inhalt besaß.
    Länglich und gleichzeitig rund oder etwas gekrümmt, da traf eigentlich alles zu.
    Bill überkam ein bestimmter Verdacht. Er dachte nicht näher darüber nach, sondern wollte ihn erst bestätigt wissen. Das klappte nur, wenn er das fremde Boot genau anvisierte.
    Dieses Ziel vor Augen, verbunden mit der Ahnung, dass etwas schief gelaufen sein könnte, legte sich der Reporter noch mehr ins Zeug und zog die Blätter durch.
    Der Kahn bekam Fahrt. Sein schwerfällig wirkender Bug hob sich leicht über den Wasserspiegel hinweg, und Bill dachte schon jetzt daran, dass er die Reise nicht umsonst unternommen hatte.
    Er hatte ferner festgestellt, dass dieses fremde Boot nicht mehr allzu weit von der Insel entfernt schaukelte. Er konnte von dort aus bis gegen das dicht bewachsene Ufer hinspucken.
    Ein treibendes Stück Holz schrammte an der Bordwand entlang wie eine dumpfe Warnung. Bills Boot besaß soviel Fahrt, dass er die Ruder einholen konnte, um sich mit der vorhandenen Geschwindigkeit an das zweite Boot herangleiten zu lassen.
    Es war tatsächlich flacher als sein Kahn. Der Bug seines Bootes stieß leicht gegen das Heck des anderen, drehte es nach links, was der Beginn eines schwerfällig wirkenden Kreises war.
    Bill beugte sich über die Bordwand und bekam das andere Boot zu fassen.
    Er zerrte es näher heran, und sein Gesicht veränderte sich innerhalb von Sekunden.
    Es wurde zu einer Maske des Abscheus und der Überraschung. Plötzlich kam er sich vor wie in einem Gefängnis, einem kleinen Käfig, der mit Stromstößen gefüllt war, die über seinen Rücken krochen und eine Gänsehaut hinterließen.
    Im Boot lag ein Toter!
    Es war der Mann, der ihn gewarnt hatte, zur Insel hinüberzurudern. Jetzt hatte es ihn selbst erwischt. Nicht durch eine Kugel, denn so, wie er aussah, mussten mehrere Schwerthiebe seine Brust zerfetzt haben…
    ***
    Bill Conolly dachte zunächst nichts. Er saß da, wie in Beton eingegossen, und er merkte nicht einmal das leichte Schaukeln seines eigenen Kahns.
    Es war Grauen pur, das Bill zu sehen bekam. Der Tote lag auf den feuchten Holzplanken. Sein Gesicht war blutbespritzt, und auch um ihn herum hatte sich der rote Lebenssaft verteilt, wobei er in Höhe der Brust Lachen bildete.
    Wer hatte ihn ermordet?
    Als Bill sich mit diesem Gedanken beschäftigte, fror er noch mehr ein, denn er dachte daran, dass sich ein unheimlicher Mörder in dieser Einsamkeit herumtrieb.
    Wenn das stimmte, musste er sich auch fragen, wo der Killer sich versteckt gehalten hatte.
    Am Ufer, auf einer der Inseln oder wie ein Ungeheuer in der dunklen Tiefe des Loch Awe.
    Die Stille kam ihm noch anders vor. Schärfer, gläserner, aber auch unheimlicher.
    Über sich hörte er leise Schreie, ausgestoßen von kreischenden Vögeln, die ihn, den Menschen, auszulachen schienen. Wären es Geier gewesen, hätten sie sich schon längst auf den Toten gestürzt.
    Obwohl es Bill starke Überwindung
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