Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu haben, die keine Wölfin mehr war und sich zunächst einmal zurückgezogen hatte. Die Conollys trauerten noch immer um sie, deshalb hatte ich keine schlafenden Hunde wecken wollen.
    »Krach bei den Conollys?« fragte Suko, der zugehört, aber nur Fragmente der Unterhaltung mitbekommen hatte.
    »Nicht direkt.« Ich berichtete ihm, was Sheila mir über ihren Mann erzählt hatte.
    Suko verzog die Lippen. »Seltsam ist das schon, John, wenn du ehrlich bist.«
    »Stimmt.«
    »Vielleicht hast du bei diesem Slane mehr Glück. Hat er gesagt, um was es geht?«
    »Leider nicht.«
    »Auch keine Andeutung gemacht?«
    Ich nahm meinen Mantel vom Haken, weil es trotz des Sonnenscheins ziemlich kühl war. »Auch das nicht, aber in einer Stunde bin ich schlauer. Ich nehme die U-Bahn.«
    »Okay.«
    Mittlerweile stank mir der Londoner Mittagsverkehr. Ich hatte keine Lust mehr, mich durch die Schlangen aus Blech zu quälen, da kam ich unter der Erde bessere voran.
    Gordon Slane lebte in der City of London, in Nähe der Tower Bridge.
    Wer dort die Mieten bezahlte, musste recht ordentlich verdienen.
    Mit der U-Bahn war ich schnell am Ziel und befand mich rasch zwischen den alten ehrwürdigen Bürgerhäusern mit ihren Stuckfassaden, den zahlreichen Erkern, den hohen Fenstern und den wertvoll aussehenden Haustüren.
    Durch die Straße lief der Verkehr, als wollte er nie mehr abreißen. London erstickte in seinem verdammten Blech, das sich schnaufend und keuchend durch die Stadt schob und während des Tages eigentlich nie abriss.
    Ich fragte mich immer, wo die Menschen hinwollten. Manche würden sicherlich stundenlang im Wagen sitzen, um endlich einen Parkplatz gefunden zu haben.
    Da sich die Schlange sehr langsam voranbewegte, konnte ich mich durch die Lücken drücken und tänzelte wie ein Artist. Beobachtet von grinsenden, spöttischen Gesichtern der Fahrer und Beifahrer. Dabei hätte ich es sein können, der über sie lachte.
    Gordon Slane lebte in einem der stuckverzierten Bürgerhäuser. Den Eingang rahmten zwei Säulen mit Löwenköpfen ein, als wollten sie ungebetene Gäste davon abhalten, das Haus zu betreten.
    Ich ließ mich nicht beeindrucken, trat über die Treppe in eine Nische hinein und sah mich mit der Elektronik einer modernen Klingelanlage konfrontiert, aber auch mit dem Glotzauge einer Kamera, das mich böse anstierte.
    Etwas archaisch wirkte dagegen der Hausmeister, der mir persönlich die Tür öffnete und mich dabei so scharf anschaute, als wollte er mir einen Tritt in den Hintern geben, um mich zu entfernen.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich bin mit Mr. Slane verabredet.«
    »Wen darf ich melden?«
    Noch immer vor der Tür stehend präsentierte ich dem Knaben meinen Ausweis. »Den hier!«
    Sehr umständlich setzte der Hausmeister seine Brille auf und legte die hohe Stirn in Falten. »Scotland Yard auch noch.«
    »Sicher.«
    »Gut, Mister, ich werde…«
    »Sie werden gar nichts. Ich habe gesehen, dass ich Mr. Slane im ersten Stock finden kann. Ich werde hochgehen, schellen, er wird mir öffnen, und ich werde mit ihm reden.«
    Der Hausmeister starrte mich nur an, nickte, gab den Weg frei. »Er ist auch da«, sagte er.
    »Das denke ich mir.«
    Protzig, sehr breit und luftig umfing mich das Treppenhaus. Es war nicht alles alt, man hatte gut renoviert und die viktorianische Pracht auch erhalten.
    Auf den Lift verzichtete ich, es tat gut, wenn ich mich bewegte und die wenigen Stufen hochging.
    Große und breite Etagen, die hohen Fenster ließen einen Blick auf den Verkehr der Parallelstraße zu, ohne dass ich den Autolärm hörte, denn die Scheiben schlössen dicht.
    Das goldene Türschild mit den dunklen Lettern passte einfach zum gesamten Interieur. Der Name Gordon Slane war gut zu lesen und der Knopf der Klingel nicht zu übersehen.
    Ich hörte die Glocke im Innern leise läuten. Ein sehr weiches Signal, das wohl überhört wurde, denn es kam niemand, um mir die Tür zu öffnen.
    Ich startete einen zweiten Versuch und hatte Glück.
    Die Tür schwang auf, ich schaute in ein scharf geschnittenes Gesicht mit einer eigentlich zu kleinen Nase, die wie eine Knospe über den breiten Lippen stand. Die Haare besaßen die gleiche Farbe wie die Augenbrauen, nämlich dunkelbraun. Der Mann trug einen unauffälligen Straßenanzug und hob fragend den Blick.
    »Mr. Slane?« fragte ich.
    »Möglich.«
    Eine komische Antwort, dachte ich. Aber vielleicht muss der Knabe vorsichtig sein. »Ich bin John Sinclair. Sie riefen mich an und baten um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher