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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill
Autoren: Jason Dark
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meinen Besuch.«
    Er zwinkerte mit den Augen, als wollte er mir verschwörerisch zublinzeln.
    Danach folgte ein einladendes Lächeln, bevor er zur Seite trat und ich an ihm vorbeiging.
    Ich hörte noch, wie er die Tür schloss, wollte mich umdrehen, als ich diesen verdammten kalten Druck direkt hinter meinem Ohr spürte und wusste, dass es die Mündung einer Waffe war, die mir Slane oder Wer auch immer gegen den Kopf presste.
    »Sie werden ganz ruhig sein, Mister, und sich zunächst nicht bewegen. Okay?«
    »Sie haben die besseren Argumente.« Fast hätte ich noch Slane gesagt, ich hütete mich, weil ich nicht mehr sicher war, ob mich Gordon Slane tatsächlich empfangen hatte, denn die Stimme des Mannes in meinem Rücken besaß einen Klang, der mich mehr an einen Amerikaner erinnerte als an einen Engländer.
    Slane hatte am Telefon nicht so geklungen. »Name?«
    »Sinclair, John Sinclair.«
    »Gut, weiter so. Was wollten Sie von Slane?«
    »Ich weiß es nicht, er wollte etwas von mir!«
    Mit der freien Hand stieß er mir ins Kreuz. Er hatte nur zwei Finger genommen, aber eine Stelle erwischt, wo es schmerzte. Der Druck trieb mir zudem die Luft aus den Lungen, ich krümmte mich. Er riss mich wieder hoch und presste die Mündung noch härter gegen meinen Kopf.
    »Wenn mir bestimmte Antworten nicht gefallen, werde ich wütend!« erklärte er flüsternd.
    »Kann ich mir denken.« Die Worte hatte ich mühsam hervorgewürgt, weil ich noch immer unter den verdammten Nachwirkungen litt.
    »Und jetzt die richtige.«
    »Hören Sie, Mister Unbekannt. Ich bin tatsächlich überfragt und weiß nicht, was Slane von mir gewollt hatte. Er rief mich an und bat um ein Treffen, das ist alles.«
    »Was sagte er sonst noch?«
    »Nichts.«
    Der andere lachte leise. Ich traute diesem Hundesohn alles Böse zu und erklärte ihm mit leiser, aber wirkungsvoller Stimme, wen er vor sich hatte.
    Das beeindruckte ihn kaum. Ich hörte ihn scharf atmen, dann erwischte mich ein weiterer Luftzug, und einen Moment später hämmerte der Waffengriff in meinen Nacken.
    Ich wankte wie ein Schornstein, der unter dem ersten Druck einer Explosion erzitterte. Der Fußboden verwandelte sich in ein Meer, das sehr hohe Wellen warf, die ich nicht mehr ausgleichen konnte. Ich taumelte irgendwohin, hatte nicht nur Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, auch mit der Luft.
    Irgendwo klammerte ich mich fest und merkte erst später, dass es sich dabei um eine Garderobe handelte.
    Ich wurde nicht bewusstlos, aber ich war groggy und besaß Beine, die mit Pudding gefüllt waren. Wie lange ich in dieser vorgebeugten Haltung gestanden und mich festgeklammert hatte, wusste ich selbst nicht. Es kam der Zeitpunkt, wo es mir wieder besserging, der verdammte Schwindel allmählich verschwand und ich die Umgebung wieder einigermaßen klar erkennen konnte.
    Eine Tür am Ende des recht breiten Flurs stand offen. Mein Blick fiel in ein großes Zimmer mit hohen Wänden und einer ebenso hohen Decke.
    Die Einrichtung interessierte mich nicht, sie bestand zum größten Teil aus mit Büchern gefüllten Regalen.
    Wichtig war der Schreibtisch, noch wichtiger der Stuhl davor, auf dem ein Mann hockte, der mir den Rücken zugedreht hatte und sich nicht rührte.
    Der Verdacht keimte - in mir auf. Sekunden später verwandelte er sich in die furchtbare Gewissheit, als ich den Mann antippte und zuschauen musste, wie er mit dem Oberkörper nach vorn und über den Schreibtisch fiel.
    Gordon Slane würde mir nie mehr Auskunft geben können, denn er war tot…
    ***
    Wer hatte ihn umgebracht?
    Diese Frage beschäftigte mich und ließ mich auch meinen eigenen Zustand vergessen, der noch immer ziemlich desolat war, denn der Unbekannte mit dem amerikanischen Slang hatte verflucht hart zugeschlagen. Wenn er der Mörder des Gordon Slane war, konnte ich von Glück sagen, dass er mich nicht auch ins Jenseits geschickt hatte.
    Das alles ging mir durch den Kopf, aber es wollte eines nicht zum anderen passen. Irgendetwas störte mich, und ich ließ meinen Blick abermals über den Toten gleiten, der mit seiner Stirn die Schreibtischplatte berührt hatte.
    Blut sah ich nicht. Ich entdeckte auch kein Einschussloch an seinem Körper. Weder im Rücken noch am Kopf. Mit beiden Händen fasste ich zu und drückte ihn wieder zurück.
    Er fiel gegen die Rückenlehne, seine Brust lag jetzt frei, aber auch dort sah ich weder eine Schuss - noch eine Stichwunde. Dafür fiel mir etwas anderes auf.
    Auf den blassen Lippen lag
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