Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0631 - Die Bluteulen

0631 - Die Bluteulen

Titel: 0631 - Die Bluteulen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht. Noch mehr Tote beklagen.«
    Da stimmten wir unserem Chef zu.
    In Gedanken versunken gingen wir den kurzen Weg bis zum Eingang zurück, wo ein Kollege von der Sicherheitsabteilung laut Sukos und meinen Namen rief.
    Wir hetzten auf ihn zu. »Was ist denn?«
    »Fahren Sie«, keuchte er, »fahren Sie hoch in Ihr Büro! Da ist das ist die…«
    Wir hörten nicht mehr hin und sprinteten auf den Lift zu…
    ***
    Der junge Mann lächelte Glenda an, und sie lächelte zurück, wobei der Bote rote Ohren bekam. Er hatte eine Mappe mit interner Post gebracht, die er auf Glendas Schreibtisch legte.
    »Was ist, Tom?«
    Die Ohren wurden noch roter. »Ich weiß nicht, aber wenn Sie mich so anschauen, Miss Perkins, werde ich immer verlegen.«
    Glenda lachte laut. »Passiert Ihnen das bei allen Mädchen, Tom?«
    »Nein, nur bei den hübschen.«
    »Oh, Sie Schmeichler. Danke für das Kompliment. Möchten. Sie eine Tasse Kaffee?«
    »Der soll ja so berühmt sein«, platzte Tom hervor.
    »Ach ja?« Glenda stand auf und nahm aus dem Schrank eine saubere Tasse. »Wer sagt das?«
    »Das hat sich herumgesprochen. Ich höre das oft genug, weil ich viel herumkomme.«
    »Na, dann kosten Sie mal.« Glenda reichte ihm die Tasse, die auf einem Teller stand.
    »Danke.« Er setzte sich und probierte den ersten Schluck.
    »Nun?«
    »Gut«, sagte er. »Das ist ja ein Unterschied zu dem Automatenzeug.«
    »Stimmt.« Auch Glenda hatte wieder Platz genommen und freute sich über das Lob. Aber der junge Bote wollte noch mehr sagen und berichtete ihr von dem Aufruhr am Gebäude.
    »Was ist denn da geschehen? Ich habe nichts gehört.«
    »Da soll ein Toter in einem Wagen liegen. Man spricht von einem Japaner, Miss Perkins.«
    »Ach.« Glendas Augen bekamen einen misstrauischen Glanz. »Und Sie sind sich sicher?«
    »Klar. Ich hörte es. Den Toten habe ich nicht gesehen, aber es sind Beamte nach draußen gelaufen. Oberinspektor Sinclair und Suko befanden sich auch darunter.«
    »Und was haben sie getan?«
    »Das weiß ich nicht.« Er stellte die Tasse weg. »Der Kaffee war wirklich gut, Miss Perkins.«
    Glenda nickte gedankenverloren, wobei sie vor sich ins Leere schaute. Sie ging davon aus, dass der Tote im Wagen tatsächlich mit dem Fall zu tun hatte, den John und Suko bearbeiteten. Sie wusste von dem Tengu, auch davon, dass John und Suko seinen Geist nicht hatten vernichten können.
    Tom merkte ebenfalls, dass er fehl am Platze war. Deshalb stand er auf. »Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag, Miss Perkins.«
    »Danke, Tom.«
    Er drehte sich um, ging, blieb aber noch vor der Tür stehen, und schaute auf das Fenster.
    »Ist was?« Glenda war Toms unnatürliche Haltung sofort aufgefallen.
    »Ja, Miss Perkins. Komisch. Draußen ist jemand oder etwas vorbeigeflogen.«
    »Und was?«
    »Weiß nicht genau.«
    »Ein Vogel vielleicht?«
    Tom strich sein helles Haar zurück. »Ja, das kann sein, aber ein großer.«
    Glenda lachte. »Freuen wir uns, dass es die Vögel noch gibt. Wenn nicht, wäre es noch trauriger um unsere Natur bestellt.«
    Tom nickte. »Sie haben Recht, Miss Perkins. Auf Wiedersehen dann.« Diesmal ging er endgültig.
    Glenda lächelte hinter ihm her. Tom war ein netter junger Mann, immer freundlich, nie zeigte er schlechte Laune. Ihr Gesicht wurde sehr rasch wieder ernst, denn was Tom da angedeutet hatte, gefiel ihr nicht. Sollte tatsächlich in Sichtweite des Yard ein Japaner ermordet worden sein? Sie dachte auch daran, dass Sir James von einem Japaner Besuch erhalten hatte. Wenn John und Suko hinausgerannt waren, musste die Tat mit dem Besuch des Superintendenten in einem Zusammenhang stehen, was sie als furchtbar empfand.
    Glenda erhob sich, denn in der Kanne befand sich noch ein Kaffeerest. Er würde für eine Tasse reichen. Sie schüttete ihn in die Tasse, ging zu ihrem Platz und dachte an die zweite Bemerkung des Boten.
    Ein Vogel war dicht am Fenster vorbeigeflogen…
    Unwillkürlich drehte Glenda den Kopf. Obwohl sie damit rechnete, nichts zu sehen, schrak sie derart heftig zusammen, dass Kaffee überschwappte und zu Boden tropfte.
    Ein Schatten war wieder vorbeigehuscht. Lang, ziemlich breit, das hatte sie trotz der hohen Fluggeschwindigkeit erkennen können. Es war keine Krähe, kein Rabe, bei ihm musste es sich um einen gefährlichen Raubvogel handeln.
    Raubvögel in London?
    Glenda lief es kalt den Rücken hinab. Sie stellte die Tasse weg und schielte auf die Scheibe.
    Dahinter war nichts zu sehen bis auf den grauen, bleiern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher