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0621 - Weckt die Toten auf!

0621 - Weckt die Toten auf!

Titel: 0621 - Weckt die Toten auf!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Château Montagne gelegen, ohne Besinnung, und war erst erwacht, als der Jungdrache Fooly Zamorra auf sie aufmerksam machte. [1]
    Trotz der Winterkälte trug sie nur ein Lederwams, einen kurzen ledernen Rock mit breitem Gürtel und daran in einer Metallscheide einen unterarmlangen Dolch, dazu fellgefütterte Stiefel und einen ledernen Armreif. Mit diesem Outfit erweckte sie den Eindruck, als wäre sie direkt einem Fantasyfilm entsprungen.
    Sie konnte sich an nichts erinnern - weder an ihren Namen noch an ihre Herkunft. Sie beherrschte eine ganze Reihe von Sprachen nahezu akzentfrei, und das einzige, was sie mit Bestimmtheit sagen konnte, war stets, sich an eine bestimmte Sache nicht zu erinnern, mit der sie jeweils konfrontiert wurde. So war sie absolut sicher, noch nie zuvor in Frankreich gewesen zu sein.
    Den Namen Eva hatte sie akzeptiert, weil man sie ja irgendwie ansprechen mußte, aber es war ihr auch klar, daß das nicht ihr richtiger Name war. Nur wie sie hieß - das blieb trotzdem im Dunkel des Vergessens.
    Zamorra hatte eine internationale Suche angeleiert und über Freunde Medien und Polizei eingespannt. Vermutlich waren in den letzten drei, vier Tagen Fotos und Personenbeschreibung schon um die ganze Welt gegangen. Bisher erfolglos - und Zamorra rechnete auch nicht wirklich mit einem Erfolg. Wenn es irgendwo jemanden gab, der Eva kannte, wurde er vielleicht nicht von Bild und Beschreibung erreicht. Oder er erinnerte sich nicht sofort an sie, sondern erst in ein paar Wochen oder Monaten…
    Ein Mensch unter Milliarden! Eine Stecknadel im Heuhaufen zu finden, war einfacher.
    Aber nicht nur, um Eva zu helfen, wollte Zamorra wissen, wer sie war und woher sie kam.
    Sie besaß eine äußerst eigenartige Fähigkeit.
    Sie konnte magische Energie in sich aufsaugen - mußte diese Energie dann aber wieder abgeben!
    Diese Fähigkeit konnte sie allerdings nicht kontrollieren, und sie war auch nicht daran interessiert, daran zu arbeiten und es zu erlernen. Parapsychische Effekte und Magie waren ihr sehr suspekt, waren ihr unheimlich, und sie wollte nichts damit zutun haben. In diesem Punkt erinnerte sie Zamorra an Yves Cascal, wie er früher einmal gewesen war.
    Festgestellt hatten sie Evas seltsame Para-Fähigkeiten, als sie Zamorras Amulett Energie entzogen hatte. Später hatte sie Ted Ewigks Dhyarra-Kristall regelrecht ›entladen‹, und auch bei späteren Vorfällen war es dazu gekommen, daß sie magische Energie in sich aufsog - sowohl von dem Drachen Fooly als auch von der Druidin Teri. Daß die Betroffenen dann für eine Weile nicht in der Lage waren, magisch aktiv zu werden, weil sie den Kräfteverlust erst wieder ausgleichen mußten, war nicht gerade erfreulich und machte Eva durchaus gefährlich. Andererseits war sie nicht bösartig, und irgendwie hatte sie es bisher geschafft, die ›geraubte‹ Energie recht sinnbringend wieder einzusetzen.
    Damit hatte sie einen Alptraumdämon vernichtet, und sie hatte Teri Rheken das Leben retten können.
    Aber darauf verlassen, daß es immer so klappte, wollte Zamorra sich lieber nicht.
    Deshalb hatte er beschlossen, Eva von allem fernzuhalten, das irgendwie nach magischen Aktivitäten aussah.
    Hier in Rio de Janeiro allerdings drohte keine Gefahr. Hier waren sie nicht, um Dämonen, Hexen oder Werwölfe zu jagen, oder was auch immer an Geschöpfen der Finsternis herumkreuchte, sondern nur, um ein wenig Spaß zu haben. Deshalb hatte er auch keinen Einwand erhoben, als Eva gebeten hatte, mitkommen zu dürfen. »Weil ich wissen will, ob ich schon einmal in Brasilien gewesen bin«, hatte sie gesagt. »Wenn ich dort noch nie war, werde ich das sofort wissen, und das dürfte dann die globale Suche einschränken.«
    »Wir können ja«, hatte Nicole etwas sarkastisch vorgeschlagen, »jedes einzelne Land auf diesem Planeten aufsuchen. Irgendwann kommen wir dann in eine Region, in der du nicht nicht warst.«
    »Du machst dich über mich lustig«, klagte Eva.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ich wollte dir nur die Schwierigkeiten verdeutlichen, vor denen du stehst - und wir ebenfalls.«
    Aber nun waren sie hier.
    Mit der festen Absicht, sich einfach nur zu amüsieren.
    An der Verbindungstür wurde geklopft. »Störe ich?« fragte Eva auf der anderen Seite.
    »Nur immer hereinspaziert«, rief Nicole fröhlich. »Du störst nicht. Zamorra ist nur gerade dabei, mich zu vernaschen…«
    »Biest!« knurrte der Dämonenjäger.
    Die Tür war bereits nach Nicoles ersten Worten
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