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062 - Ytanga, die Seelenechse

062 - Ytanga, die Seelenechse

Titel: 062 - Ytanga, die Seelenechse
Autoren: A.F.Morland
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aus dieser Dimension entkommen konnten.
    Wir bildeten eine Kette, blieben auf Sichtweite und waren auf der Hut, denn jederzeit konnte ein neuer Angriff der roten Teufel erfolgen.
    Mel Wyman befand sich zu meiner Linken, Randolph Brian zu meiner Rechten, und es war der Pilot, der das nächste Erdloch entdeckte.
    Es war jenes, in dem sie Mr. Silver untergebracht hatten!
    »Tony!« rief Randolph.
    Und »Tony!« rief auch der Ex-Dämon. Mein Herz machte einen Freudensprung.
    Randolph Brian wartete vor dem Eingang auf uns. Es war dämmrig dort unten, und ich mußte meine Augen anstrengen, um den Ex-Dämon zu sehen.
    Als ich ihn erblickte, schnürte es mir die Kehle zu. So ungefähr hatte ich es mir vorgestellt. Man hatte meinen Freund an vier Pflöcke gebunden, und die Fesseln waren bestimmt mit einer sehr starken Magie getränkt. Deshalb konnte sich der Ex-Dämon nicht selbst befreien.
    Ich hoffte, daß wir ihm helfen konnten, war aber auf jeden Fall froh, den Hünen gefunden zu haben, und zu sehen.
    Mel Wyman wollte in das Erdloch stürmen, doch dieses war gesichert, ohne daß man es unbedingt merken mußte. Aber ich war in diesen Augenblicken besonders mißtrauisch und riß den Coach hastig zurück.
    Er schaute mich verdattert an. »Was ist los, Tony?«
    »Das ist los!« knurrte ich und nahm ihm den Bambusstock weg.
    Ich wies auf zahlreiche Löcher in der Wand und machte den Bambusstock zu meinem verlängerten Arm, den ich langsam von oben nach unten bewegte, und schon kam es zu der Überraschung, die für Mel Wyman tödliche Folgen gehabt hätte.
    Aus den Löchern sausten schwarze Pfeile. Ein regelrechter Pfeilhagel prasselte gegen die gegenüberliegende Wand. Mel wäre davon gespickt worden.
    »Oh, verflucht!« entfuhr es dem Coach.
    Ich gab ihm den Stock zurück. »Hier mußt du mißtrauischer als ein eifersüchtiger Ehemann sein.«
    »Jetzt hältst du mich wohl für einen ganz großen Tölpel, was?«
    »Das alles ist für dich ungewohnt«, entschuldigte ich seine Unvorsichtigkeit.
    »In Zukunft werde ich noch besser aufpassen.«
    »Das kann auf keinen Fall schaden.«
    Wir begingen den gleichen Fehler nicht noch einmal. Diesmal blieb einer von uns vor der Höhle, und ich entschied, daß das Mel Wyman sein sollte.
    Randolph Brian begab sich mit mir in das Erdloch. Obwohl mein Herz bis in den Hals hinauf klopfte, ließ ich mir Zeit, denn in diesem offenen Kerker konnten weitere Sicherungen eingebaut sein.
    Der Pilot ging dicht hinter mir. Es war denkbar, daß wir mit jedem Schritt unser Leben riskierten, deshalb waren wir so vorsichtig, wie nur irgendwie möglich.
    Mr. Silver hob den Kopf. »Sie haben mir magische Fesseln angelegt. Ich kann sie nicht sprengen. Wo ist Vicky? Wo sind die anderen Passagiere?«
    Ich berichtete ihm, was vorgefallen war, beschränkte mich auf das Wesentliche, denn wir hatten keine Zeit zu verlieren.
    »Ich liege hier herum und kann nichts tun, bin auf deine Hilfe angewiesen. Eigentlich müßte es umgekehrt sein«, knurrte der Ex-Dämon.
    »Endlich kann ich mich mal wieder bei dir revanchieren«, sagte ich. »Gibt es hier noch irgendwelche Fallen?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Mr. Silver.
    Wir erreichten ihn, ohne daß etwas passierte. Randolph Brian wollte sofort eine der Beinfesseln lösen, doch in dem Augenblick, wo er sie berührte, schlug eine rote Flamme nach seiner Hand.
    Er riß sie erschrocken zurück und starrte auf die Brandblasen an seinen Fingern. Dann blickte er mich vorwurfsvoll an, und seine Augen schienen zu sagen: »Du hättest mich warnen sollen!«
    Aber ich hatte nicht wissen können, was passieren würde. Nicht jede magische Fessel reagierte gleich. Es gab viele, die man gefahrlos anfassen konnte.
    »Ich versuch's mit den Silbersternen!« sagte ich und setzte sofort einen scharfen Schenkel des Drudenfußes an.
    Dadurch, daß ich nicht direkten Kontakt mit der Fessel hatte, blieb mir ein Flammenschlag mit der damit verbundenen Verbrennung erspart.
    Randolph Brian schaute mir bei der Arbeit zu. Ich sägte und schabte an der widerstandsfähigen Fessel herum, deren Material ich nicht bestimmen konnte.
    »Kommst du durch?« fragte der Ex-Dämon ungeduldig.
    »Wird wohl eine Weile dauern.«
    »Meine Güte, und es gibt insgesamt vier Fesseln. Es wird eine Ewigkeit vergehen…«
    »Tut mir leid, ich kann's nicht ändern«, erwiderte ich und gab mein Bestes.
    Da vernahm ich plötzlich einen krächzenden Schrei, und mein Herz übersprang einen Schlag, denn Mel Wyman hatte
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