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062 - Ytanga, die Seelenechse

062 - Ytanga, die Seelenechse

Titel: 062 - Ytanga, die Seelenechse
Autoren: A.F.Morland
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erstreckte; es interessierte sie nicht. Sie hatte nicht die Absicht, ihn zu durchwandern.
    In einer Entfernung von etwa sieben Metern bewegte sich etwas auf dem Boden. Robbten da rote Teufel heran?
    Der Nebel stand kniehoch, so daß sich die Bewegung nur vage wahrnehmen ließ. Dennoch war sie der Schriftstellerin nicht entgangen.
    Niemand sonst hatte sie bisher wahrgenommen, deshalb trat Vicky zwischen zwei Knüppelmänner und sagte: »Lassen Sie sich nichts anmerken! Eine Panik wäre das Schlimmste, was uns passieren könnte!«
    Die Männer umklammerten die Bambusstöcke sofort fester.
    »Dort vorn!« sagte Vicky leise. »Sehen Sie, was ich sehe?«
    »Dort kriecht etwas!« stieß der Mann rechts von Vicky erregt hervor.
    Die Schriftstellerin zeigte ihm das Feuerzeug. »Was immer es ist, ich werde ihm damit zu Leibe rücken!«
    ***
    Ich hechtete hinter die Mumie. Am Gitter erschienen drei rote Fratzen, und sie sahen nur den Piloten und den Coach.
    Wenn wir Glück hatten, ließen sich die Krallenteufel überlisten.
    Randolph Brian und Mel Wyman bewiesen, daß sie mitdachten. Sie schienen denselben Gedanken zu haben, spielten die Entsetzten, die Betroffenen, starrten die roten Teufel entgeistert an, warfen ihre Bambusknüppel fort und wichen weiter von mir weg.
    Für die Fratzengestalten sah das nach totaler Aufgabe aus. Randolph und Mel machten ihre Sache hervorragend.
    Die nackte Angst war in ihren Augen zu erkennen, und sie zitterten wie Espenlaub. Daß von ihnen keinerlei Gegenwehr zu erwarten war, lag für die roten Teufel auf der Hand, deshalb hoben sie das Gitter und kamen herein.
    Mir stand der kalte Schweiß auf der Stirn.
    Ytangas Fänger näherten sich meinen Kampfgefährten, die der Mut völlig verlassen zu haben schien. Mit keinem Blick, keiner Geste verrieten sie, wie sie wirklich fühlten.
    Ich lauerte in der düsteren Nische auf meine Chance. Die Mumie bot mir Sichtschutz.
    Die roten Teufel ergriffen Randolph und Mel.
    »Nein!« stöhnte Mel Wyman. »Gnade! Ich flehe euch an! Ich beschwöre euch! Laßt mir mein Leben!«
    »Du wirst weiterleben - in Ytanga!« knurrte einer der Fänger.
    Mel schluchzte auf. Es war bühnenreif. Die Kräfte verließen ihn, und er sackte zusammen.
    Das war der Moment, wo ich handelte. Ich richtete mich auf und warf den ersten Silberstern, und dann überstürzten sich die Ereignisse, denn auf einmal waren Mel und Randolph gar nicht mehr so schwach und hilflos.
    Sie rissen sich los, überraschten damit unsere Feinde, von denen einer erledigt zu Boden ging, und holten sich ihre Knüppel wieder.
    Wutschnaubend drangen die Fratzengestalten auf meine Kampfgefährten ein. Diese benutzten ihre Knüppel und schafften es sogar, die Angreifer zurückzuwerfen.
    Ich holte mir meinen Stern. Er war zu kostbar, um ihn zurückzulassen.
    Dann hetzten wir an den roten Teufeln vorbei, und ich ließ hinter uns das Bambusgitter heruntersausen. Es rastete ein, und nun waren die Krallenteufel gefangen.
    Aber wir durften noch nicht aufatmen, denn aus dem Nebel tauchten weitere Unholde auf.
    Es waren so viele, daß wir verrückt gewesen wären, es auf einen Kampf ankommen zu lassen.
    »Los!« zischte ich. »Wir hauen ab!«
    Randolph und Mel waren selbstverständlich dafür. Wir hetzten durch den Nebel, schlugen einen Haken und versteckten uns hinter kantigen Felsblöcken.
    Es dauerte nicht lange, da erschienen die roten Teufel. Mel Wyman und Randolph Brian zogen hastig die Köpfe ein, während ich die Schwarzblütler beobachtete.
    Sie liefen an uns vorbei!
    »Mann, das war knapp«, stieß der Coach aufgeregt hervor. »Ich glaubte schon in diesem Mumienloch, wir würden's nicht mehr schaffen.«
    »Du bist eben besser, als du denkst«, sagte Randolph Brian grinsend.
    »Scheint so«, brummte Mel und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht ab.
    Ich fragte ihn, ob ihn seine Verletzungen behinderten.
    »Bis jetzt noch nicht«, antwortete er.
    Wir ließen noch einige Augenblicke verstreichen. Als die roten Teufel sich nicht mehr blicken ließen, verließen wir unser Versteck.
    »Wir müssen weiter«, sagte ich und versuchte mich zu orientieren, was in dieser fremden, nebligen Umgebung mit einigen Schwierigkeiten verbunden war.
    Alle Erdlöcher hatten wir noch nicht gefunden. In einem davon müßte sich Mr. Silver befinden, und wir mußten alles daransetzen, um ihn zu entdecken, denn mit seiner Unterstützung konnten wir die roten Teufel hoffentlich so weit zurückschlagen, daß alle Gefangenen
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