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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst
Autoren: Larry Brent
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Einladung persönlich zu überbringen.
    „Ich konnte das telefonisch schlecht erledigen“, meinte
er, während er seine Suppe löffelte. Er saß Larry genau gegenüber. Man hatte
das Gefühl, im Freien zu sitzen. Die Glaswände ringsum waren lautlos durch
einen Knopfdruck - wie bei elektrischen Fensteröffnern im Auto -
    in die Fensterbänke versenkt worden. Bei kühlem oder
regnerischem Wetter ließ man die Fensterwände einfach in die Höhe gleiten und
saß trocken und warm.
    „Mrs. Aving ist eine Nachbarin, zu der wir leider wenig
Kontakt gefunden haben. Schon mehr als einmal mußten wir eine Einladung
absagen, weil uns im letzten Augenblick etwas dazwischenkam, oder weil Mrs.
Aving nicht konnte. Manchmal kommt ihr Mann nach Hause.
    Meistens jedoch - oft wochenlang - ist Mrs. Aving allein.
Sie langweilt sich dann, liegt in ihrem Garten herum, schwimmt und liest. Ihr
Grundstück liegt rund ‘ne Meile von hier entfernt und hat eine Größe von
zehntausend Quadratmetern. Darauf allein eine hübsche junge Frau.
    Sie werden sie heute abend kennenlernen, Mister Brent.“
    Das Tafeln dauerte fast eine Stunde. Danach blieb Larry
noch gut zwanzig Minuten und verabschiedete sich dann.
    Er fuhr wenig später nachdenklich in sein Hotel zurück.
Selten hatte er sich so unwohl gefühlt, selten so unbefriedigt wie in diesen
Minuten.
    Er legte sich erst mal eine halbe Stunde hin. Er hatte
das Gefühl, sich übergessen zu haben. War mit dem Mahl bei den Wevertons etwas
nicht in Ordnung?
    Larry fiel in einen leichten Schlaf... schreckte zusammen
und fuhr hoch. Etwas hatte ihn geweckt.
    Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, daß es
bereits Abend war. Draußen dunkelte es.
    Er hatte vier Stunden fest und traumlos geschlafen!
    X-RAY-3 erhob sich und nahm eine kalte Dusche. Er fühlte
sich ausgeruht, aber nicht so frisch, wie er das an sich gewohnt war. Es
ärgerte ihn, daß der ganze Nachmittag verstrichen war, ohne daß er etwas
Produktives geleistet hatte.
    Schnell und mißmutig zog er sich an, verließ das Hotel
und fuhr dann Richtung Weverton-Anwesen.
    Es war sieben Minuten nach acht, als er dort ankam. Das
Haus war hellerleuchtet, aber nur ein einziges Auto abgestellt.
    Man hörte Lachen, Gesprächsfetzen und leise Musik, die
sich anhörte, als stimme eine Kapelle ihre Instrumente.
    Brent stellte den knallroten Lotus Europa, einen
Klassewagen, wie man ihn nicht alle Tage zu sehen bekam, wenige Meter vom
Grundstückseingang entfernt ab. Das Portal stand offen. Larry ging den Weg zur
Haustür vor, wo ein Livrierter stand. X-BAY-3 nannte seinen Namen und wurde
eingelassen.
     
    ●
     
    Die Wevertons stellten ihm die unmittelbaren Nachbarn
vor. Es handelte sich um drei Ehepaare, Leute, die nach Geld stanken, die Larry
kühl und mit vornehmer Zurückhaltung begrüßten.
    X-RAY-3 lernte auch Claire Aving kennen. Sie war
blutjung, hatte ein schmales Gesicht, schwarzes, dichtes, glänzendes Haar und
ein paar Augen, die wie Diamanten strahlten. Für ihr Alter machte sie einen
etwas ernsten und scheuen Eindruck. Man sah ihr an, daß sie es nicht gewohnt
war, oft unter Menschen zu sein. Sie hatte sich schon zu sehr an die Einsamkeit
ihres kleinen Paradieses gewöhnt.
    „Ich nehme doch an, Sie kümmern sich um das Mädchen ein
bißchen“, flüsterte Andrew P. Weverton Larry Brent ins Ohr, als Claire Aving
gerade außer Hörweite war. „Appetitlich, nicht wahr? Würden Sie es als Mann
übers Herz bringen, eine solche Frau monatelang allein in einem Haus
zurückzulassen?“
    „Der Mann muß ein Trottel sein“, sagte Larry Brent ebenso
leise und gab sich so leutselig, wie Weverton es angenehm schien. Der Gastgeber
hatte offenbar schon mehr als einen Aperitif und mehr als ein Glas Sekt
getrunken. Weverton befand sich in strahlender Laune.
    Außer den drei geladenen Millionärsfamilien - lauter
Menschen, mit denen Wevertons per du war - hielten sich ein paar Hippies auf.
Es handelte sich fast ausschließlich um schlanke junge Mädchen mit langen,
glatten oder krausen Haaren. Insgesamt fünf. Zwei männliche Hippies - mit
schmalen Hüften, einfachen Cordhosen und blusigen, farbenprächtigen Hemden -
waren auch darunter.
    „Sie werden das Programm gestalten“, erklärte Weverton.
    Sein Gesicht glühte. Er schien es kaum erwarten zu
können, daß es endlich losging.
    Larry erfuhr, daß es sich bei den fünf Hippiemädchen um
die Mitglieder der Damenkapelle handelte, die Weverton für diesen Abend hatte
gewinnen können. Es
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