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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst
Autoren: Larry Brent
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steuerte das große, offenstehende Tor
des Bungalows an, wo Andrew P. Weverton inzwischen seinen elektrischen
Rasenmäher abgestellt und sich an einen Tisch unter einer Palme gesetzt hatte.
Mit einem eisgekühlten Drink wollte er wieder die Flüssigkeit sich zuführen,
die er durch den Schweiß verloren hatte.
    Larry verhielt im Schritt.
    Der Radfahrer stieg vor dem Eingang ab. Weverton blickte
dem Ankömmling entgegen und erhob sich. Er freute sich offensichtlich, diesen
Mann zu sehen.
    Der Radfahrer lief Weverton ein paar Schritte auf dem
Terrazzoboden entgegen. Der Mann, seiner Kleidung und seinem Verhalten nach zu
urteilen, in einfachen Verhältnissen lebend, unterhielt sich mit dem Millionär
wie mit einem alten Freund.
    Andrew P. Weverton hörte interessiert zu. Seine Miene -
eben noch freundlich und heiter - nahm einen nachdenklichen Ausdruck an.
    Weverton legte die rechte Hand an sein Kinn und rieb es.
Dann nickte er. Im Hintergrund, an der geöffneten Glaswand des Hauses, wo die
Terrasse sich anschloß, tauchte Molly Weverton auf.
    Sie trug einen Badeanzug, darüber einen durchscheinenden
Mantel.
    Die Frau rieb sich die Hände ein und blickte interessiert
zu ihrem Mann und dem Besucher hinüber.
    Larry Brents Standort war hinter einer Palmengruppe auf
der gegenüberliegenden Straßenseite so günstig, daß er von hier aus alles genau
durchs Glas beobachten konnte.
    Molly Weverton kam auf ihren Mann und den Besucher zu,
begrüßte diesen und hörte aufmerksam zu. Sie nickte und gab gestenreich zu
verstehen, daß die Nachricht, die ihr der Radfahrer überbracht hatte, offenbar
genehm war und die Angelegenheit, über die gesprochen wurde, bereinigt werden
könne.
    Der Besucher nahm noch einen Drink, der ihm von dem
Millionär gereicht wurde, und setzte sich dann wieder auf sein Rad, um
davonzufahren. Groß und nah hatte Larry Brent das Gesicht des gnomenhaften
Radfahrers im Glas.
    Das Gesicht des Mannes war weltentrückt, der Blick
finster. So sah ein Mensch aus, der nichts Gutes im Schilde führte, dem der
Aufruhr, der in seinem Innern tobte, im Gesicht abzulesen war.
    Was für eine Verbindung bestand zwischen Weverton und dem
Radfahrer?
    X-RAY-3 klappte das zusammenlegbare Fernrohr zusammen, so
daß es bequem in seine Jackettasche paßte, ohne diese auszubeulen.
    Larry überquerte den Pfad, an dessen Ende der finster
blickende Gnom auf dem Fahrrad verschwand.
    Weverton, gerade dabei sich einen zweiten Drink zu mixen,
blickte erstaunt auf, als der PSA-Agent am Portal erschien. Im ersten
Augenblick war er unsicher, wen er vor sich hatte, doch dann hellte sich seine
Miene auf.
    „Mister Brent!“ Der Millionär stellte geräuschvoll sein
Glas auf die Tischplatte und erhob sich. Sein dicker Bauch schwabbelte wie ein
überdimensionaler, nußbrauner Pudding über dem Gummizug seiner Bermuda-Shorts,
in denen er aussah wie ein verhinderter Playboy. „Daß Sie sich hier in die
Gegend verlaufen, finde ich großartig!“
    Mit ausgestreckter Hand kam Weverton auf den PSA-Agenten
zu und begrüßte ihn überschwenglich, wurde dann aber sofort wieder ernst.
    „Die Sache mit O’Connor, ist das nicht schrecklich?“
meinte er.
    Larry nickte. „Ja, furchtbar. Ich war dabei, als es
geschah.“
    Wevertons Mund öffnete sich, und er vergaß, ihn wieder
zuzumachen.
    „Das habe ich nicht gewußt“, sagte er leise und
schüttelte den Kopf.
    Aber Larry war ein zu guter Menschenkenner, um nicht zu
bemerken, daß die Lüge aalglatt über Wevertons Lippen rutschte.
    „Wir wollen uns noch ein bißchen unterhalten. Von damals,
seit wir uns nicht mehr gesehen hatten. Und ich hatte überhaupt den Eindruck,
daß O’Connor jemand brauchte, mit dem er sprechen konnte. Daß seine Frau ihn
Verlassen hatte, konnte er schlecht verwinden.“
    „Er machte zuviel Theater um diese Sache. Als ich davon
hörte, war mein Gedanke, daß er sich selbst etwas angetan hat. Aber inzwischen
habe ich erfahren, daß er offenbar niedergestochen wurde. Die Polizei ist
jedoch noch nicht viel weiter gekommen. Vom Mörder gibt es keine Spur, nicht
wahr?“
    „Nein. Obwohl ich versuchte, ihn zu verfolgen. Er tauchte
lautlos unter wie ein Schatten.“
    Molly Weverton streckte den Kopf über den Beckenrand des
nahen Swimming-pools, in dem sie ein paar Runden gedreht hatte. Naß von Kopf
bis Fuß kam sie heraus, trocknete ihre Hände an einem bereitliegenden Badetuch
ab und warf sich das rosafarbene Utensil über die Schultern.
    Freundlich und sympathisch
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