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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst
Autoren: Larry Brent
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lächelnd kam sie auf den
Agenten zu.
    Molley Weverton besaß jene gewinnende, mütterliche Art,
die sie auf den ersten Blick sympathisch machte. Diese Frau war reich, aber sie
war weder arrogant noch stolz. Sie blieb einfach und zuvorkommend in ihrem
Wesen.
    Larry wurde gefragt, wieso er hier herauskäme, und X-RAY-3
redete sich mit einer Spazierfahrt und einem anschließenden Bummel durch die
fast unberührte Landschaft heraus. Das nahm man ihm ab.
    „Gleichzeitig habe ich mich dabei informiert, wo Sie
eigentlich wohnen“, lächelte er.
    „Ja, natürlich, wegen heute abend“, Andrew P. Weverton
war offensichtlich froh, daß die Bemerkung Larrys ihm die Gelegenheit gab, sich
in dieser Angelegenheit zu äußern. „Sie kommen doch heute abend.
    Es bleibt dabei, nicht wahr?“
    X-RAY-3 seufzte. „Vielleicht bin ich auch gekommen, um
abzusagen.“ Larrys Blick ging von einem zum anderen.
    „Aber warum denn?“ wunderte Weverton sich. Er hielt
seinen Drink in der Hand, bot Larry mit einer schwachen Geste endlich einen
Sitzplatz an und ließ sich auf die buntgestreifte Liege plumpsen, daß man um
den Stoff fürchten mußte.
    „Sie erinnern sich an meine Begleiterin.“
    „Die Schwedin?“
    „Ja. Sie ist verschwunden.“
    Weverton sah erschrocken aus. Aber den sezierenden Augen
Larrys entging nicht, daß der Mann nicht verbergen konnte, was er schon wußte.
    „Das alte Lied“, murmelte er. Er schluckte. „Hier schon
oft passiert.“
    „Ich weiß.“ Larry nickte. „Aber ausgerechnet Morna.“
    „Es ist vielleicht Ihr Schicksal, Mister Brent, daß Sie
gerade heute abend unser Gast sind. Wir werden viele Gäste haben. Unter anderem
eine Damenkapelle. Aber das nur nebenbei. Wichtigster Teilnehmer wird
zweifelsohne Mister Fennermann sein. Er war kurz vor Ihnen hier und hat uns das
mitgeteilt. Möglich, daß Sie den Herren noch gesehen haben. Er war mit dem
Fahrrad hier.“
    „Ja. Ich habe ihn gesehen. Es hat mich verwundert...“
    „Daß er zu unserem Bekanntenkreis zählt?“ unterbrach
Weverton. „Er ist ein außergewöhnlicher Mensch. Ein Warlock.“
    Auf Larrys Stirn bildete sich eine steile Falte.
    „Vertrauen Sie sich ihm am. Er hat Kontakte ins Jenseits,
er kann mit Hilfe eines Geistführers in die Zukunft sehen und seine
hellseherischen Fähigkeiten sind über jeden Zweifel erhaben.“
    „Wenn das alles stimmt, wieso hat Mister Fennermann dann
O’Connor keine Ratschläge oder Hinweise erteilt, Mister Weverton?“ fragte
X-RAY-3 absichtlich in scharfem Tonfall.
    „O’Connor hat Fennermann zu Rate gezogen. Fennermann hat
ihm eine eindeutige Erklärung gegeben. Aber O’Connor wollte davon nichts
wissen. Fennermann hat ihm den Tod von Aimee O’Connor prognostiziert.“
    „O’Connor hat behauptet, seine Frau hätte hier in Ihrem
Haus den Tod gefunden.“ Larry Brents Worte kamen wie aus der Pistole
geschossen.
    Werverton, der gerade sein Glas zum Mund führte,
verschluckte sich.
    Molly Weverton fuhr zusammen, als hätte sie nicht richtig
gehört.
    „Er war zum Schluß völlig durcheinander, der arme
O’Connor“, sagte sie mitfühlend. Sie zog die Bademütze von ihrem Kopf und
schüttelte sich wie ein Hund. Das gefärbte Haar rahmte ihr Gesicht wie feingesponnenes
Silber. „Ich nehme ihm nicht übel, daß er so über unser Haus gesprochen hat.
O’Connor war ein äußerst sensibler Mensch. Er hatte den Verstand verloren, auch
wenn er - auf den ersten Blick jedenfalls - nicht diesen Eindruck machte.“
    X-RAY-3 warf das Steuer herum. Er wollte auf alle Fälle
die Wevertons verunsichern. „Man kann sich in Menschen manchmal täuschen. Das
stimmt.“
    „Dann war Ihr Spaziergang trotz allem nicht so rein
zufällig, wie Sie uns das erzählen wollten?“ Wevertons Stimme klang ruhig und
gelassen, aber man sah dem Mann an, daß er seine Erregung nur mühsam verbergen
konnte. „Wollen Sie ein bißchen spionieren, was?“
    Er lächelte, und es sollte lächerlich und ein bißchen
überspitzt klingen.
    Aber der Unterton war nicht zu überhören.
    „Lassen Sie sich durch solches Gerede nicht aus dem
Gleichgewicht bringen, Mister Brent.“ Molly Weverton winkte ab. Sie zog jetzt
das rosafarbene Frotteetuch von ihren Schultern und tupfte sich die Schenkel
ab. „Ich hoffe, daß Sie uns trotzdem die Ehre geben?“
    „Natürlich, Madam!“
    Weverton lachte. „Er wollte uns auf die Probe stellen.
Sie sind ein rechter Spaßvogel.“ Er klatschte sich auf die Schenkel, erhob sich
und schlug Larry dann
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