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0617 - Zeit der Ungeheuer

0617 - Zeit der Ungeheuer

Titel: 0617 - Zeit der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blitze nach den Ungeheuern, und der Mann schlägt mit einem mächtigen Schwert, aus dem Flammen lodern, und die dämonischen Bestien werden vom Himmel gefegt. Da legt der Mann sein Schwert beiseite. Er nimmt das Me- daillon der Macht und berührt damit den sterbenden Jäger. Gewaltige Kraft wohnt in der Zauberscheibe, sie läßt den Sterbenden wieder genesen. Das sind sie, die aus der Zeit nach uns kommen - mächtige Wesen, die helfen und uns beschützen. Die beiden Aska werden sie zu uns bringen.«
    »Wann wird das geschehen?« fragte Teron, der junge Älteste.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Bran. »Ich weiß nicht, ob überhaupt so etwas geschehen wird. Ich erzähle euch doch nur eine Geschichte, nicht mehr…«
    Und sie alle warteten und fieberten danach, daß aus dieser Geschichte Wahrheit wurde, denn sie versprach ihnen ein Ende der dämonischen Knechtschaft!
    Warum sollte ausgerechnet diese Geschichte nur eine Erzählung bleiben?
    ***
    In Frankreich, im Château Montagne an der Loire, stand in diesem Moment ein Mann völlig überrascht in Professor Zamorras Arbeitszimmer. Raffael Bois, der alte Diener, hatte ein wenig freie Zeit nutzen wollen, Arbeiten am Computer weiterzuführen. Aber jetzt sah er fassungslos den offenen Safe.
    Das war unmöglich!
    Er konnte nicht offen sein! Es gab eine nicht abschaltbare Automatik, die die Safetür exakt drei Sekunden nach dem Öffnen unweigerlich wieder schloß. Für jemanden, der genau wußte, was er hineinlegen oder herausnehmen wollte und wo genau es lag, reichten diese drei Sekunden aus. Traf die Tür beim Schließen auf ein Hindernis - etwa die Hand eines Diebes gab es über Funk automatisch Alarm bei der Polizei in Feurs. Die konnte sich dann ruhig Zeit lassen, denn im günstigsten Fall blieb der Arm des Diebes eingeklemmt; im ungünstigsten kam er mit dem blutenden Stumpf nicht mehr sonderlich weit…
    Aber jetzt stand die Safetür weit offen!
    Sie zu finden, war schon problematisch. Die Tapetentür schloß nahezu fugenlos, und die Tastatur, mit der der Öffnungscode eingegeben wurde, befand sich ebenfalls unsichtbar hinter der Tapete. Nur wer genau wußte, wo sich die Tasten befanden, konnte sie betätigen.
    Lediglich Zamorra, Nicole Duval und Raffael Bois kannten den Code.
    Der Chef und die Demoiselle waren seit Tagen in den USA, und Raffael selbst war nicht einmal in die Nähe des getarnten Safes gekommen. Wer also hatte ihn geöffnet? Und vor allem, wer hatte die Schließautomatik austricksen können? Das ging nicht einmal über das Abschalten der Stromversorgung; auch bei Stromausfall hielt die Speicherbatterie bis zu einem Monat durch, die sich am Netz ständig wieder auflud.
    Langsam näherte Raffael sich dem Safe.
    Seit der eingebaut worden war, hatte er noch nie so viel Zeit gehabt, sein Inneres zu sehen. Müßte mal dringend geputzt werden nach gut zwanzig Jahren, dachte Raffael sarkastisch. Aber wie, wenn immer nur drei Sekunden zur Verfügung stehen?
    Etwas fehlte.
    Der alte Diener bemerkte es sofort.
    Das Zauberschwert Gwaiyur war aus dem Safe verschwunden!
    ***
    Nicole richtete sich entspannt auf und betrachtete aus halb geschlossenen Augen Zamorras Hüfte. »Du hast da einen blauen Fleck. Der war heute Nacht aber noch nicht vorhanden. Mit wem hast du dich denn um mich geprügelt?« fragte sie mit schelmischem Lächeln.
    Zamorra tastete nach der Stelle. Es war dieselbe, an der er vorhin kurz den Schmerz gespürt hatte, als habe er sich gestoßen - obgleich er nichts berührt hatte.
    »An genau dieser Stelle ist ein Vampir zerschellt«, erwiderte er mit Grabesstimme. »Seinem Flugerlaubnisschein zufolge hieß er Tan Morano.«
    »Idiot!« Sie knuffte ihn an der schmerzenden Stelle, pflanzte aber gleich einen Kuß drüber. Als er zum Gegenangriff mit Kitzelfingern ansetzte, sprang sie vom Bett hoch und flüchtete bis ans Fenster. »Feigling«, konterte er und rollte sich herum. »Wirst du wohl hierbleiben?«
    »Du wirst mich schon fangen müssen«, verkündete sie und reckte sich verführerisch.
    Zamorra ließ sich zurückfallen. »Viel zu anstrengend«, seufzte er matt. »Siehst du nicht, daß ich zu Tode erschöpft bin? Ich komme ja nicht mal aus eigener Kraft vom Bett hoch! Du mußt mir helfen.«
    »Ich habe das dringende Gefühl, daß das eine Falle ist«, bemerkte Nicole.
    Er grinste verwegen. »Oooch, wie kommst du denn auf so schlimme Gedanken?«
    »Meine Gedanken können nie so schlimm sein wie deine. Sag mal… dein Anzug hat aber auch schon mal
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