Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0617 - Zeit der Ungeheuer

0617 - Zeit der Ungeheuer

Titel: 0617 - Zeit der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
identisch mit Wassertemperaturen sind! Husch, hinfort von meinem Schöße! Es reicht, wenn du klatschnaß bist - ich muß es nicht auch noch werden!«
    »Aber mir ist kalt!« protestierte sie munter.
    »Du könntest dir vielleicht etwas Warmes anziehen«, empfahl Tendyke.
    Sie dachte ja gar nicht daran…
    »Wo ich dieses Idyll so sehe«, bemerkte Gryf, »fällt mir ein, daß ich eure Gastfreundschaft vielleicht nicht länger mißbrauchen sollte. Immerhin gibt es hier in diesem Landstrich eine ganze Menge hübscher Girls, die von mir gewärmt werden können…«
    »Schürzenjäger!« warf Monica ihm vor. »Du abscheulicher Mädchenfänger und Verführer unschuldiger…«
    Der Druide grinste sie an. »Aus dir spricht nur der Neid«, behauptete er. »Aber du wirst dich wohl an Ten halten müssen. Finde ich zwar schade, aber…«
    Rob Tendyke warf ihm einen finster-fragenden Blick zu. »Was soll das denn schon wieder heißen?«
    »Ach, nichts, was dich bedrücken sollte, Ten. Im Gegenteil du weißt doch, daß die Gespielinnen meiner Freunde für mich tabu sind. Auch wenn sie noch so hübsch und verlockend aussehen… Ich mache mich dann mal auf den Weg, Freunde.«
    »Du wirst wohl auch nie gescheit, alter Mann, wie?« Nicole schüttelte den Kopf. »Da hätten dich zwei von diesen hübsch und verlockend aussehenden Mädchen beinahe umgebracht, du hast ganze drei Tage gebraucht, wieder fit zu werden, und schon gehst du wieder auf Jagd - und in die nächste Falle…«
    »Wenn ein oder zwei Äpfel faulen, fällt man doch nicht gleich den ganzen Baum«, sagte der Druide schmunzelnd. »Mann muß immer im Training bleiben. Und außerdem wird's langweilig, wenn ich nicht wenigstens einem meiner beiden Hobbies nachgehen kann… - Danke für eure Hilfe!« Er machte eine schnelle Bewegung und war per zeitlosem Sprung verschwunden, ehe noch jemand etwas sagen konnte.
    »Ob er den starken Abgang vorher vorm Spiegel geprobt hat?« lästerte Monica.
    Zamorra sah nach einem Blick auf Tendyke und Uschi Peters Nicole auffordernd an. »Wir sollten vielleicht auch einen Abgang machen, wenigstens vorübergehend«, schlug er vor. »Im Moment stören wir hier nämlich…«
    Sie erhob sich und griff nach seiner Hand. Sie entfernten sich in Richtung des Gästezimmers, in dem sie für die Dauer ihres Aufenthaltes Quartier bezogen hatten.
    »Immer noch eifersüchtig?« fragte Nicole leise.
    »Nie gewesen«, behauptete Zamorra.
    »Lügner!« Sie küßte ihn und zog ihn ins Zimmer. »Mir ist kalt, cheri. Du könntest mich ruhig mal ein bißchen wärmen…«
    ***
    »Verdammt, ist das heiß hier!« entfuhr es Nicole. »Und - wo ist dieses hier überhaupt? Kann mir einer sagen, wo wir sind?«
    Zamorra stand da, das Schwert mit beiden Händen hochgereckt, und ließ cs jetzt langsam sinken. Er sah den da vonfliegenden Bestien nach. Zwei hatte Nicole mit den Laserstrahlen vom Himmel geschossen.
    »Kann nur ein Traum sein«, murmelte er. »Komm, laß uns aufwachen. Mir gefällt's hier nicht.«
    »Trotz…?« fragte Nicole anzüglich und wies auf die braunhaarige Schönheit, die nur ein bißchen Schmuck am Körper und eine Streitaxt in der Hand trug.
    »Trotz!« erklärte Zamorra.
    Jetzt konnte er sich mit etwas mehr Ruhe umsehen, nachdem die geflügelten Bestien verschwunden waren. Das Land ringsum war eine trockene Ödlandschaft, über deren steinharten Boden der Wind hier und da abgeschmirgelte Staubwolken trieb. In einiger Entfernung erhoben sich Felsen, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem ›Monument Valley‹ aufwiesen, jener Sammlung bizarrer Gesteinsformationen, die immer wieder Hintergrundkulisse für Wildwestfilme und Foto-Motiv für praktisch jeden Colorado-Touristen bot.
    Aber das hier war nicht Amerikas wilder Westen. Die Farben der Landschaft stimmten nicht. Und sie war viel zu ausgetrocknet…
    Aber in dieser Ödnis gab es Menschen!
    Zumindest diese zwei. Zañiorra ging an dem Mädchen vorbei und kauerte sich neben den Mann, der aus mehreren Wunden blutete. Er trug eine schmale, geflochtene Schnur um die Hüften, und nicht weit von seiner ausgestreckten Hand entfernt lag ein Speer; ein erstaunlich gerades Stück Holz, das in einer Kerbe eine Steinspitze trug. Ein Kontrollblick verriet dem Dämonenjäger, daß die Streitaxt des Mädchens auch keiner moderneren Waffentechnologie entstammte. Holzgriff und Stein-›Klinge‹ waren mit einer Art Bastschnur zusammengebunden.
    Zamorra legte das Schwert aus der Hand und untersuchte den Mann.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher