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0617 - Zeit der Ungeheuer

0617 - Zeit der Ungeheuer

Titel: 0617 - Zeit der Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu verteilen.
    Auch die telepathische Gabe der Zwillinge funktionierte nur im gemeinsamen Zusammenspiel; waren sie räumlich zu weit voneinander getrennt, konnte keine von beiden die Gedanken anderer Wesen wahrnehmen. Und zu allem Überfluß waren sie äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden, es sei denn, sie kleideten sich unterschiedlich.
    Wie jetzt. Monica im bunt bedruckten Longshirt, und Uschi im Evaskostüm. Kein ungewohnter Anblick; die Peters-Zwillinge besaßen einen ausgeprägten Hang zur Freikörperkultur und gaben diesem Hang so gern und oft wie möglich nach. Ungewöhnlich war schon eher, daß sich Monica in ein bißchen Textil gezwängt hatte, ohne daß wichtige Gründe dafür sprachen.
    Nicole beantwortete Uschis Frage, indem sie mit ausgestrecktem Arm auf Zamorra zeigte. »Der da!« behauptete sie.
    »Vielleicht solltet ihr euch beide mal ein bißchen abkühlen«, meinte Uschi und durchquerte den Raum. »Die Sonne scheint wieder, es ist warm draußen - wie wär's mit ein paar Erfrischungsrunden im Pool?« Und schon hatte sie die Arme ausgestreckt, rechts und links Zamorra und Nicole bei den Händen gefaßt und zog sie aus den Sesseln hoch.
    »He, langsam!« protestierte Nicole. »Warte wenigstens, bis ich mich… Ich kann doch nicht in voller Montur…«, und dabei schaffte sie es, sich aus Uschis Griff zu winden.
    Zamorra war völlig überrascht worden.
    Das nackte Mädchen zog ihn mit sich zur Verandatür, um sich mit ihm draußen in den Pool zu stürzen…
    ***
    Das nackte Mädchen zog ihn mit einem heftigen Ruck zur Seite. Zamorra stürzte und entging um Haaresbreite den zupackenden Klauen eines Ungeheuers, das sich aus der Luft auf ihn herabstürzte.
    Gewaltige Schwingen peitschten die Luft, krächzende Schreie klangen auf. Zamorra rollte sich zur Seite. Er sah, wie das Mädchen eine Streitaxt schwang und damit versuchte, den nächsten Angriff aus der Luft abzuwehren.
    Als er gestürzt war, hatte er etwas Hartes an seiner Seite gespürt. Er faßte danach - und umschloß den Griff eines Schwertes! Sichernd sah er sich um, versuchte sich zu orientieren. Ein Mann, aus zahlreichen Wunden blutend, lag reglos auf hartem Gestein. Vier, fünf Ungeheuer kreisten über den Menschen in der Luft und stießen schon wieder herab. Und nur ein paar Schritte entfernt machte Nicole eine schnelle Körperdrehung, riß den Blaster von der Magnetplatte am Gürtel ihres schwarzen Lederoveralls und jagte einen Laserstrahl nach dem anderen zu den Flugungeheuern hinauf.
    ***
    Im letzten Moment schaffte Zamorra es, sich loszureißen, indem er sich am Türrahmen festhielt. Mit einem wilden Comanchen-Kriegsruf stürzte sich Uschi Peters in den Pool.
    »Uff«, murmelte Zamorra und trat jetzt etwas näher an den Beckenrand, sich aber vorsichtshalber mit einem Blick über die Schulter vergewissernd, daß nicht Monica versuchte, Uschis Plan doch noch zu vollenden. Aber die anderen waren alle im Zimmer geblieben.
    Das hätte ihm gerade noch gefehlt, mitsamt seinen Klamotten ins Wasser geworfen zu werfen… Dafür war er jetzt ganz bestimmt nicht in der richtigen Stimmung!
    Ihm war, als habe er sich an der Hüfte gestoßen. Da tat etwas weh. Aber er war doch nirgendwo angeeckt!
    Die blonde Telepathin machte ein paar Schwimmzüge und kam dann zum Beckenrand zurück.
    »Was sollte denn dieser Quatsch?« fragte Zamorra.
    »Ich wollte euch beiden Hitzköpfen nur eine kleine Abkühlung verschaffen«, erklärte Uschi fröhlich. »Ist aber doch ein bißchen kalt heute.« Sie kletterte aus dem Wasser, schlenkerte einen Tropfenschauer gegen Zamorra und eilte zurück ins Haus. Naß, wie sie war, ließ sie sich auf Tendykes Schoß fallen. »Du mußt mich jetzt aufwärmen«, verlangte sie heiter. »Und der Pool muß künftig beheizt werden. Das Wasser ist nämlich saukalt !«
    »Sicher«, brummte der Abenteurer sarkastisch. »Am besten überdachen und beheizen wir ganz Nordamerika.«
    »Florida würde schon reichen«, gestand Uschi zu und kuschelte sich eng an ihn. Zamorra warf einen Blick auf die neben den beiden sitzende Monica und stellte fest, daß die die gleiche Gänsehaut aufwies wie ihre Schwester.
    Auch eine der typischen Eigenheiten der Zwillinge…
    Tendyke seufzte. »Sag mal, du nasses Kätzchen, wie lange lebt ihr zwei eigentlich schon hier in dieser Gegend? Doch wenigstens schon zehn Jahre. Auf jeden Fall lange genug, um einen US-Paß bekommen zu haben, und lange genug, um zu wissen, daß im Winter Lufttemperaturen nicht
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