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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abzuschirmen. Die der drei anderen Wölfe überdeckte sie. Harowic war sicher, daß er leichtes Spiel gehabt hätte. Aber damit hätte er auch verraten, in der Nähe zu sein, und auch wenn er den Ju-Ju-Stab besaß und damit die absolute Überlegenheit, waren die anderen gewarnt. Es brauchte nur einer von ihnen zu entkommen, und Janos Harowic konnte als Verräter gebrandmarkt werden…
    Beim Belauschen stellte er ohnehin fest, daß es für ihn riskant wurde. Irgendwoher wußte Hanakim, daß Joran über die Geheimbesprechung geplaudert hatte, und er verdächtigte ihn, Harowic! Woher wußte Hanakim Lorett das? Harowic war sicher, daß er den Irrwisch abgehängt hatte, der ihn eine Weile beobachtet hatte. Harowic hatte ihm ein paar falsche Spuren gelegt und dafür gesorgt, daß der kleine Spitzel immer erst dann auftauchte, wenn Harowic schon wieder fort war. So konnte er keine vollständigen Berichte abliefern.
    Also war ein anderer der Informant…
    Noch während Harowic überlegte, wer in Frage kam, begann der Kampf.
    ***
    Serena heulte schrill auf.
    Die Warnung riß Hanakim Lorett herum. Das rettete Joran Vukovic. Die todbringende Magie, die eigentlich ihm gegolten hatte, raste gegen das grüne Lichtfeld, das an einem der Fenster die beiden Menschen umschloß. Stieß sie fort.
    Lorett fuhr wieder herum. »Verräter!« brüllte er. »Du hast es also wirklich getan!« Er schnellte sich Vukovic entgegen.
    Doch der war zu geschwächt, um noch auf einem Kampf zu bestehen. Er ergriff die Flucht.
    Serena war schneller.
    Noch während sie sich teilweise verwandelte - sie behielt ihre menschliche Gestalt bei, übernahm aber Fell und Wolfskopf -, stürmte sie hinter ihm her. Obgleich er auf zwei Beinen mehr laufen konnte als sie, war er von Hanakims erstem Angriff zu schwach. Serena holte ihn ein, stürmte schon weiter und hatte ihm eher beiläufig im Vorbeihetzen den Hals umgedreht.
    »Warte!« brüllte Hanakim ihr nach. »Das ist Zamorra!«
    Sie hörte es nicht richtig.
    Sie rannte weiter, um die Menschen anzugreifen und zu zerfetzen, die die Besprechung belauscht hatten. Daß diese sich mit Magie schützen konnten, wurde ihr in diesem Moment nicht klar. Halb Wölfin, befand sie sich in einer Phase, die ihr das klare Denken nahm. Hätte sie sich noch weiter verwandelt; wäre in ihrem jetzigen Zustand nicht einmal mehr die Jagd nach menschlicher Beute von Interesse gewesen.
    Hanakim zögerte. Aber dann ließ er sie in ihr Verderben laufen. Mit Zamorra wollte er sich in diesem Moment nicht anlegen. Lykandomus hatte recht gehabt mit seiner Warnung.
    Und Lorett wollte weiterleben.
    Schon allein, um seine Clanspolitik auf der sicheren Seite weiterzuführen, und natürlich auch, um den Intriganten und Verräter Harowic auszuschalten.
    Dazu mußte er aber erst einmal mit heilem Pelz von hier fort.
    Er rannte zur anderen Toröffnung. Zu spät fiel ihm ein, daß er sich nach Art der Dämonen hätte davonbewegen können. Aber er hatte auch nicht die Ruhe für die nötige Konzentration.
    Er stürmte seitwärts davon. Gleichzeitig verwandelte er sich zurück in Menschengestalt. Der Pelz verschwand von seiner Haut, und der Wolfsschädel wich dem Kopf eines Mannes von etwa vierzig Jahren.
    Wenn er es jetzt noch schaffte, seine innere Erregung zu bezwingen und seine Aura abzuschirmen, konnte er als normaler Mensch davongehen. Selbst wenn Zamorra ihn jetzt noch bemerkte, würde er ihn nicht unbedingt für den Werwolf halten…
    Denn schließlich wußte Zamorra nicht, wie Lorett in Menschengestalt aussah. Lorett hatte immer dafür gesorgt, daß es keine Abbildungen von ihm gab, Er vergaß dabei nur zwei Dinge.
    Daß Zamorra ihn in dieser Nacht an seinem Anzug erkennen würde.
    Und daß Janos Harowic auf ihn wartete.
    Plötzlich stand der Verräter unmittelbar vor ihm. Er hielt einen seltsamen Holzstab in der Hand, dessen Schaft mit Schnitzereien verziert war, und den ein Raubtierkopf krönte.
    Dort, wo Harowic den Stab hielt, war er mit einem Seidentuch umwickelt.
    »Überraschung«, grinste Harowic und schlug mit dem Stab zu.
    Hanakim Lorett war auf der Stelle tot.
    ***
    Zamorra und Nicole wurden durch das Gesträuch getrieben, das sie als Kletterhilfe benutzt hatten. Das grüne Schutzfeld, das sie einhüllte, schützte zwar davor, daß die Magie des Werwolf-Dämons sie tötete, aber nicht vor normalen Einflüssen. Zamorra hörte Nicole gellend aufschreien. Er schaffte es irgendwie, sich bei seinem Sturz abzurollen. Als er sich wieder
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