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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufrichtete, sah er Nicole ein paar Meter von ihm entfernt stöhnend auf dem Boden liegen.
    Sie hatte beim Sturz Pech gehabt und schien verletzt zu sein.
    Und sie war jetzt ungeschützt! Er trug das Amulett, aber Nicole war jetzt zu weit entfernt, um noch in die Sphäre mit einbezogen zu werden.
    Um zu ihr zu kommen, mußte er erst den ausladenden Strauch umrunden.
    Im gleichen Moment stürmte die pelzige Werwölfin aus der Toröffnung heran. Sie entdeckte Nicole und griff sofort an.
    Nicole war nicht in der Lage, sich zu wehren.
    Zamorras Hand flog unter die Jacke zur Magnetplatte am Gürtel, an der der Blaster - fehlte. Er mußte ihn beim Sturz verloren haben! Die Druckwirkung beim Abrollen hatte ihn vermutlich von der Haftplatte geschoben. Eine Waffe vom Magneten zu lösen, hatte zwar den Vorteil des unglaublich schnellen Einsetzens, aber manchmal war ein fest umschließendes Holster eben doch besser…
    Aber bei der DYNASTIE DER EWIGEN, die die Waffen und Gürtelhalterungen entwickelt hatte, war man wohl anderer Ansicht gewesen.
    Halbherzig hob Nicole einen Arm zur Abwehr. Sie schrie auf.
    Schon war die Werwölfin über ihr.
    Zamorra blieb nur eine Möglichkeit. Er rief das Amulett in seine Hand - das ging schneller, als es von der Kette zu lösen, an welcher es vor seiner Brust hing - und schleuderte es wie einen Diskus durch die Luft gegen die Werwölfin. Noch während er die Schleuderbewegung machte, gab er ihm den gedanklichen Angriffsbefehl.
    Die silberne Scheibe sirrte durch die Luft.
    Was, wenn es sich um eine ›einfache‹ Werwölfin handelte und nicht um eine Dämonin? Dann war das Amulett nicht Silber genug, um sie zu verletzen. Es sah nur so aus, war aber kein echtes Silber. Der Magier Merlin hatte es einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen.
    Sekundenlang hielt Zamorra den Atem an.
    Die handtellergroße magische Scheibe prallte gegen die Werwölfin.
    Die Werwölfin stürzte sich auf Nicole.
    Zähne und Klauen blitzten auf.
    Nicole schrie, kam irgendwie nicht an ihre Waffe heran. Die Werwölfin jaulte in entsetzlichem Schmerz und Todesangst auf. Ihr Jaulen wurde zu schrillem Kreischen, als sie sich verwandelte, verschiedene Zwischenstadien annahm und dabei zerfiel, Fell, Haut, Fleisch verfaulten innerhalb weniger Sekunden, das Gerippe zerpulverte. Nur Staub und ein schmieriges Sekret blieben zurück, in dem das Amulett lag.
    Zamorra rief es sofort wieder zu sich zurück. Es landete sauber in seiner Hand.
    Er entdeckte den Blaster und nahm ihn an sich. Dann kümmerte er sich um Nicole.
    »Die anderen«, preßte sie hervor. »Ich bin in Ordnung… nur der Arm…«
    Der linke. Den hatte sie sich gebrochen, und die Verletzung schmerzte teuflisch.
    Zamorra drückte ihr das Amulett in die rechte Hand. »Paß auf dich auf«, sagte er.
    Er stürmte die Ruine. Er stolperte fast über den toten Wolf, dessen Kopf in unnatürlichem Winkel abgedreht war. Als er ihn berührte, flimmerte das Erscheinungsbild des Ungeheuers.
    Wie zuvor die sterbende Werwölfin, durchwandelte auch der Schwarzpelzige alle Stadien seines Daseins, während er zerfiel.
    Zamorra wartete diesen Vorgang nicht ab. Er rannte weiter.
    Von dem dritten Werwolf war nichts zu sehen.
    Am zweiten Tor stoppte Zamorra, bewegte sich nur vorsichtig hindurch, Das Amulett konnte ihn jetzt nicht vor einem Hinterhalt warnen.
    Aber niemand griff ihn an.
    Da sah er eine Bewegung.
    Gerade riß die Wolkendecke auf und schuf ein wenig Licht.
    Zamorra sah einen Mann, der sich aufrichtete. Unter ihm befand sich eine seltsame, zerfallende Substanz, und in der Hand hielt der Mann etwas, das Zamorra merkwürdig bekannt vorkam.
    Der Ju-Ju-Stab?
    Aber hatte den nicht Stygia einkassiert?
    Hatte die etwa auch irgendwie die Finger in diesem verdammten Spiel?
    Da fiel das Nachtlicht auf das Gesicht des Mannes. Der sah Zamorra erst in diesem Augenblick.
    »Harowic!« schrie Zamorra auf.
    Der Werwolf heulte auf. Zamorra riß den Blaster hoch, der auf Lasermodus geschaltet war. Im gleichen Moment griff Harowic unter seine Jacke. Zamorra sah im Halbmondschein den Blaster aufschimmern, den der Werwolf ihm in Montbrison gestohlen hatte.
    Aber Zamorra war im Vorteil; er hatte seine Waffe bereits in der Hand, als der Werwolf sie erst zog. Der blaurote Strahl zuckte mit schrillem Begleitton aus der eigenartig geformten Mündung mit dem Projektionsdorn und durchschlug den Körper des Werwolfs.
    Harowic brüllte auf.
    Er wollte trotz allem noch zurückschießen. Aber er
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