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0614 - Der Clan der Wölfe

0614 - Der Clan der Wölfe

Titel: 0614 - Der Clan der Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wolfszauber, der Vukovic zurückschleuderte. Der serbische Werwolf heulte schrill auf.
    »Narren sterben«, sagte Lorett kalt.
    Und setzte seine Magie abermals ein.
    ***
    »Sie streiten sich«, sagte Zamorra.
    Unbemerkt, wie es schien, hatten sie sich der Ruine genähert.
    Durch eines der großen Fenster konnten sie in den Innenhof schauen. Auf der Außenseite benutzten sie einen vor dem Fenster wachsenden Strauch mit ziemlich starken Ästen als eine Art Kletterhilfe; zu weit nach vorn lehnen konnten sie sich nicht, weil dann Gefahr bestand, daß einer der Wölfe sie zufällig sah, wenn er nach schräg oben in ihre Richtung blickte.
    Zamorra hielt es auch für zu riskant, hinter einer der beiden großen Türöffnungen Position zu beziehen.
    Ein paar Fackeln erhellten den Innenhof. Sie waren so positioniert, daß man den Lichtschein von außen kaum bemerkte. Man mußte schon ziemlich nah an die Ruine herankommen.
    Im Fackelschein sah Zamorra einen Wolf mit einem dichten, schwarzen Fell, eine untersetzte, dunkelhaarige Frau mit erstaunlich ausgeprägten Augenbrauen und einen Mann mit Wolfskopf. Er trug einen dunklen Geschäftsanzug und hätte, wäre der monströse Kopf nicht gewesen, durchaus an den Tisch einer Firmenvorstandsrunde gepaßt. Die Frau war nackt.
    Offenbar war sie wie der dritte Teilnehmer dieser Geheimkonferenz als Wolf gekommen, hatte sich dann aber in Menschengestalt transformiert.
    Wozu auch immer das gut sein sollte - sie sah in ihrer menschlichen Erscheinungsform recht hübsch aus, fand Zamorra, der dieser Sache gern auch einen angenehmen Aspekt abrang. Aber daran, daß die attraktive Nackte ebenfalls eine Werwölfin war, gab es keinen Zweifel.
    Es stimmte also tatsächlich.
    Und Harowic wollte Zamorra hier für sich aufräumen lassen.
    Um dann davon zu profitieren. Entweder durch den Tod der Konkurrenten oder durch Zamorras Tod. Nur würde er sich den dann kaum selbst auf die Fahne schreiben können, weil er sonst den überlebenden Wölfen eingestehen müßte, sie an Zamorra verraten zu haben.
    »Drei Wölfe«, flüsterte Nicole, die sich neben ihn geschoben hatte. »Wieso bist du mal wieder im Vorteil? Warum verwandelt sich der Schwarzpelz da nicht auch zum Menschen zurück? Keiner gönnt mir was…«
    »Vier Wölfe«, raunte Zamorra.
    Sie sah ihn erstaunt an.
    »Der von vorhin ist der vierte«, behauptete er.
    »Wieso glaubst du das? Er kann einer von diesen sein.«
    »Er hätte die anderen gewarnt. Aber sie wissen nichts von unserer Anwesenheit.«
    »Sie spielen uns Unwissenheit vor.«
    »Nein«, sagte Zamorra. »So gut kann niemand schauspielern, der sich hier bis vor ein paar Minuten noch sicher gefühlt hat und jetzt erfährt, daß sein Henker gerade die Schneide des Hackebeils anschleift.«
    »Trotzdem, wir können sie packen«, sagte Nicole. »Wir brauchen das ganze magische Brimborium nicht mal, das wir mitgeschleppt haben. Du nimmst den Schwarzpelz, ich die Frau. Je ein schneller Laserschuß, und sie verbrennen. Der dritte wird erschrocken davonrasen. Wohin?«
    »Zu einer der beiden Toröffnungen.«
    »Du nimmst die linke, ich die rechte. Einer von uns wird ihn erwischen, ganz gleich, wohin er flüchtet. Treffen wir ihn nicht gleich, verfolgen wir ihn.«
    Im gleichen Moment kam es unten zu einer magischen Auseinandersetzung. Der Schwarzpelz griff den Anzugträger an. Der schleuderte ihn mit einem rasend schnellen Zauber zurück. Das geschah so blitzartig, daß Zamorra unwillkürlich erschrak. Selbst wenn im Laufe dieses Streites Hanakim Lorett alias Han Loret sich auf diesen Angriff hatte vorbereiten können, war er dennoch unwahrscheinlich schnell. Viel schneller, als Zamorra angenommen hatte.
    Gleichzeitig reagierte auch das Amulett.
    Es registrierte den Angriffsschlag, den der Clanführer tat.
    Aus irgendeinem Grund fühlte es scheinbar seinen Träger bedroht. Um Zamorra herum entstand ein grünlich waberndes Lichtfeld, das ihn einzuhüllen begann und auch nach Nicole tastete, um sie mit in die magische Schutzsphäre einzubeziehen.
    Im gleichen Moment, in dem Hanakim Lorett zum zweiten Schlag ansetzte, sah die Nackte - sicher zufällig - zur Fensteröffnung im Mauerwerk hoch.
    Und entdeckte das grüne Licht!
    ***
    Harowic hatte Zamorra und seine Gefährtin schon vorher entdeckt. Kurz überlegte er, ob er den Ablauf des Plans nicht etwas ändern und die beiden blitzschnell überraschend töten sollte. Sie wußten nicht, daß er in der Nähe war. Er brauchte seine Aura nicht einmal
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