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0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Betriebszeit heraus.«
    »Aber die Anlage läuft doch schon seit ein paar Wochen, und bisher fehlerfrei«, seufzte Raffael. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Rufen Sie jetzt den Fressalienlieferanten an, damit Madame Claire nicht auch noch ausflippt«, bat Zamorra. »Nichts ist furchtbarer als eine verärgerte Köchin.«
    Raffael führte sein Telefonat von Zamorras Arbeitszimmer aus. Ohne Bildschirm und ganz normal per ganz normalem Telefon, weil der Kaufmann kein Bildtelefon besaß.
    Das Computersystem, das das Gespräch schaltete und verwaltete, machte diesmal keine Schwierigkeiten.
    »Ich werde es noch einmal von meinen Räumlichkeiten aus versuchen«, beschloß Raffael, »und vorgeben, noch etwas zu bestellen vergessen zu haben. Man wird es mir ob meines Alters nachsehen. Darf ich mich zurückziehen, Professor? Ich bedaure zutiefst, daß ich in den letzten Minuten dermaßen aus der Haut gefahren bin, und bitte Sie, es mir zu verzeihen.«
    Zamorra nickte, grinste Raffael an und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Von allem Ärger mal abgesehen - flippen Sie ruhig öfters mal so aus. Das macht Sie menschlicher.«
    »Verzeihung, Chef«, erwiderte Raffael steif. »Aber es gehört nicht zu meinen Obliegenheiten, menschliche Schwächen zu offenbaren. Ich bitte Sie noch einmal um Verzeihung für meine Entgleisung. Es soll nicht wieder vorkommen.«
    »Doch«, sagte Zamorra. »Es soll, mein Freund…«
    ***
    Der Schwarze spürte Resonanz. Aber sie war noch schwach.
    Das, was er mit seiner Magie bewirken wollte, schien nicht völlig durchzukommen. Er mußte seine Anstrengungen verstärken.
    Und wieder lenkte er den Zauber, diesmal stärker als zuvor, seinem Ziel entgegen…
    ***
    Madame Claire, die Köchin, pflegte jeden Tag zur gleichen Zeit vom Dorf zum Château Montagne hinaufzufahren.
    Oft genug hatte Zamorra ihr schon angeboten, sie könne sich die ständigen Hin- und Rückfahrten sparen und Quartier im Château beziehen. Zimmer gab es in dem dreiflügeligen Bauwerk schließlich mehr, als jemals genutzt werden konnten.
    Aber Madame Claire wollte ihre Wohnung im Dorf keinesfalls aufgeben. »Wenn ich dann zum Kaffeeklatsch will, muß ich ja doch wieder den Berg ’runter und wieder ’rauffahren.«
    Und dieser Kaffeeklatsch fand wohl auch mindestens einmal am Tag statt und wurde an kalten Wintertagen auch durch Glühwein-Abende ergänzt.
    Madame Claire stellte ihren Renault Twingo, über dessen Scheinwerfer sie ›Augenbrauen‹ lackiert hatte, wie üblich im Innenhof ab, trat durch die Glastür in die Eingangshalle des Hauptgebäudes und traf auf Raffael Bois. Der hatte händeringend auf sie gewartet.
    »Claire, händeringend warte ich auf den Lieferanten. Wir hatten Schwierigkeiten mit der Telefonanlage, und die Bestellung ist zu spät ’rausgegangen, die Lebensmittel sind noch nicht hier. Aber der Wagen müßte jeden Moment eintreffen.«
    »Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, Sie sollen unten im Dorf einkaufen und nicht bei Merck & Co in Feurs! Dann könnte ich die Sachen einfach selbst mitbringen und brauchte nicht immer zu hoffen und zu harren, ob die Bestellung auch nicht in Vergessenheit geraten ist!« Die wohlbeleibte Köchin musterte ihn mit umwölkter Stirn. »Nun gut, wenn die Vorräte noch nicht ergänzt worden sind, dann wird der Speiseplan für heute eben geändert und es gibt Konservenkost. Hätten Sie die Bestellung schon Anfang der Woche durchtelefoniert, käme es nicht zu solchen Engpässen!«
    Das sah Raffael als einen persönlichen Angriff auf seine Fähigkeiten. »Claire, die Beschaffungslogistik dürfen Sie getrost mir überlassen, und bisher hat es ja auch immer funktioniert. Diesmal nicht, weil Sie anstelle meiner Wenigkeit William beauftragt haben und der es vergaß! Warum sollen wir unnötig Lebensmittel lagern und damit Kühl- und Gefrierschränke unnötig belasten? Je voller die sind, desto mehr Strom wird verbraucht…«
    »Männer!« ächzte Madame Claire und tänzelte mit elefantenhafter Grazie an ihm vorbei in Richtung Küche.
    In Gedanken war sie schon dabei, den Speisezettel tatsächlich extrem abzuändern, als sie die Tür zur Speisekammer öffnete.
    »Für einen Aprilscherz ist es aber schon ein paar Monate zu spät!« stellte sie kopfschüttelnd fest.
    Übervoll waren die Regale, und als sie die Gefrierschranktür öffnete, polterten ihr Rehrücken, Hasenkeulen und zahlreiche andere wohlverpackte Köstlichkeiten entgegen.
    Auch die Regale bogen sich unter dem Gewicht der
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