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0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rhett und der Jungdrache Fooly keine allzugroßen Dummheiten anstellten.
    Der vierjährige Junge und der hundertjährige Drache schafften es als ›Duo Infernale‹ nämlich immer wieder, das ganze Château auf den Kopf zu stellen, wenn man die beiden nur eine kleine Weile unbeaufsichtigt ließ.
    Manchmal wünschte William sich, damals nicht angehalten, sondern das Gaspedal voll durchgetreten zu haben, als ihm der kleine Drache über den Weg lief. Aber er hatte Fooly nun mal ›adoptiert‹ - oder war es nicht eher andersherum gewesen?
    Lady Patricia hatte ihren Sohnemann jetzt wieder unter die eigenen Fittiche genommen, und Fooly, der mit ihm auf dem weitläufigen, parkartigen Grundstück ›Ritter Georg und der Drache‹ gespielt hatte - wobei Butler William den bösen Drachen mimen mußte, der von Ritter Rhett und seinem mutigen Streitroß Fooly in heldenhafter Schlacht erlegt wurde -Fooly nun hatte sich in sein eigenes Refugium im Seitenflügel des Châteaus zurückgezogen, um über existentielle Fragen des Daseins zu philosophieren, wie er verkündet hatte.
    Nach nur einer Stunde schweißtreibender Kinder- & Drachen-Betreuung war William schon wieder reif für die nächste Dusche.
    Als er ins Gebäude zurückkehrte, traf er mit Zamorras Gefährtin Nicole Duval zusammen, die ein paar erfrischende Runden im Pool drehen wollte.
    »Auf ein Wort«, bat er. »Sie kennen sich doch mit der neuen Bildsprechanlage wesentlich besser aus als ich. Schaltet sich die Kamera eigentlich stets automatisch ein, wenn ein Anruf erfolgt?« Und er schilderte, dabei leicht errötend, in welcher Lage ihn seine Dienstherrin mit ihrem Anruf erwischt hatte.
    »Kann eigentlich nicht passieren, es sei denn, Sie haben die Kamera auf Dauerbetrieb geschaltet. Normalerweise muß sie extra angeschaltet werden, per Knopfdruck oder Zuruf, aber wer nicht gesehen werden möchte, wird auch nicht gesehen. Schließlich sind die Kameras ja nicht zur Bespitzelung da. Entweder ist die Kamera also tatsächlich auf Dauerbetrieb geschaltet, oder es handelt sich um einen technischen Defekt. So was kommt ja mal vor, auch wenn Mr. Hawk behauptet hat, die Anlage sei völlig narren- und drachensicher.«
    »Könnten Sie sich das Gerät denn mal bitte anschauen?«
    »Fragen Sie lieber Raffael, der kennt sich mit diesem technischen Krimskrams viel besser aus als ich.« Sie wandte sich ab und schlüpfte durch die Tür nach draußen zum Swimming-Pool.
    Seufzend setzte William seinen Weg fort, betrat seine Zimmerflucht - und staunte Bauklötze, weil Nicole in seinem Zimmer vor seinem Terminal stand und die Tastatur bediente!
    »Hatten Sie nicht gesagt, ich sollte Raffael fragen?« sagte der Butler.
    »Habe ich das gesagt? Na, jedenfalls handelt es sich hier um keinen technischen Defekt«, erklärte Nicole. »Also muß die Kamera auf Dauerbetrieb geschaltet gewesen sein. Darauf sollten Sie demnächst achten, wenn Ihnen solche Situationen erspart bleiben sollen.«
    Sie glitt an ihm vorbei zur Tür hinaus und ließ sie hinter sich ins Schloß fallen.
    Etwas sprachlos stand William da.
    »Dauerbetrieb«, murmelte er dann. »Ich habe die Kamera doch nicht auf Dauerbetrieb geschaltet! Ich bin doch nicht verblödet!«
    Er trat wieder auf den Korridor hinaus, ging ein paar Dutzend Meter bis zum Treppenhaus und sah dort aus dem Fenster.
    Unten kletterte Nicole Duval gerade wieder aus dem Swimming-Pool, den sie in der Kürze der Zeit überhaupt noch gar nicht erreicht haben konnte!
    »Hier spukt’s«, brummte William und überlegte, ob er vielleicht die Sommerhitze nicht mehr vertrug.
    Er beschloß, sich mit einer kalten Dusche von Kind, Drache, doppelter Nicole-Sichtung und dem Fluch der Technik zu erholen.
    Vorher aber hängte er ein Tuch vor die Aufnahmeoptik der Kamera. Der traute er ebensowenig über den Weg wie seinen Augen…
    ***
    In den folgenden Stunden bis zum frühen Abend schien das Computersystem ohne Probleme zu funktionieren. Warum es vorübergehend verrückt gespielt hatte, blieb ein unlösbares Rätsel.
    Aber Zamorra hatte sich mit den Jahren daran gewöhnt, daß Computer einen eigenwilligen, meist fiesen Charakter haben und nicht immer das tun, was sich der Benutzer von ihnen erhofft. Manchmal vertragen sich zwei bestimmte Programme einfach nicht miteinander, was erst auffällt, wenn sie beide zugleich aktiv sind.
    Vielleicht war das hier auch so gewesen - vielleicht war eines der drei Programme, mit deren Hilfe Zamorra seinen Vorlesungstext erarbeitet und
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