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0594 - Der Kampf der Paramags

Titel: 0594 - Der Kampf der Paramags
Autoren: Unbekannt
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durch das Trümmersystem auf den Riesenmeteorit von Asporc zu. An wenigstens zehn Stellen flammten zugleich Sonnen aus explodierender Antimaterie auf.
    Rhodan ahnte, daß die Paramags sich noch lange nicht eingeschossen hatten.
    Offensichtlich versuchten die Paramags, die geistige Sphäre der Besatzung eines Schiffes zu erfassen, bevor sie ihre Raumbomben einsetzten. Dabei konnten sie jedoch bis jetzt die Geschwindigkeit der Raumer noch nicht genügend genau abschätzen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Volltreffer auf Volltreffer erzielten.
    Es gab nur eine Rettung.
    Die Schiffe mußten den Riesenmeteorit so schnell wie möglich erreichen.
     
    2.
     
    Betty Toufry floh mit einem erstickten Aufschrei durch das Paratransauge aus einer PEW-Ader.
    Danach war sie allein. Das Wesen, das sie verfolgt hatte, tauchte nicht mehr auf. Wenn es überhaupt existiert hatte, dann war es in der PEW-Ader zurückgeblieben. Darüber war sie erleichtert, doch zugleich bedrückte sie die Erkenntnis, daß die Verbindung zu den anderen Alt-Mutanten schlagartig abgerissen war.
    Beunruhigt blickte sie sich in dem Saal um, in dem sie herausgekommen war. Eine Seite des riesigen Raumes wurde von kompliziert aussehenden Maschinen und Schalttafeln eingenommen. Unzählige Lichter blinkten geheimnisvolle Signale. Die anderen Wände waren mit Spiegeln bedeckt, die hin und wieder an einzelnen Stellen voll transparent wurden und dann seltsame Farbenspiele durchscheinen ließen. Einen Sinn konnte Betty darin nicht erkennen.
    Langsam drehte sie sich um sich selbst. Jetzt war vergessen, daß sie eben noch in heller Panik vor etwas Unbekanntem und Geheimnisvollem geflohen war. Der Anblick ihres eigenen Spiegelbildes fesselte sie. Langsam trat sie näher an eine Wand heran. Natürlich hatte sie die anderen Alt-Mutanten schon häufig in ihrer neuen Gestalt gesehen, sich selbst jedoch noch nicht. Ihr Bild faszinierte sie und stieß sie zugleich ab. Sie fand sich ausgesprochen häßlich.
    Sie ähnelte einem großgewachsenen terranischen Biber. Ihre völlig haarlose Haut schimmerte rostfarben und sah an einigen besonders beanspruchten Stellen verletzt und abgeschabt aus.
    Die beiden Beine mit dem dreizehigen Fuß sahen plump aus, zumal sie viel zu kurz für den Körper waren. Zaghaft setzte sie den Fuß des dritten Beines auf und stützte sich damit ab. Sie fand, daß sie wie eine dicke Birne aussah, die auf einem dreifüßigen Hocker kauerte.
    Die beiden Arme mit den stark ausgebildeten Muskeln und den überaus fein geformten Händen gefielen ihr dagegen sehr.
    Sie trat dicht an einen Spiegel heran und starrte sich in die Riesenaugen, die aus zahlreichen türkisfarbenen Facetten bestanden. Sie waren noch das hübscheste in dem pavianartigen Gesicht mit der weit vorgewölbten Schnauze und dem kräftigen Gebiß.
    Interessant fand sie die großen Ohren, die rund und sehr beweglich waren. Sie trugen feine Nervenfühler, die sie befähigten, auch Geräusche aus dem Ultraschallbereich deutlich wahrzunehmen. So lauschte Betty auch jetzt unwillkürlich allen Lauten nach, die ihr ungewöhnlich und verdächtig erschienen. Im Saal war es hell, fast zu hell für ihre empfindlichen Augen, die schon auf geringste Lichtspuren ansprachen.
    Betty winkte ihrem Spiegelbild zu.
    „Deine Aussichten als Schönheitskönigin wären wahrscheinlich nicht besonders groß", sagte sie leise zu sich selbst, „aber dies ist immer noch besser, als gar keinen Körper zu haben."
    Ein seltsamer geistiger Impuls ließ sie zusammenfahren.
    Die Paradoxintelligenz schien sich zu regen.
    Betty erinnerte sich wieder an die gefährliche Situation, in der sie und die anderen sich befanden. Sofort versuchte sie, telepathischen Kontakt mit Gucky zu bekommen, aber sie bemühte sich vergeblich. Ihre Gedanken verwirrten sich, und es gelang ihr nicht mehr, sich ausreichend zu konzentrieren.
    Draußen - damit meinte sie alles, was sich außerhalb des Meteorits befand - herrschte das Chaos. Sie spürte die parapsychischen Stürme, die im Paramag-System tobten. Sie fühlte die gewaltigen Mächte, die das System erschütterten, und sie wunderte sich, daß sie bis jetzt nichts davon gemerkt hatte.
    Die Magnetiseure griffen die terranischen Raumschiffe ungestüm an. Sie mobilisierten offensichtlich ihre gesamten Kräfte, um zu verhindern, daß die Flotte den Meteorit erreichte.
    Die Mutantin wehrte sich gegen die in ihr aufsteigende Panik.
    Sie wußte, daß sie einen klaren Kopf behalten mußte.
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