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0594 - Der Kampf der Paramags

Titel: 0594 - Der Kampf der Paramags
Autoren: Unbekannt
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Ihre Warnung war bei Perry Rhodan angekommen, und er hatte prompt reagiert, so wie sie es auch erwartet hatte. Anstatt dann aber bei ihren Freunden, den anderen Alt-Mutanten zu bleiben, war sie bei dem kleinsten Zwischenfall geflohen. Ein Paramag war plötzlich zwischen ihnen aufgetaucht. Jetzt wußte sie, daß keine akute Gefahr bestanden hatte, und sie ärgerte sich darüber, daß sie so unbesonnen gehandelt hatte. Wichtig war doch nur gewesen, daß sie Perry Rhodan benachrichtigt hatte.
    Das hatte sie getan, überaus aufgeregt und in fast panischem Schrecken, weil urplötzlich die Gefahr einer Invasion des heimatlichen Solsystems drohte.
    Betty zwang sich, den Aufruhr im Trümmersystem ein wenig von sich zu schieben. Sie konnte jetzt nichts tun, um Perry zu helfen. Ihr waren die Hände gebunden. Gegen die Paradoxintelligenz konnte sie nichts ausrichten. Diese war allgegenwärtig und steckte in jedem kleinen Stückchen PEW-Metall - falls sie sich nicht alle grundlegend geirrt hatten. Ins Rechenzentrum konnte sie allein ebenfalls nicht vorstoßen. Und selbst wenn sie es hätte tun können, wären ihre Aussichten auf Erfolg sehr gering gewesen. Die Paramags waren sehr angriffslustig geworden. Vermutlich hätten sie jeden getötet, der dem Zentrum zu nahe kam.
    Betty schüttelte den Kopf und kratzte sich hinter den großen Ohren. Ihr wäre lieber gewesen, wenn sie Gucky in der Nähe gehabt hätte. Mit ihm hätte sie besser abstimmen können, was zu tun war.
    Vor ihr verfärbte sich ein Spiegel. Ihr Kopf sah plötzlich knallrot aus, und ihre Augen schienen von innen heraus zu leuchten.
    Betty schüttelte sich.
    Sie fragte sich, ob sie jemals wieder einen menschlichen Körper haben würde, in dem sie auf die Erde zurückkehren konnte. Der Wunsch, die heimatliche Sonne wiederzusehen, erwachte unerwartet heftig in ihr. Nie zuvor hatte sie sich derartig stark nach Terra gesehnt. Auf dem Spiegel schien das Bild einer mitteleuropäischen Landschaft zu entstehen. Sie glaubte einen Fluß zu sehen, der sich durch eine grüne Ebene zu einem Meer schlängelte.
    „Ach, Quatsch", sagte sie laut und hieb mit der Faust gegen den Spiegel. „Du bist verrückt."
    Sie wandte sich um und watschelte zu den Schalttafeln hinüber.
    Mehr denn je zweifelte sie daran, daß sie jemals wieder den Körper eines Menschen tragen und unabhängig von PEW-Metall werden würde. Sie zwang sich dazu, alle sentimentalen Gefühle zu unterdrücken, und sie redete sich ein, daß nur das Leben wichtig war, nicht aber seine äußere Erscheinungsform. Sie hatte sich doch gewünscht, wieder zu leben wie andere Wesen in der Galaxis auch, nicht aber als schwer faßbare parapsychische Existenzform in Hyperraum gefangen zu sein, ohne Hoffnung auf Tod oder Leben zu haben.
    Sie blieb vor den Maschinen stehen.
    „Du benimmst dich wie ein kleines, dummes Mädchen, Betty", schalt sie sich selbst. „Es gibt tausend wichtige Dinge zu tun und zu denken, und was tust du? Du bemitleidest dich selbst. Wenn Gucky das erfährt, zieht er dich ein halbes Jahrhundert lang damit auf."
    Sie wandte sich halb zur Seite und blickte gegen eine Spiegelwand. Sie entblößte ihre Zähne, aber dadurch sah sie nicht fröhlicher aus.
    Hinter ihr polterte etwas zu Boden.
    Erschreckt fuhr sie herum. Alle belastenden Gedanken fielen von ihr ab. Sie war hellwach und konzentrierte sich wieder voll auf ihre Aufgabe. Zwei Paramags waren in den Saal gekommen.
    Sie hielten lange Metallpeitschen in den Händen. Unschlüssig standen sie neben dem Paratransauge. Sie schienen ebenso überrascht zu sein wie sie. Ihre Gedanken waren völlig durcheinander, und ihre Gefühle schwankten zwischen Angst und Angriffswut hin und her. Zunächst schienen sie fliehen zu wollen, aber dann merkten sie, daß Betty sich schutzlos fühlte. Sie erkannten in ihr den Feind, ohne daß Betty erfaßte, womit sie sich verraten hatte.
    Die beiden Magnetiseure hoben die Peitschen und näherten sich schnell.
     
    *
     
    In einer winzigen Vorratskammer fand Gucky den Haluter Icho Tolot. Der Koloß kauerte in einer Ecke und ließ eine Asporc-Nuß in seiner Hand auf- und abschnellen.
    „Hier bist du", rief der Mausbiber. „Versteckst du dich etwa?"
    Der Haluter entblößte seine gewaltigen Zahnreihen zu einem lautlosen Lachen. Er warf sich die Nuß in den Mund und zermalmte sie. Der Ilt bemerkte, daß sie ebenso verdorben war wie jene, die Icho Tolot in der Zentrale erwischt hatte.
    „Futtern kannst du später", sagte er schnell
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