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0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war
Autoren: Werner Kurt Giesa
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denkt.«
    »Du wirst also in unser aller Sinn handeln?«
    »Wir werden sehen. Geh nun. Ich behalte zwei der Ableger deines Dämons. Jenen, den du mir geben willst, aber auch den, der neu entstand. Er gehört künftig mir. Der Kriecher wird auf ihn verzichten müssen.«
    Das würde dem Kobra-Dämon nicht gefallen, denn dadurch konnte der ›Drachenmensch‹ Macht über Ssacah gewinnen.
    Andererseits, was blieb Bishop übrig? Vielleicht waren die anderen Echsenmänner stark genug, sogar eine von Ssacah eingeleitete Teleportation zu verhindern, mit der Ssacah seinen Hohepriester retten könnte…
    Dabei war Bishop im Augenblick nicht mal gelegen daran, daß Ssacah dieses Gespräch beobachtete. Er brauchte Zeit, sich etwas zu überlegen, um Ssacah die Änderung des Planes schmackhaft zu machen.
    »Ich muß es dem Ableger sagen«, murmelte er.
    Und ihm dabei den Befehl einpflanzen, so rasch wie möglich zu verschwinden, dachte er, oder sich selbst zu zerstören, falls das möglich ist.
    Der andere Ableger, der so oder so ausersehen war, bei dem ›Drachenmann‹ zu bleiben, war längst präpariert und bedeutete für Ssacah kein Risiko.
    Der neu entstandene aber war eins, und er ließ sich nicht mehr präparieren. Das war ein aufwendiger Prozeß, zu dem auch Ssacah sein Einverständnis geben mußte.
    »Der Ableger wird es schon rechtzeitig erfahren«, erwiderte der Schwarzhaarige. »Geh jetzt. Nimm mit, was dir und dem Kriecher gehört, und verlaß dieses Dorf.«
    Bishop schloß die Augen. Er überlegte.
    Und gab nach.
    Aber seine Trickkiste war noch längst nicht leer…
    ***
    Erinnerungen an damals: das Ende der Echsenwelt
    Ein weiteres Fragment:
    »Es ist überaus zuvorkommend, daß Sie sich endlich mal hier einfinden, damit wir das weitere Vorgehen beraten können«, sagte Charr Takkar, der Oberpriester der Kälte.
    »In den Grundzügen steht unsere Planung«, eröffnete Reek Norr. »Worüber wir beraten können, sind lediglich noch die Details. Professor Zamorra entwickelte eine ausgezeichnete Idee zu einer Evakuierung. Wenn wir alle schnell und gut genug Zusammenarbeiten und rechtzeitig Hilfe von der Erde bekommen…«
    Charr Takkars Augen verschossen Blitze. »Evakuierung?« stieß der Sauroide hervor. »Es geht um die Rettung unserer Welt, und Sie reden von Evakuierung?«
    »Was nicht zu retten ist, kann man nicht retten«, sagte Zamorra.
    Takkar funkelte ihn an. Zamorra sah die Feindschaft stärker denn je in den relativ starren Zügen des Echsenmannes. Wenn der ›Hohe‹ gekonnt hätte, hätte er Zamorra wahrscheinlich auf der Stelle mit eigenen Krallen in Fetzen zerrissen.
    »Hören Sie sich Zamorras Idee erst mal an, ehe Sie darüber urteilen, Takkar«, empfahl Norr. Zamorra entging nicht, daß Norr auf die Anrede ›Hoher‹ verzichtete.
    Zamorra gegenüber hatte Takkar auf diesem Titel zu bestehen versucht. Bei Norr protestierte er nicht mal. Statt dessen suchte er einen anderen Angriffspunkt.
    »Norr, Sie sind schon wieder mal dabei, die Priesterschaft einfach zu überfahren und vor vollendete Tatsachen zu stellen. Einerseits reden Sie davon, daß unsere Autorität gebraucht würde, andererseits untergraben Sie sie ständig. Das lassen wir uns nicht länger bieten. Wir werden dieses verräterische Spiel nicht unterstützen.«
    »Wie Sie wollen«, erwiderte Norr. »In einer halben Stunde übertragen die Fernsehstationen in allen noch existierenden Städten eine Sendung, in der wir unser Evakuierungskonzept vorstellen. Sie können natürlich gern ebenfalls Sendezeit kaufen und dagegen argumentieren, aber ich glaube nicht, daß Ihnen nach meiner Sendung noch jemand zuhören wird.«
    Von einer solchen Fernsehsendung wußte Zamorra nichts. Norr bluffte; allmählich wurde Zamorra klar, warum ausgerechnet Reek Norr zum Sicherheitswächtergemacht worden war, und warum Norr sich auch gegen einen charismatischen Sauroiden wie Orrac Gatnor erfolgreich hatte durchsetzen können.
    Zamorra grinste. Er fragte sich, wie Norr diesen Sendetermin einhalten wollte. Wenn die Übertragung nicht in einer halben Stunde stattfand, entlarvte er sich damit selbst gegenüber Takkar.
    »Ich bin gezwungen, Sie entsprechend zu unterstützen«, knurrte Takkar böse. »Aber über Ihre verbrecherischen Methoden, Norr, werden wir uns bei Gelegenheit noch unterhalten!«
    ***
    Spätsommer in Frankreich:
    Als Zamorra auftauchte, waren Fabius Rencalter und Jeanette Brancard fort. Nicole hatte die beiden nicht festhalten können.
    Vielleicht war
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