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0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein Quatsch, mit dem ich auf den Arm genommen werden soll? Eine Überraschung zu meinem Examen? Wenn ja, vergeßt das alle!«
    Er stand auf.
    »Herrschaften, es war mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Aber jetzt reicht's.«
    Er nahm die Holzfigur auf und ließ sie in einer flachen Ledermappe verschwinden, die er bisher unter dem Tisch gebunkert hatte. Aus dieser hatte er die Artefakte auch hervorgeholt.
    Als er auch die Messing-Kobra einstecken wollte, griff Nicole ein.
    »Der Ableger bleibt hier.«
    »Ableger?«
    Wie sollte sie's ihm erklären? Er war ja nicht gewillt, das Übersinnliche zu akzeptieren, obgleich er es studiert hatte. Vermutlich gehörte er zu Professor Bellemonts Schule. Ihm fehlten die einschlägigen praktischen Erfahrungen. Einmal mehr bedauerte Nicole, die Laserwaffe nicht verfügbar izu haben. Damit hätte sie die Messing-Kobra einfach zerschmelzen können. Mit ihrem ›Besitzer‹ wäre sie nach vollendeter Tatsache schon irgendwie klargekommen.
    Immerhin schien noch niemand gebissen worden zu sein, denn auf Nicoles Frage hatte keiner der Anwesenden entsprechend reagiert. Nicht, daß sie hoffte, ein Gebissener würde von selbst darüber sprechen - aber sie hätte es an den Gedanken erkannt. Als sie gefragt hatte, benutzte sie ganz kurz ihre Telepathie.
    Ergebnislos - zu ihrer Erleichterung.
    »Geben Sie mir die Figur!« verlangte sie.
    »Träumen Sie weiter«, brummte Rencalter. Die Messing-Kobra verschwand in der Mappe. »Ich hoffe, daß Sie nicht beabsichtigen, mich zu bestehlen.«
    Nicole wandte sich ab und ging zur Theke. Dort stand ein Telefon.
    Mostache hinderte sie nicht daran, es zu benutzen. Im. Gegenteil, er schob es ihr förmlich entgegen. Er wie auch die anderen wußten, daß Nicole bei solchen Dingen niemals dummes Zeug schwätzte. Wenn sie in der Messing-Kobra eine Gefahr sah, dann bestand diese Gefahr tatsächlich!
    Die einzige Person, die sich aus der Sache heraushielt, war Jeanette Brancard. Sie wollte wohl keinen Ärger mit ihrem Ex-Kommilitonen. Dennoch war ihr anzusehen, daß ihr gar nicht wohl in ihrer Haut war.
    Nicole rief im Château an.
    Sie fühlte sich zwar nicht unbedingt hilflos, aber in diesem Moment wollte sie Zamorra an ihrer Seite haben.
    Und - seine weißmagische Ausrüstung!
    Ssacah war ein Machtfaktor, den niemand unterschätzen durfte.
    Wenn es um den Kobra-Dämon ging, war selbst der winzigste Fehler tödlich!
    ***
    Erinnerungen an damals: das Ende der Echsenwelt
    Ein anderes Fragment:
    »Landen Sie!« keuchte Zamorra. »Wir müssen die Menschen aufnehmen, ehe die Bestie wieder erwacht!«
    »Wir setzen unseren Flug fort«, ordnete Charr Takkar an.
    »Wir landen und nehmen meine Artgenossen auf«, beharrte Zamorra, der es diesmal auf einen offenen Konflikt ankommen ließ.
    »Was berechtigt Sie zu der Annahme, daß ich auf Ihren unerheblichen Wunsch eingehen könnte?« fragte Takkar mit leisem Spott.
    »Zum einen - Dankbarkeit, falls ein Priester der Kälte so etwas überhaupt kennt. Immerhin habe ich uns vor dem Absturz gerettet. Und ich habe dieses Raubtier da unten nicht betäubt, damit es in Kürze wieder erwacht und weiter hinter seinen hilflosen Opfern herjagt. Die haben in der Schlucht gegen die Bestie nicht die geringste Chance!«
    »Sie haben uns vor dem Absturz gerettet?« Die gespaltene Zunge huschte zwischen den leicht geöffneten Lippenkanten hin und her. Takkar deutete auf den Dhyarra-Kristall in Zamorras Hand. »Mit Ihrem recht interessanten Spielzeug? Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Sie die Lage dieses Schwebers auch nur um eine Handspanne weit verschoben hätten, wenn ich nicht nachgeholfen hätte.«
    »Wollen Sie es auf eine Kostprobe ankommen lassen?« fragte Zamorra scharf. »Wir kehren um und landen. Muß ich Sie erst dazu zwingen, Takkar?«
    »In meiner Welt haben auch Sie mich mit dem Titel ›Hoher‹ anzureden!« brüllte der Sauroide. Prompt zückten seine Tempelsoldaten wieder ihre Nadelwaffen.
    »In Ihrer Welt stopfe ich Ihnen das Maul, wenn Sie darauf bestehen, Takkar!« gab Zamorra im gleichen Tonfall zurück.
    Der ›Hohe‹ lachte spöttisch auf. »Zamorra, ich bin Ihnen nicht nur körperlich überlegen. Sie waren nun schon so oft in unserer Welt und haben immer noch nicht gelernt, daß Ihre Magie hier keinen Wert hat? Daß sie kraftlos und schwach ist?«
    Im nächsten Moment schrie er auf, weil sein Sicherheitsgurt sich von selbst löste und Charr Takkar plötzlich zehn Zentimeter über seinem Sessel
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