Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dieser Teil des Plans ins Wasser gefallen ist? Gibt es überhaupt noch eine Chance, zu evakuieren?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Das hängt nun von Julian Peters ab.«
    Es war der Moment, in dem Charr Takkar seine Nadelwaffe abfeuerte.
    Die erste Kältenadel streifte Zamorras Ohrmuschel und schlug in die Metallplastikwand ein. In Sekundenschnelle breitete sich dort ein weißer Reiffleck aus. Zamorra fühlte, wie sein Ohr vereiste und er plötzlich rechts kaum noch hören konnte.
    Reek Norr packte ihn und riß ihn herum. Die zweite Nadel verfehlte Zamorra um einen halben Meter.
    Norr zog seine eigene Waffe und deckte den heimtückischen Schützen mit einer ganzen Salve ein.
    »Raus mit dir!« schrie er Zamorra zu. »Lauf!«
    Zamorra war wie benommen. Die Kälte des Streifschusses machte ihm zu schaffen.
    Die Nadelgeschosse wurden von den Sauroiden normalerweise zur Jagd eingesetzt. Die Projektile lösten sich in der Haut rückstandslos auf, setzten dabei aber ungeheure Kälte frei, die den getroffenen Körper partiell vereiste. Je nachdem, wie viele Nadeln trafen und wo sie einschlugen, konnte es zur Betäubung oder auch zum Tod führen.
    Die auf Zamorras Kopf gezielten Nadeln waren auf jeden Fall abgefeuert worden, um ihn zu töten. Doch selbst eine Betäubung war eine üble Sache. Das Auftauen der getroffenen Gliedmaßen war äußerst schmerzhaft…
    Der Attentäter schoß wieder.
    »Takkar, haben Sie den Verstand verloren? Hören Sie auf zu schießen!« schrie Norr.
    Vor kurzem noch hatte er Zamorra vor dem Kälte-Priester gewarnt. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß Takkar dich haßt. Er könnte versuchen, dich zu töten«, hatte er dem Parapsychologen zugeraunt.
    Und nun war es geschehen!
    Zamorra taumelte durch die verwirrenden Korridorsysteme des Spider-Raumschiffs. Plötzlich tauchte eine Gestalt schräg vor ihm auf.
    Während Zamorra und Norr sich auf die technische Einrichtung des Spiders konzentriert hatten, hatte Charr Takkar dessen Architektur studiert. Er hatte eine Abkürzung benutzt und tauchte plötzlich unmittelbar vor Zamorra auf.
    Der Parapsychologe sah eine Hand mit gespreizten Krallen auf sich zu fliegen, warf sich zurück und stürzte.
    Takkar setzte ihm einen Fuß auf die Brust. Zamorra sah in die Mündung der Nadelpistole.
    Takkar verstärkte den Druck seines Stiefels. Zamorra fürchtete, daß seine Knochen brechen würden. Er stöhnte auf.
    »Was versprechen Sie sich davon?« krächzte er. »Wenn Sie mich umbringen, nützt Ihnen das gar nichts.«
    »Ich wußte, daß du um dein Leben betteln würdest«, sagte der Echsenmann selbstzufrieden. »Genau da wollte ich dich haben, Säuger. Bettelnd zu meinen Füßen. Nur schade, daß diejenigen es nicht sehen können, vor deren Augen du mich mehrfach gedemütigt hast.«
    »Und jetzt?« fragte Reek Norr. Er hatte sich von einer anderen Seite her an Takkar angeschlichen und zielte mit seiner Nadelwaffe auf den ›Hohen‹. »Wie wäre es, wenn Sie die Waffe weglegten, Takkar? Sonst schieße ich Sie nieder.«
    »Sie hätten erst schießen und dann reden sollen«, sagte Takkar spöttisch. »Aber dazu sind Sie ja zu fair. Jetzt ist Ihre Chance vertan. In dem Moment, in dem Sie schießen, schieße ich auch, und Ihr Säugerfreund ist tot. Ist es das, was Sie wollen?«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte Norr
    »Sparen Sie sich den Atem«, sagte Takkar kalt - und schoß.
    Die Nadel traf Norrs Brust.
    Der Sauroide erstarrte innerhalb von Sekundenbruchteilen und sank dann kältezitternd und erstarrend in sich zusammen. Er war nicht mal mehr dazu gekommen, zurückzuschießen.
    Takkar trat einen Schritt zurück und steckte die Waffe wieder ein.
    »Ich habe erlebt, wie Sie unter mir am Boden lagen und wehrlos waren. Das genügt mir - vorerst«, sagte er zu Zamorra. Er wandte sich ab und schritt davon.
    Ungläubig staunend richtete sich Zamorra auf. Takkar verschonte ihn! Dabei hatte er alle Trümpfe in der Hand gehalten!
    Mühsam taumelte Zamorra zu Reek Norr hinüber.
    Der Sauroide hatte das Bewußtsein verloren. Die sich auflösende dünne Kältenadel steckte noch in seiner Brust.
    Zamorra zog den Rest vorsichtig heraus und erfror sich dabei fast die Finger.
    Dann tauchten andere Sauroiden auf. Gemeinsam brachten sie Reek Norr ins Freie.
    Von Charr Takkar war nichts mehr zu sehen. Auch einige seiner Priester fehlten.
    Aber am Himmel spannte sich ein unglaublich großer, unglaublich naher und unglaublich farbenprächtiger Regenbogen.
    Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher