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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verrammelt hatte. Er hätte nur des Lärms wegen angerufen.
    Die beiden Bobbys, die danach im Streifenwagen angerauscht waren, hatten auf der Straße eine tote Frau und einen Chevette-Fahrer im Schockzustand vorgefunden. Die Frau schien direkt aus dem wolkenverhangenen Nachthimmel vor ihm auf die Straße gefallen zu sein.
    »Sieht so aus, als bekämen wir noch eine Menge Spaß mit diesem Fall«, brummte Dobbs. »Der Teufel soll's holen, und am besten gleich auch den Täter. Wer ist denn dieser zweite Tote, den keiner der Hausbewohner jemals gesehen haben will? Der trägt nicht mal Papiere bei sich, anhand derer man ihn identifizieren könnte.«
    ***
    Zwei Menschen gab es, die ihn auf jeden Fall hätten identifizieren können. Aber einer dieser Menschen hatte nicht das geringste Interesse daran, dadurch selbst aktenkundig zu werden. Er agierte lieber im Hintergrund, zumal er selbst für die Welt der Menschen theoretisch überhaupt nicht existierte - er war nirgendwo registriert. Nicht offiziell und nicht inoffiziell.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte an diesem Abend einen Sklaven verloren!
    Und das schrie nach Vergeltung.
    Eysenbeiß beschloß, herauszufinden, wer für den Tod des Menschen Davy verantwortlich war.
    Wer einen Sklaven angriff, erklärte damit auch dessen Herrn den Krieg!
    ***
    18 Stunden später:
    »Babs Crawford«, sagte Zamorra, der Schloßbesitzer, Parapsychologe und Dämonenjäger, leise. »Ja, wir kannten sie. Wie sind Sie auf uns gekommen?«
    Chief Inspector Dobbs sah von Zamorra zu seiner Gefährtin Nicole Duval und wieder zurück.
    »Wir fanden Ihre Telefonnummer und Adresse in Miss Crawfords Wohnung. Und bei Scotland Yard meinte jemand, wir sollten Sie unbedingt sofort informieren. In welcher Beziehung standen Sie zu der Toten?«
    »Wir waren sehr gut befreundet«, sagte Zamorra, und er wunderte sich darüber, daß jemand, der so jung war wie Dobbs, schon Chief Inspector bei der City Police war. »Auch mit Yard-Inspector Kerr, mit dem Miss Crawford vor längerer Zeit liiert war. Durch Kerr haben wir sie erst kennengelernt.«
    »Was hatten Sie mit Kerr zu tun?«
    »Wir haben… na, sagen wir mal, bei einigen seiner Fälle mit ihm zusammengearbeitet.«
    »In welcher Form?«
    »Als Berater«, drückte Zamorra sich vorsichtig aus, »in Fällen, bei denen es um anscheinend übersinnliche Erscheinungen ging. Ich bin Professor der Parapsychologie.«
    »Was ich Ihrem Ausweis entnehmen konnte«, sagte Dobbs kühl. »Waren Sie das damals auch schon?«
    »Sicher. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ihr Ausweis gibt mir ein wenig zu denken. Dem angegebenen Alter zufolge spricht nichts dagegen, daß Sie vor zehn Jahren schon Professor waren. Aber so, wie Sie hier vor mir sitzen, sehen Sie mir ein bißchen zu jung dafür aus.«
    »Das müssen gerade Sie sagen!« platzte Zamorra heraus. »Sind Sie nicht auch ein bißchen zu jung für Ihren Dienstrang?«
    »Mit knapp über vierzig?«
    Sein Alter konnte er ebenso beweisen wie Zamorra das seine, aber nicht erklären, weshalb er äußerlich nur halb so alt aussah.
    »Vielleicht genetisch bedingt, oder irgendeine Krankheit, die mich optisch nicht altern läßt. Und bei Ihnen?«
    Wenn man die relative Unsterblichkeit eine Krankheit nennen wollte, dann litten sowohl Zamorra als auch Nicole darunter, seit sie beide vom Wasser der Quelle des Lebens getrunken hatten.
    Aber das konnten sie dem Polizisten nicht auf die Nase binden. Jedenfalls nicht, ohne daß er sie ausgelacht hätte.
    Denn ein Auserwählter wie Zamorra war er bestimmt nicht. Dann hätte er sich nicht über Zamorras ebenfalls so jugendliches Aussehen gewundert, sondern entsprechend Verdacht geschöpft. Aber in seinen Gedanken konnte Nicole nichts dergleichen feststellen. Sie hatte es nämlich ganz kurz riskiert, ihre telepathischen Fähigkeiten einzusetzen.
    Danach schaltete sie sofort wieder ab.
    Das andere, die Trauer um Babs, ließ sich nicht abschalten. Nicht bei ihr und nicht bei Zamorra.
    Vor ein paar Tagen erst hatten sie noch miteinander telefoniert. Der Kontakt war nie abgerissen. Auch wenn sie sich selten sahen, die Freundschaft war unverändert stark geblieben.
    Beim letzten Telefonat hatte Babs erwähnt, sie sei im Begriff, sich zu verlieben.
    Das werde ja wohl auch Zeit, hatte Nicole noch schmunzelnd kommentiert. Lange genug war Babs ja solo geblieben, weil sie Kerr nicht vergessen konnte oder wollte.
    »Wer ist denn der Glückliche?« hatte Nicole nachgehakt und erfahren, daß er Ron hieß,
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