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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und er sei so etwas wie ein Handelsagent.
    Was auch immer man sich darunter vorstellen mochte.
    Und nun war sie tot.
    »Dieser Ron - Ronald Wystor - ist es auch«, bemerkte Dobbs.
    »Wie wäre es, Chief Inspector«, sagte Zamorra, »wenn Sie uns ein wenig mehr über diesen Fall erzählen würden? Wenn wir schon mal hier sind… vielleicht können wir Ihnen sogar helfen.«
    Dobbs seufzte.
    »Und wie stellen Sie sich diese Hilfe vor?«
    »Man wird sehen.«
    »Sie können sich darauf verlassen, daß meine Leute und ich alles tun werden, diesen Mord aufzuklären. Ich habe Sie über Miss Crawfords Ableben in Kenntnis gesetzt, weil Sie mit ihr bekannt waren und weil man mich seitens ihres Arbeitgebers, Scotland Yard, zusätzlich auf Sie hinwies. Dessen hätte es natürlich nicht bedurft, wir gehen grundsätzlich jeder noch so winzigen Spur nach. Aber ich denke, Sie hätten nicht unbedingt herkommen müssen. Ich möchte Sie bitten, sich nicht in unsere Ermittlungen einzumischen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie erwähnten selbst, seinerzeit mit Inspector Kerr vom Yard… äh… zusammengearbeitet zu haben. Ich denke, wir werden diesen Fall auch ohne die Unterstützung eines Okkultisten lösen.«
    Zamorras Gesicht zeigte nicht die geringste Regung, als er erwiderte: »Ich kann mich auch nicht erinnern, Sir, Ihnen meine Zusammenarbeit in dieser Form vorgeschlagen zu haben. Ich danke Ihnen für die Informationen.«
    Er stand auf.
    Zusammen mit Nicole verließ er Dobbs' Büro.
    Draußen auf dem Gang fragte sie: »Willst du diesen Dobbs den Fall tatsächlich allein aufklären lassen?«
    Zamorra grinste. »Wie kommst du denn darauf? Dafür«, er wurde wieder ernst, »ist mir die Sache doch etwas zu wichtig.«
    »Vielleicht interessiert dich noch etwas«, fuhr Nicole fort. »Vorhin habe ich ganz kurz einen Blick in seine Gedanken geworfen. Kannst du dir vorstellen, daß dieser Dobbs in Babs verliebt war?«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Interessantes Dreieck«, stellte er fest. »Babs verliebt sich in - wie hieß er noch? - in Ron Wystor… und Chief Inspector Dobbs verliebt sich in Babs. Babs wird ermordet, Ron wird ermordet, und Dobbs ermittelt.«
    »Wenn du daran denkst, Dobbs den Fall wegnehmen zu lassen… Es wird schwer, seine Befangenheit zu beweisen. Telepathie ist nicht gerade eine anerkannte Methode zur Beweisfindung…«
    »Ich denke an etwas ganz anderes«, brummte Zamorra. »Nämlich an das Motiv, das Liebespaar Babs und Ron zu ermorden!«
    »Du meinst?«
    »Eifersucht«, präzisierte er.
    Nicole sah ihn an wie ein Gespenst. »Du hältst Dobbs für den Mörder?«
    Zamorra zuckte nur mit den Schultern…
    ***
    Sie hatten sofort alles stehen und liegen gelassen und waren nach London gereist, als der Anruf kam und man ihnen sagte, daß Babs Crawford tot sei. Es war für Zamorra und Nicole immer noch unbegreiflich. Wer konnte ein Interesse daran haben, die Frau zu ermorden?
    Sie hatte nie im Brennpunkt der Gefahr gestanden, war nie selbst gegen die Dunkelmächte angetreten, erst recht nicht, nachdem Kerr gestorben war.
    Sie besaß auch kein Vermögen, wegen dem sie jemand umbringen konnte. Da war das kleine Reihenhaus, in dem sie wohnte und dessen entsprechender Teil ihr gehörte, sonst aber nichts.
    Also doch Mord, aus Eifersucht?
    So verschlossen und ablehnend sich der Chief Inspector gezeigt hatte, so auskunftsfreudig gab sich sein Assistent. Er händigte seinen beiden Besuchern Aktenkopien aus.
    »Vielleicht können Sie damit ja was anfangen und haben dann möglicherweise einen Tip für uns. Wir tappen nämlich im Dunkeln.«
    »Fürchten Sie nicht, Ärger mit Ihrem Chef zu bekommen?« warnte ihn Zamorra. »Der hat uns nämlich eiskalt auflaufen lassen, wie ein Schiff auf ein Riff.«
    »Scotland Yard hat uns auf Sie aufmerksam gemacht. Dort wird man sich was bei der Empfehlung gedacht haben.«
    Von einer Empfehlung war bei Dobbs keine Rede gewesen!
    Reynolds gegenüber spielte Zamorra eine Karte aus, die er Dobbs nicht gezeigt hatte.
    »Vertrauen gegen Vertrauen, Sir. Ich will Ihre Ermittlungen nicht stören. Aber ich werde mich auch nicht daran hindern lassen, selbst meine Fühler auszustrecken und Informationen zu beschaffen. Die werde ich dann Ihrer Dienststelle gegenüber allerdings auch nicht zurückhalten. Immerhin geht es um den Tod einer guten Freundin. Ich will, daß der Mörder zur Rechenschaft gezogen wird. Hier…«
    Damit schob er ein Plastiketui über Reynolds' Schreibtisch.
    Der Polizist starrte
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