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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Sonderausweis an. Vom britischen Innenministerium ausgestellt. Und mit dem Vermerk zeitlich unbegrenzter Gültigkeit.
    Reynolds stöhnte. »Ich frage lieber nicht, wie Sie an diesen Ausweis gekommen sind… Der gibt Ihnen jedenfalls polizeiähnliche Befugnisse und sogar das Recht, im United Kingdom eine Waffe zu führen… Und Sie sind wirklich kein britischer Staatsbürger, sondern Franzose?«
    »Mit französischem und US-amerikanischem Paß, nur den britischen hat man mir nie aufzwingen wollen. Sir, ich werde den Teufel tun, diesen Sonderausweis jemals zu mißbrauchen, aber ich werde ihn im Zuge meiner Ermittlungen möglicherweise benutzen müssen. Darauf möchte ich Sie vorsichtshalber hinweisen.«
    »Beim MI-5 sind Sie nicht zufällig in Brot und Lohn?« seufzte Reynolds. »Die Jungs vom Secret Service laufen hin und wieder auch mit solchen Ausweisen herum.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein, und ich habe auch keine Lizenz zum Töten…« Er kam wieder zum Thema zurück. »Spricht etwas dagegen, wenn wir uns Miss Crawfords Wohnung und auch die von Ronald Wystor ansehen? Ich nehme an, daß dort Siegel angebracht worden sind. Die müßten anschließend erneuert werden.«
    »Ich werde einen Beamten entsprechend instruieren. Sagen Sie, Professor… warum vertrauen Sie sich mir an, aber nicht meinem Chef?«
    Zamorra dachte nicht daran, Reynolds seinen Verdacht auf die Nase zu binden. Schließlich war das wirklich nur eine Vermutung, und Zamorra war auch nicht daran interessiert, Zwietracht zu säen. Wenn er nähere Hinweise oder gar Beweise fand, konnte er immer noch damit herausrücken.
    »Ich traue Ihrem Chef, aber er traut mir nicht. Aber ich möchte nichts hinter dem Rücken der ermittelnden Behörde tun, ich setze lieber auf Zusammenarbeit. Mit Mr. Dobbs zusammenzuarbeiten, scheint mir jedoch weniger einfach zu sein.«
    »Dann seien Sie froh, daß Sie nicht an meiner Stelle sind. Ich muß es… seit vielen Jahren. Allerdings, wenn man weiß, was er für'n Kerl ist, ist das nicht ganz so schlimm…«
    ***
    Eysenbeiß betrat das Haus. Hier war sein Sklave Davy ermordet worden.
    Der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN ließ Vorsicht walten. Solange er nicht wußte, warum Davy ermordet worden war, mußte er damit rechnen, daß auch er bedroht wurde. Vielleicht hatte jemand durchschaut, für wen Davy arbeitete.
    Ronald Wystor sicher nicht. Denn der war ebenfalls ermordet worden. Dazu eine Angestellte des Scotland Yard. Das mußte auffallen.
    Eysenbeiß mußte also in doppelter Hinsicht vorsichtig sein.
    Davy war nicht zur vereinbarten Zeit zu seinem Herrn zurückgekehrt. Tags darauf war sein Gesicht in einigen Tageszeitungen abgebildet gewesen. Die Polizei hoffte auf Hinweise, wer dieser Mann gewesen war, der ohne Ausweispapiere aufgefunden worden war.
    Ein Mann, den Eysenbeiß sich hörig gemacht hatte. Eine willenlose Marionette.
    Angefangen hatte es damit, daß der ERHABENE der Erde einen Besuch hatte abstatten wollen. Von hier war er einst gekommen, um in den Tiefen der Galaxis auf dem Kristallplaneten die Herrschaft über die DYNASTIE DER EWIGEN an sich zu reißen.
    Seitdem er seinen Wahnsinn hatte abstreifen können, dem er durch die eher irrtümliche Nutzung eines zu starken Dhyarra-Kristalls verfallen war, war er daran gegangen, ›sein‹ Imperium zu ordnen und sich einen Überblick zu schaffen.
    Zahlreiche Alphas, im höchsten Rang unter dem ERHABENEN, hatten offenbar jede Menge geschäftliche Kontakte mit Menschen der Erde geknüpft. Sie kauften irdische Computertechnik ein, die der dèr Ewigen weit überlegen war, und bezahlten mit anderem technischen Know-how.
    Unter anderem hatte sich Eysenbeiß auch das vor Ort ansehen wollen. In jener Zeit, in der er nur seinen eigenen, krausen Gedankenflügen nachgegangen war, hatten die Alphas alle ›Regierungsgeschäfte‹ geregelt, und der ERHABENE hatte ihnen freie Hand gelassen.
    Das tat er jetzt noch, zumindest weitgehend. Weil ihm sein wiedererwachter Verstand sagte, daß er nicht von heute auf morgen sein Vorgehen ändern konnte, ohne Verdacht zu erregen.
    Immerhin war er, recht besehen, für sein Amt überhaupt nicht qualifiziert.
    Der Machtkristall, ein Dhyarra 13. Ordnung, der ihn als den ERHABENEN legitimierte, war gestohlen. Zudem war er viel zu stark für Eysenbeiß - das einmalige Benutzen hatte ihn den Verstand gekostet, bis ihn der Wahnsinn selbst auf die Idee gebracht hatte, wie er diesen Wahnsinn wieder abstreifen und seinen Verstand
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