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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rolle als Clown.
    »Du bleibst hier!« ordnete Nicole an. »Und wenn du ein wenig nachdenkst, wirst du auch wissen, warum.«
    »Das ist mir zu schwierig. Warum soll ich nachdenken, wenn du es mir ohnehin gleich verraten wirst?« versetzte Fooly Nicole seufzte. »Wenn Zamorra und ich fort sind, brauchen wir jemanden, der auf Lord Zwerg und seine Mutter aufpaßt. Verstehst du das nicht?«
    »Ich verstehe das schon«, krächzte der Drache. »Ich verstehe nur nicht, warum ausgerechnet ich das sein soll.«
    »Du bist ein magisches Wesen«, sagte Nicole.
    Alles, worum es ging, hatte irgendwie mit Magie zu tun.
    Und es lag noch nicht lange zurück, daß Lady Patricia Saris sich in höchster Gefahr befunden hatte. Sie war entführt worden. Der Dämon Zarkahr hatte Menschen als seine Diener rekrutiert, um Lady Patricia in seine Gewalt zu bekommen. Im buchstäblich allerletzten Moment war es Zamorra und Nicole gelungen, sie zu befreien und Zarkahr eine empfindliche Niederlage beizubringen. Warum der Dämon ausgerechnet sie entführt hatte, darüber schwieg sich Patricia aus, obwohl sie es zu wissen schien.
    Für Zamorra und Nicole wäre es logisch gewesen, wenn Zarkahr sie zu erpressen versucht hätte. Zum Beispiel, um über Patricia an seinen Gegner Zamorra zu kommen. Oder, fast noch schlimmer, an ›Lord Zwerg‹, wie Nicole den Erbfolger nannte…
    Lord Rhett Saris ap Llewellyn war nun wieder ein fast dreijähriger Junge, der aber eines Tages über eine machtvolle Magie verfügen würde, und Patricia war seine Mutter.
    Aber der Dämon hatte nicht versucht, sie zu erpressen. Zamorra ahnte, daß noch etwas anderes dahinter steckte, aber Patricia sprach nicht darüber, und ihre Gedanken konnte Nicole nicht lesen, weil Patricia die mentale Sperre nicht abbaute, die sie wie jeder aus der Zamorra-Crew besaß und sie vor Telephaten schützte. Gegen ihren Willen konnten ihre Gedanken von anderen nicht erfaßt werden, und sie dachte nicht daran, sich zu öffnen.
    Allerdings wagten weder Zamorra noch Nicole, sie dazu aufzufordern, schließlich bestand kein wirklicher Grund zum Mißtrauen, und bei der Entführung war Patricia immerhin das Opfer gewesen! Warum also sie zusätzlich quälen?
    »Na schön, ich bin ein magisches Wesen«, krächzte Fooly nun. »Ja, und? Das ist doch kein Grund, mich hier festzunageln. Ich eigne mich nicht als Aufpasser. Ich bin ein Tolpatsch, der immer alles durcheinanderbringt und kaputtmacht. Ich kann diese Verantwortung nicht übernehmen, verstanden? Ich kann es nicht.«
    »Du willst es nicht«, behauptete Nicole.
    »Natürlich«, erwiderte der Drache. »Das ist ein zweiter Grund. Ich will nämlich mit euch kommen und auch Hexen anschauen.«
    »Ich sagte doch schon - die Veranstaltung ist längst vorbei«, erklärte Nicole. »Woher weißt du überhaupt davon?«
    »Die Bäume haben es mir zugeflüstert.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Nicole.
    »Du sprichst ja mit ihnen.«
    Zumindest behauptete Fooly das immer, und tatsächlich brachte er eine Menge Zeit draußen im Park hinter dem Château zu, wo er sich meist einem ganz speziellen Baum widmete. Ob er wirklich mit ihm ›sprach‹, wer wollte es prüfen? Sprachen Pflanzen überhaupt? Auf welche Weise fand eine Kommunikation zwischen Gewächs und Drache dann statt?
    Weder Zamorra noch Nicole waren sich sicher, ob Fooly sie damit nicht ganz gewaltig auf den Arm nahm. Aber Drachen sind merkwürdige Wesen mit eigenartigen Fähigkeiten, warum also sollte es unmöglich sein?
    »Trotzdem wäre es gut, wenn du hierbleiben würdest und ein wenig auf Lord Zwerg und seine Mutter aufpassen könntest«, sagte Nicole. »Du bist alles andere als ein Tolpatsch, du führst dich nur immer so auf. Glaube mir, Kleiner, ich habe dich durchschaut.«
    »Unmöglich«, behauptete Fooly. »Ich bin undurchschaubar. Ihr seid Menschen, ich bin ein Drache, und niemand kann einen Drachen durchschauen, wenn er nicht selbst ein Drache ist.«
    Nicole grinste jungenhaft. »Es gibt genügend Menschenwesen meines Geschlechts, die von anderen Menschenwesen als Drachen bezeichnet werden. Vor allem von den Ehegatten ihrer Kinder…«
    »Das verstehe ich nicht«, behauptete Fooly. »Das will ich auch nicht verstehen. Ich verstehe nur, daß ihr mich bei den Hexen nicht dabeihaben wollt. Das ist ungerecht. Ich werde schmollen.«
    »Und wie, geschätzter Drache, wird sich das bemerkbar machen?«
    »Das werdet ihr schon sehen! Pah!« machte Fooly und watschelte auf seinen kurzen Beinen davon. »Ihr
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