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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zorrn entwickelte einen Plan, Professor Zamorra zu töten.
    Er kauerte auf einem Felsen, sein Blick schweifte über das Tal und über die menschlichen Ansiedlungen, aber an die Menschen selbst dachte er dabei nicht. Nur an ein paar von ihnen.
    Jene, die Satan huldigten wie in den alten Zeiten. Nur wenig hatte sich für sie geändert: Heutzutage konnten sie frei und offen agieren, weil die anderen sie kaum noch ernst nahmen. Hexen? Teufelsanbeter? Höchstens ein Fall für die Polizei oder für die Reporter von Sensationszeitungen.
    Vor ein paar hundert Jahren war das noch anders gewesen. Da hatte man sie auf den Scheiterhaufen geschleppt und verbrannt, nachdem man sie dreivierteltot gefoltert hatte. Und all das im Namen des großen Widersachers des Satans. Im Namen dessen, der als Schöpfergott verehrt wurde und der LUZIFER hinabgestoßen hatte aus dem himmlischen Reich in die Abgründe der Hölle.
    Wie viele Ewigkeiten lag das nun zurück?
    Zorrn wollte es nicht wirklich wissen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit anderen Dinge, die weniger weit zurücklagen.
    Genauer gesagt, nur ein paar Wochen.
    Und Zarkahr war immer noch geschwächt…
    Zorrn lachte spöttisch. Zarkahr, DER CORR, wie er sich selbst nannte. Zarkahr, der die Herrschaft über die Corr-Sippe ergreifen wollte!
    Er war kläglich gescheitert. Gescheitert an einem Menschen, der sich Zamorra nannte.
    Natürlich war Zamorra gefährlich. Gefährlicher als nahezu jeder andere Mensch. Zorrn wußte das nur zu gut.
    Er wußte allerdings auch, daß Zarkahr einen Fehler begangen hatte, den schon viele alte Dämonen gemacht hatten. Er hatte seine eigene Kraft überschätzt und Zamorra zu wenig zugetraut. Auch wenn Zamorra nur ein Mensch war, man mußte ihn ernst nehmen.
    Zarkahr hatte das nicht getan. Deshalb war es Zamorra gelungen, ihn unter einen Höllenzwang zu bannen, und beinahe sogar auch, ihn zu töten. Nur unter Aufbietung all seiner Kraft hatte es Zarkahr geschafft, seinem Untergang zu entgehen. Jetzt verkroch er sich irgendwo in einem Versteck, das niemand kannte, und leckte seine Wunden.
    Er würde längere Zeit nicht mehr fähig sein, seinen weitgesteckten Plänen nachzugehen. Er mußte sich erst einmal wieder von dem Schlag erholen, den sein Feind Zamorra ihm versetzt hatte. [1]
    Und es gab da noch etwas, was Zarkahr allerdings sicher noch nicht einmal ahnte, was aber für seinen Ruf besonders schlimm war. Seine Niederlage hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dabei hatten die Angehörigen der Dämonenfamilie Corr anfangs nicht einmal etwas davon mitbekommen. Erst Stygia, die Fürstin der Finsternis, hatte die einzelnen Sippenoberhäupter davon unterrichtet. Sicher nicht ganz uneigennützig, denn Stygia sah in Zarkahr auch eine Gefahr für ihre eigene Machtposition, das wußte Zorrn. So ließ sie keine Gelegenheit aus, Zarkahrs Schwächen offenzulegen.
    Mittlerweile wußte vermutlich selbst der letzte Hilfsgeist in den Schwefelklüften, daß Zarkahr gewaltiges Pech gehabt hatte. Seinen Traum, Sippenführer der Corr-Familie zu werden, konnte er mit Sicherheit erst einmal begraben.
    Zorrn freute dies, denn schließlich war er der Sippenführer und damit Zarkahrs unmittelbarer Konkurrent.
    Zorrn wußte, daß er jetzt aktiv werden mußte. Er konnte Zarkahrs Niederlage nicht einfach für sich stehen lassen. Er mußte selbst aktiv werden und etwas unternehmen.
    Das würde seine eigene Position zusätzlich stärken.
    Und deshalb wollte er das tun, woran Zarkahr gescheitert war, nur eben auf seine Weise.
    Zamorra eine Niederlage beibringen!
    Ihn vielleicht sogar ausschalten!
    Das war zwar ein schwieriges Unterfangen, an dem schon ganz andere gescheitert waren. Nicht einmal Asmodis oder gar Lucifuge Rofocale hatten es bislang fertiggebracht, Zamorra auszulöschen.
    Aber man sollte die Hoffnung ja niemals aufgeben. Und vielleicht bedurfte es nur einer Kleinigkeit, eines Schwachpunktes, den noch niemand hatte finden können, um den Dämonenkiller Zamorra unschädlich zu machen.
    Und deshalb hatte Zorrn einen neuen Plan entwickelt. Die Vorbereitungen waren getroffen. Jetzt war es an Zamorra, in die Falle zu tappen.
    Jeder noch so geringe ›Gewinn‹ Zorrns würde die Niederlage Zarkahrs jetzt vergrößern. Und das war Zorrns Hauptanliegen. Er wollte seinen Nebenbuhler lächerlich machen und aus dem Feld werfen.
    Zamorra war nur das Mittel zum Zweck. Da reichte es schon, ihm eine Schlappe beizubringen. Und daß er zumindest das schaffen würde, dessen
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