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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war sich der Corr sicher.
    Zorrn rieb sich die Hände.
    Ein Fossil wie Zarkahr, der 163 Jahre lang versteinert gewesen war, würde ihm seine Autorität als Oberhaupt der Corr-Familie nicht streitig machen können…
    ***
    »Wo warst du heute nacht?« fragte Oliver Steinmann.
    Karen Bennet runzelte die Stirn. »Was willst du damit sagen?« fragte sie schroff.
    »Ich will wissen, wo du heute nacht warst!« wiederholte Steinmann.
    »Geht es dich etwas an?«
    Er verzog das Gesicht. »Findest du es gut, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten? Natürlich geht es mich etwas an.« Er zog den Verlobungsring vom Finger. »Aus diesem Grund - um deine nächste Frage schon im voraus zu beantworten.«
    »Findest du es gut, wie du dich hier aufführst?« fragte Karen. Sie strich sich durch das kurzgeschnittene Haar. »Was soll das? Sind wir im Mittelalter, bist du der Inquisitor und ich die Hexe, oder was?«
    »Komm mir nicht so!« fuhr Oliver auf. »Du warst die ganze Nacht über nicht zu Hause.«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte leise auf. »Hast du etwa die ganze Zeit über vor dem Haus gestanden?«
    Er trat auf sie zu und faßte sie bei den Oberarmen. »Karen«, stieß er hervor. »Ich finde das nicht zum Lachen. Warum warst du nicht hier? Wo hast du dich herumgetrieben?«
    Sie streifte seine Hände ab und wich zurück. »Bist du jetzt übergeschnappt? Willst du mich überwachen? Das gab’s vielleicht mal im Arbeiterund Bauernstaat, aber der hat vor über fünf Jahren kapituliert - vor den Segnungen der freien Meinungsäußerung, der freien Marktwirtschaft und des freien Falls in die Arbeitslosigkeit! Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!«
    »Wir sind verlobt, wir wollen heiraten…«
    »Selbst als deine Frau«, fuhr sie ihn an, »geht es dich nichts an, was ich tue, wenn wir nicht zusammen sind. Sonst noch was, Oliver?«
    »O ja!« knurrte er zurück. »Wie heißt er? Na, sag schon!«
    »Von wem sprichst du?«
    »Von dem Kerl, bei dem du warst!«
    »Du spinnst ja!«
    »Ach, ich spinne? Du treibst dich in der Nacht irgendwo herum, aber ich spinne? Verdammt, das kannst du nicht tun, Karen. Du…«
    »Nein, du irrst. Ich habe keinen anderen. Keinen anderen Liebhaber, wenn du das meinst. Teufel auch, ich frage dich doch auch nicht, was du in der letzten Nacht gemacht hast! Oder wenn du tagelang für deine verdammte Ausbeuter-Firma unterwegs bist. Laß mich in Ruhe, ja?«
    »Du willst deine Ruhe haben? In Ordnung, du wirst sie bekommen!« Er griff blitzschnell nach ihrer Hand, nach ihrem Finger, zog ihren Verlobungsring ab und steckte ihn ein. »Betrachte unsere Verbindung hiermit als gelöst! Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst, dafür brauche ich dich nicht!«
    »Du bist ja krank«, murmelte sie entgeistert. »Du bist ja krankhaft eifersüchtig! Was soll das, Oliver?«
    Er war schon draußen, und die Tür krachte hinter ihm zu.
    Karen Bennet lief ihm nicht nach. Sie ging nur zum Fenster und sah ihn in sein Auto steigen.
    »Narr«, flüsterte sie. »Kranker, eifersüchtiger Narr! Warum hast du das getan?«
    Draußen orgelte der Anlasser des alten Lada. Der Wagen weigerte sich anzuspringen. Karen kannte das Problem.
    Sie betrachtete ihren Finger, der jetzt ohne Verlobungsring war. Sie dachte an ihre Familie, an die bohrenden Fragen, die kommen würden. Auf ihrer Stirn entstand eine steile Falte, direkt über der Nasenwurzel.
    Sie sah wieder nach draußen.
    Ihre Hand malte Zeichen in die Luft.
    Von einem Moment zum anderen sprang der Motor an. Der Lada mit Oliver Steinmann am Lenkrad schoß mit durchdrehenden Rädern und hoher Geschwindigkeit davon.
    Karen Bennet schloß die Augen…
    ***
    »… mit Vollgas gegen den Baum gefahren sein«, sagte Polizeiobermeister Senkamp. »Er hat den Baum glatt gefällt, er muß 'nen Affenzahn draufgehabt haben. Kein Wunder, daß der Wagen drei Meter kürzer ist als vorher.«
    Bei einem Wagen, der bei gutem Willen des Betrachters gerade mal auf eine Länge von rund vier Metern kam, war das enorm.
    »Bäume sind widerstandsfähiger als knautschbares Blech«, behauptete der Sachverständige. »Daß er diesen Baum hier umgeknickt hat, und daß der Wagen so zusammengedrückt ist, deutet darauf hin, daß der Wagen mit wenigstens 300 Stundenkilometer von der Fahrbahn abgekommen und gegen den Baum geprallt ist…«
    Polizeimeister Rendsberger, Frischling im ersten Jahr, schüttelte den Kopf. »Hören Sie, Feldmann, das war ein Lada und kein Ferrari oder Porsche! Kennen Sie auch nur
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