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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihnen stoppte ein Taxi, und Brass, der nach Möbius aus dem Mercedes steig, erkannte den Wagen und den Fahrer wieder. Er machte seinen Freund darauf aufmerksam.
    »Wir sollten den Fahrer dazu überreden, daß er uns von hier wegbringt«, sagte Möbius. »Wenn er es geschafft hat, unserer Spur zu folgen, schafft es die Hexe allemal. Sie kann jeden Augenblick wieder zuschlagen.«
    »Aber die Langhaarige ist es nicht. Die Beschreibung paßt nicht, sie wurde mir als kurzhaarig geschildert, und diese Frau trägt keine Perücke.«
    »Das Haar ist nachgewachsen«, seufzte Möbius.
    »Innerhalb eines Tages?«
    »Was glaubst du wohl, was mit Hexerei alles möglich ist?« brummte der ›alte Eisenfresser‹.
    Als sie sich dem Taxi näherten, legte dessen Fahrer den Rückwärtsgang ein. Er war mißtrauisch, die Explosion der Telefonzelle und Brass’ seltsames Verhalten vorher reichten ihm völlig. Er wußte jetzt, wo die beiden Männer waren, und konnte das an die Polizei weitergeben, aber mit den beiden zu tun haben, das wollte er nicht mehr…
    »Was jetzt?« fragte Brass.
    »Jetzt sehen wir erst einmal zu, daß wir Zamorra erreichen«, entschied Möbius. »Mal schauen, wo wir telefonieren können.«
    »Das Autotelefon«, schlug Brass vor.
    Möbius lehnte sich an eine Hauswand. Er schloß die Augen, ließ ein paar lange Sekunden verstreichen und atmete schwer. Die Aufregung machte ihm sichtlich zu schaffen.
    »Den Wagen fasse ich nicht eher wieder an, bis sich Zamorra um ihn gekümmert hat«, sagte er rauh. »Wer weiß - vielleicht hat die Hexe ihn bereits verzaubert! Wie ich schon sagte, wenn dein Taxifahrer uns gefunden hat, kann uns auch die Hexe finden. Ich möchte nicht der nächste sein, dessen Auto unkontrollierbar wird und mit Vollgas irgendwo gegen donnert. Du hattest gestern ein Mordsglück, ich will meins nicht herausfordern…«
    ***
    »Ich bin kein Hund«, keuchte Zamorra. »Ich bin ein Mensch! Mit mir machst du das nicht! Mich bringst du nicht um! Du kriegst mich nicht, Zorrn!«
    Er wog sechs, sieben Zentner, seine Muskeln waren längst nicht mehr in der Lage, sein Gewicht zu tragen. Der Corr preßte ihn mit seiner Magie nieder, wollte ihn förmlich zerquetschen.
    Zamorra begriff immer noch nicht, weshalb der Zauberkreis die Corr-Magie nicht eindämmte. Bei Zarkahr hatte es doch funktioniert! Und Zarkahr war mit Sicherheit gefährlicher und mächtiger als Zorrn - gewesen!
    Zamorra konnte nicht einmal mehr den Kopf heben, aber er kämpfte weiter und fragte sich, warum das Amulett nicht endlich eingriff.
    Und warum Nicole nicht endlich etwas tat!
    Was hatten sie falsch gemacht?
    ***
    Zorrn hätte es ihm sagen können. Hätte ihm sagen können, daß Zamorra nicht ausgerechnet diesen Platz hätte wählen sollen!
    Es war zwar auf den ersten Blick logisch, den Dämon an diesem Ort zu beschwören, an dem des Teufels Hexensabbate stattfanden, aber an diesem Ort hatte der Teufel Heimspiel.
    Schon in jenem Moment, in dem er hier materialisierte, fühlte er, daß der Zauberkreis nicht wirksam war. Er wurde durch die alte Magie neutralisiert, die in diesen Steinen wohnte und an diesem Ort lebte.
    In vielen Jahrhunderten war sie entstanden, und Zamorra hatte sie nicht bedacht und auch nicht registriert. Eine schlafende Kraft, aufgeladen durch die unzähligen Rituale.
    Und diese Kraft gehörte dem Teufel!
    Zorrn bekam wieder Oberwasser. Er war hierher gezwungen worden, und jetzt, da er angekommen war, erkannte er, daß es ihm möglich war, Zamorra das Ende zu bereiten. Zamorra selbst hatte seinen Henker herbestellt!
    Zorrn setzte seine Magie ein.
    Sie strahlte in alle Richtungen, erfüllte den Platz, aktivierte die schlafende Kraft. Und ganz gezielt lenkte Zorrn sie gegen Zamorra.
    Er lachte.
    Hier fand der Meister des Übersinnlichen sein Ende!
    Welch ein Triumph für das Oberhaupt der Corr-Sippe! Es würde nicht nur seine Position gegenüber Zarkahr bis in alle Ewigkeit festigen, weil er den größten Feind der Schwarzen Familie vernichtet hatte, sondern auch seinen Ruhm, seine Ehre überhaupt in der Dämonenschaft vergrößern.
    Zamorra lag vor ihm am Boden, in die Knie gezwungen, unmittelbar vor der endgültigen Vernichtung.
    Nur wenige Augenblicke lang gab sich Zorrn diesem Triumphgefühl hin. Er mußte Zamorra jetzt schnell töten, durfte ihm keine Chance mehr geben. Zu oft hatte sich der Meister des Übersinnlichen aus den verfahrensten Situationen wieder herauslaviert…
    Diesmal nicht!
    Zorrn verstärkte seine
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