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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Erstens würden sie ihn stören, und zweitens würde er sie in Gefahr bringen, aber er wollte nicht noch einen weiteren halben oder ganzen Tag verstreichen lassen. Wenn Zorrn ihm wirklich eine Hexenfalle gestellt hatte, würde er Zamorra seinerseits mit weiteren Aktionen zu überraschen versuchen, und die Sache mit dem imaginären Omnisbus reichte dem Dämonenjäger völlig.
    Deshalb begann er jetzt mit seiner Beschwörung.
    Nicole hielt sich in Bereitschaft, um zuzuschlagen, sobald der Dämon auf dem Plan erschien…
    ***
    Zorrn spürte den Höllenzwang in jenem Augenblick, in dem er gerade überlegte, wie sein nächster Schlag gegen Zamorra aussehen sollte. Den Bus hatte der Gegner durchschaut, war sicher nicht einmal besonders in Bedrängnis geraten.
    Vermutlich unterhielt er sich jetzt mit dem jungen Burschen am Hexentanzplatz über das nächtliche Ereignis. Zorrn versuchte sich vorzustellen, wie Zamorra darauf reagieren würde.
    In etwa konnte er die Reaktionen seines menschlichen Gegners abschätzen. Natürlich würde Zamorra Zurückschlagen wollen. Er würde die Nacht abwarten, und wenn dann die Hexen wieder flogen, griff er an. Er wußte ja, daß die Nacht die Zeit der Schwarzblütigen war - dann waren sie aktiv, dann waren die Chancen für eine Begegnung besonders hoch…
    Doch Zamorra wartete die Nacht nicht ab!
    Er schlug jetzt schon zurück!
    Zorrn brüllte wütend auf, als er den Höllenzwang spürte, der auf ihn einzuwirken begann. Daß der Angriff aus dieser Richtung erfolgte, hatte er nicht erwartet. Er hatte angenommen, Zamorra seine Bedingungen aufzwingen zu können, aber es geschah genau umgekehrt.
    Dabei hätte Zorrn damit rechnen müssen - spätestens nach Zarkahrs Niederlage. Den hatte Zamorra doch auch mit einem Höllenzwang gerufen und völlig überrumpelt!
    Zorrn tobte vor Wut.
    Er versuchte sich dem Zwang zu widersetzen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Er war nicht stark genug dafür!
    Ein Lucifuge Rofocale hätte es vielleicht geschafft, und der dreigestaltige Höllenkaiser LUZIFER auf jeden Fall. Doch das Oberhaupt der Corr-Sippe war zwar stark und mächtig, aber hierfür nicht stark genug.
    Zorrn tauchte im Zauberkreis unmittelbar vor Zamorra auf…
    ***
    Stephan Möbius hatte die B 6 zu seiner privaten Rennbahn gemacht. Er erreichte Ilsenburg in einer Rekordzeit, die eines Walter Brass in seinem Porsche 911 würdig gewesen wäre.
    Am Ortseingang stoppte er und fragte einen Passanten nach dem Weg zu der angegebenen Adresse.
    Die war nicht schwer zu finden, nur sah er vor dem Haus kein Taxi und keinen Walter Brass, aber eine junge Frau mit lang wallendem Haar, die in Richtung einer Telefonzelle sah.
    Diese Telefonzelle war gut einen halben Kilometer entfernt, und daneben parkte ein Taxi!
    Es war der Moment, in dem Möbius’ Autotelefon anschlug. Unwillkürlich hob er ab.
    »Stephan?« hörte er die Stimme des alten Mannes. »Fehlalarm, sie ist keine Hexe…«
    Möbius hörte nicht hin.
    Er sah etwas, das sich durch die Luft bewegte!
    Sah er es wirklich?
    Oder ahnte er es nur?
    Was es war, konnte er nicht erkennen, aber es raste auf die Telefonzelle zu wie ein Torpedo, der vom U-Boot abgefeuert wurde und sich einem anderen Schiff näherte.
    Woher kam dieses Etwas?
    Von der jungen Frau mit dem langen Haar?
    »Walter!« schrie er ins Telefon. »Bist du das in der Telefonzelle?«
    »Hä? Woher…«
    »Raus!« schrie Möbius. »Sofort 'raus da!«
    »Aber wieso…?«
    Das, was flog, war schneller als Möbius’ Mercedes, obgleich der jetzt das örtliche Tempolimit einfach ignorierte und der Telefonzelle entgegenraste.
    »Weil du sonst tot bist!« schrie Möbius, ließ das Telefon fallen und packte das Lenkrad mit beiden Händen.
    Ein paar Dutzend Meter vor ihm reagierte Walter Brass in der Telefonzelle.
    Unwahrscheinlich schnell stieß er die Tür auf, schlüpfte hinaus, noch ehe sie richtig offen war, und machte einen Satz auf die Straße hinaus.
    Hinter ihm schlug es ein wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    In Sekundenschnelle entstand dort, wo gerade noch die Telefonzelle gestanden hatte, ein Feuerball.
    Glas und Metall flogen auseinander, Metallsplitter bohrten sich glühend in die Flanke des wartenden Taxis.
    Die Druckwelle packte Brass und katapultierte ihn auf die Fahrbahn. Mit ausgebreiteten Armen versuchte er das Gleichgewicht zu halten und hätte unter anderen Umständen recht kurios gewirkt.
    Knapp entging er den umherschwirrenden Trümmerstücken.
    Neben ihm
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