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0563 - Gespensterjagd

Titel: 0563 - Gespensterjagd
Autoren: Unbekannt
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Götzen und seinen Parapsibionten wichtig."
    Der Tibeter kratzte sich den kahlen Schädel, gähnte herzhaft und sagte: „Ich werde darüber nachdenken, wie wir den hinterhältigen Unterhändler zur Hölle schicken, Sir."
    Er ging zu einem Kontursessel, verstellte ihn und ließ sich hineinfallen. Dann zog er die Beine nach, rückte sich zurecht und verfiel schließlich mit halbgeschlossenen Augen in eine Art Trance.
    Er sagte „Meditieren" dazu, während ich sicher war, daß es sich lediglich um getarntes „Dösen" handelte.
    Ich seufzte resignierend.
    In Rhodans Anwesenheit konnte ich nichts gegen Rorvics Faulheit unternehmen. Wäre ich allein mit dem fetten Albino gewesen, hätte ich mit einem harten Gegenstand auf Dalaimocs Schädel geschlagen.
    Diese „Spezialbehandlung" wirkte manchmal Wunder - und ein Wunder war genau das, was wir machten.
    Nach einiger Zeit wunderte ich mich darüber, daß Ü'Krantomür noch nichts gegen Dalaimoc Rorvic oder uns unternommen hatte. Statt dessen hatte er den Raketenbeschuß des Paratronschirmes eingestellt.
    Was bedeutete das?
    Als sich die Umgebung abermals ins Groteske verzerrte, ahnte ich, daß der Kampf psionischer Gewalten bereits begonnen hatte und sich seinem Höhepunkt näherte.
    Je nachdem, wie er ausging, würden Rhodan und ich leben oder sterben - und ich wollte lieber mit Dalaimoc Rorvic leben als mit ihm sterben.
    Ich bezweifelte nur, daß es nach meinem Willen gehen würde...
     
    *
     
    Ich sank in ein graues Wogen, tauchte darin unter und rang verzweifelt um Luft, was mich fatal an die dampfgesättigte Atmosphäre im Sudatorium der MARCO POLO erinnerte.
    Plötzlich waren fremde Gedanken klar in meinem Geist.
    Die Angst verflog, denn ich kannte den, der die Gedanken produzierte.
    „Er schafft es nicht", sagte der Großadministrator. Ich wußte nicht, ob er es sagte oder dachte, aber mir kam es vor, als spräche er die Worte aus.
    „Wer schafft es nicht?" fragte ich zurück - und ich war sicher, die Worte ebenfalls auszusprechen.
    „Rorvic. Er kann uns gegen die psionische Flut des Götzen abschirmen, verbraucht aber seine Energiereserven dabei, so daß er nichts gegen Ü'Krantomür zu unternehmen vermag."
    „Dann müssen wir nach dem ursprünglichen Plan handeln, Sir."
    „Ich denke auch", erwiderte Rhodan. „Hoffentlich macht uns Yorgho keinen Strich durch die Rechnung."
    „Hoffentlich nicht. Wenn ich daran denke, daß ich den Parapsibionten auch noch gefüttert habe, dann könnte ich mich selbst am ..."
    „Gefüttert? Was haben Sie ihm denn gegeben, Captain a Hainu?"
    „Würfelzucker. Wissen Sie nicht mehr, Sir? Ich hatte doch durch Ihre Fürsprache ein Pfund Würfelzucker bekommen."
    Perry Rhodan lachte lautlos. „Und Caruh aVacat als Zugabe, wie?" Er wurde wieder ernst. „Würfelzucker haben sie ihm gegeben. Wissen Sie, ob er ihn gefressen hat, Captain?"
    „Natürlich. Das ganze Pfund auf einmal hat er gefressen. Und dann ist er so undankbar und hilft Ü'Krantomür."
    „Yorgho kann nichts dafür. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes unschuldig, Tatcher", entgegnete Rhodan eindringlich. „Sie haben sich nicht darum gekümmert, was die Untersuchungen des Götzen und seines Begleiters ergaben?"
    „Nein, wozu auch, Sir!"
    „Jemand sollte mal Ihren Charakter zurechtstutzen, Tatcher!"
    erklärte der Großadministrator - und ich merkte, daß es ihm ernst damit war. „Ich bringe es nicht fertig, da Ihre Handlungsweise vielleicht unser aller Rettung ist."
    In meinem Schädel blitzte es schmerzhaft auf, dann drang ein Gedanke Rorvics gleich einem Lichtstrahl in mein Bewußtsein.
    Steh nicht so faul herum, du marsianische Wunderblume!
    Was gedenkst du zu unternehmen?
    „Was wollen wir unternehmen, Sir?" fragte ich den Großadministrator.
    „Wir verfahren nach dem ursprünglichen Plan", ordnete Rhodan an.
    Was ist das für ein Plan? fragte Dalaimoc Rorvic.
    Ich erklärte es ihm.
    Das ist gut, behauptete er. Ich hoffe, daß ich die wahren Geschehnisse verschleiern helfen kann. Ü'Krantomür ist ein weitaus fähigerer Psiont, als wir angenommen hatten. Beeilt euch!
    Ich tauchte wieder aus dem grauen Wogen auf und konnte frei atmen. Neben mir stand Perry Rhodan, seltsam verzerrt, aber doch erkennbar.
    „Kommen Sie, Tatcher!" sagte der Großadministrator - und die Stimme dröhnte wie die eines Ertrusers, der in einer riesigen Halle stand.
    Wir bewegten uns auf das Panzerschott der Hauptzentrale zu.
    Es öffnete sich, als wir noch einen Meter davon
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