Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0563 - Gespensterjagd

Titel: 0563 - Gespensterjagd
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Gemeinschaft abgestimmte Gewissen allerdings meist, weil die Interessengegensätze einen kaum überbrückbaren Gegensatz schaffen."
    Ein schwaches Vibrieren durchlief den Satelliten. Gleichzeitig hörte ich etwas, das sich wie dumpfer Trommelwirbel anhörte.
    „Ü'Krantomür schießt Pt-Raketen ab", sagte der Großadministrator.
    „Wie ich es ihm riet", meinte ich bedrückt. „Inzwischen haben die Voraussetzungen sich zu seinen Gunsten geändert. Ich fürchte, mein Spiel wird der Menschheit mehr schaden als nützen."
    „Es ist unser Spiel", erklärte Rhodan.
    Ich seufzte. Perry Rhodan war ein hochanständiger Mensch, gar nicht zu vergleichen mit Dalamoc Rorvic. Rhodan konnte ich einfach niemals ernsthaft böse sein. Vielleicht lag es daran, daß jeder genau wußte, Perry Rhodan würde ihn niemals fallenlassen, nur weil er Fehler gemacht hatte.
    Rhodan lächelte matt.
    „Auf Ihrem Gesicht liegen Ihre Gedanken, Tatcher. Seit wann sind Sie derart durchsichtig?"
    Ich spürte, wie meine Ohren heiß und rot wurden.
    „Ich möchte gern wissen, zu welchen Erscheinungen es an der Stelle des systemumspannenden Paratronschirmes kommt, an der die Pt-Raketen auftreffen", murmelte ich und schaltete die Energieortung ein.
    Zu meinem Erstaunen verhinderte Ü'Krantomür es nicht.
    Die Bildschirme der Energieortung wurden hell, aber die angezeigten Werte sagten mir wenig.
    „Vielleicht hat Ü'Krantomür nichts mehr gegen eine direkte optische Beobachtung", meinte der Großadministrator und schaltete am Pult der AO-Systeme.
    Die Bildschirme der Panoramagalerie flammten auf.
    Ich erblickte die rot und schwarz gefleckte Oberfläche des Merkur, mit Lavaströmen, die sich gleich konvulsivisch zuckenden weißglühenden Schlangenleibern wanden.
    Mein Blick wanderte fort von dem sonnennächsten Planeten, wandte sich dem unablässigen Strom funkenähnlicher Lichterscheinungen zu, die vom Wachsatelliten wegtrieben und sich weit entfernt auf einen Punkt zu konzentrieren schienen.
    Plötzlich erschien weit weg ein heller Fleck. Er pulsierte eine Weile, dann dehnte er sich mit einem Schlag so weit aus, daß er scheinbar das gesamte Universum ausfüllte.
    Überall an Bord des Satelliten schlugen Feldsicherungen durch. Die Luft roch stark nach Ozon und brannte auf den Schleimhäuten. Innerhalb der Hauptzentrale veränderten sich in rascher Folge die Konturen der Gegenstände.
    Die Bildschirme der Panoramagalerie schienen sich in flüssiges Blei zu verwandeln, die Decke löste sich in dicke schwarze Tropfen auf, die langsam herabschwebten und den Boden allmählich in einen Morast verwandelten.
    Inmitten dieses Infernos glühte mit einemmal ein goldfarbener Funke auf, wurde zu einer Art faustgroßer Seifenblase, in der sich eine Gestalt bewegte - eine trotz der Verzerrungen nur zu gut bekannte Gestalt.
    Im nächsten Augenblick war die „Seifenblase" verschwunden, und die Gestalt stand in Lebensgröße vor mir.
    Dalaimoc Rorvic!
    „Sie sehen noch genauso verschrumpelt aus wie früher", meinte der fette Albino.
    Er wandte sich um und salutierte grotesk vor dem Großadministrator.
    „Sir, CYD-Commander Rorvic meldet sich zum Dienst zurück.
    Wo, zum Teufel, sind wir hier eigentlich?"
    „Auf einem Wachsatelliten Merkurs", antwortete Rhodan schnell. „Und der Satellit wird von Ü'Krantomür und seinem Parapsibionten Yorgho beherrscht."
    Rorvic brach in ein Gelächter aus, bei dem es mir eiskalt den Rücken hinabrann.
    „Dann bin ich also durch den Para-tronschirm gekommen.
    Köstlich, köstlich! Zu Fuß durch den Paratronschirm!"
    Abrupt wurde er ernst.
    „Wie ist so etwas möglich?" .
    In den Wänden der Zentrale sprangen zahlreiche grelle Flammen auf. Es zischte und brodelte.
    „Dieser Kranto und sein Yoghurt wollten uns paralysieren", sagte Dalaimoc Rorvic grimmig. „Ich habe ihnen die Ohren langgezogen."
    Er kicherte und rieb sich die Hände.
    „Kranto ist wütend, weil ich seine Absichten vereitelt habe.
    In seiner Wut hat er sogar ein paar Gedanken verloren.
    Ich bin also nur deshalb hierher gekommen, weil der Götze den Paratronschirm um das Solsystem mit Paratronraketen beschoß."
    Er runzelte die Stirn.
    „Aber dann müßte ich vorher im Paratronschirm gewesen sein!"
    „Wahrscheinlich existierten Sie die letzten Tage über als integrierte energetische Einheit innerhalb des Paratronschirmes, Commander", erklärte Perry Rhodan. „Später werde ich berichten, wie ich zu dieser Annahme kam. Jetzt ist nur der Kampf gegen den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher