Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0563 - Gespensterjagd

Titel: 0563 - Gespensterjagd
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß Ü'Krantomür dadurch die Fähigkeit verliert, seine Körpermoleküle zu zerstreuen und blitzschnell wieder exakt zusammenzufügen."
    Perry Rhodan wiederholte seine Klopfzeichen.
    Wie er mir vor dem Start zum Wachsatelliten erklärt hatte, verwandte er dabei das uralte, größtenteils unbekannte terranische Morsealphabet.
    „Hören Sie auf, Klopfzeichen zu geben!" schrie die Stimme des Götzen plötzlich aus der Rundrufanlage. „Ich habe alles mitangehört, was Ihr Freund Gucky durchgegeben hat."
    „So so, Mister Ü'Krantomür!" erwiderte Rhodan, ohne das Klopfen einzustellen. „Dann wissen Sie auch, daß Sie in kurzer Zeit nur noch halb so viel wert sind wie jetzt. Ich schlage vor, Sie überlegen, ob sich nicht doch ehrliche Verhandlungen lohnen."
    Der Götze antwortete nicht. Dafür erlosch plötzlich eine elektronische Anzeige auf dem Kommandopult.
    „Er hat den Paratronschirm desaktiviert!" rief ich.
    Im nächsten Augenblick war es, als würde mein Gehirn teilweise „abgeschaltet". Ich konnte nur noch wie durch einen flimmerden Nebel sehen und hören - und ich konnte noch denken.
    Damit waren auch schon alle mir verbliebenen Fähigkeiten beschrieben.
    Ohne mich bewegen zu können, sah ich, wie sich auf dem Boden der Satellitenzentrale eine Art grauer Wolke verdichtete und zu einem bekannten Körper formte. Yorgho!
    Irgendwie hatte Ü'Krantomür es fertiggebracht, seinen Parapsibionten durch einen Pararaum an Bord des Satelliten zu holen.
    Im nächsten Moment leuchtete die Anzeige für den Paratronschirm wieder auf. Damit war Yorgho dem Zugriff des Mausbibers entzogen, wie es schien.
    Yorgho formte sich vollends zu seiner alten Gestalt.
    Nach und nach normalisierte sich die Arbeit meines Gehirns wieder. Der trübende und lähmende Nebel verschwand, und ich konnte mich wieder bewegen. Gleichzeitig mit dem Großadministrator stürzte ich mich auf das Tier.
    Doch ich kam nicht bis zu ihm. Irgendwo unterwegs stieß mein Schädel gegen ein unnachgiebiges Hindernis. Ich sah die Sterne einer halben Galaxis aufflammen - und wieder erlöschen.
    Als ich das Bewußtsein zurückerlangte, richtete ich mich vorsichtig auf. Mein Schädel brummte, und der Schmerz pulsierte wellenförmig durch mein Gehirn.
    Neben mir kam der Großadministrator langsam hoch.
    Sein Gesicht sah genauso aus, wie ich mir meines vorstellte.
    Wenn ich daran dachte, daß er bestimmt nur nach Yorgho gesprungen war, um dem Götzen glauben zu machen, er sähe in der Ausschaltung Yorghos unsere einzige Chance, konnte ich nicht umhin, diesen Terraner zu bewundern.
    Rhodan kam schneller wieder auf die Beine als ich.
    Er half mir hoch. Ich sah mich suchend um. Yorgho war verschwunden.
    Als ich mit ausgestreckten Händen nach der Energiewand tastete, an der ich mir beinahe den Schädel eingerannt hatte, stieß ich auf kein Hindernis mehr. Ü'Krantomür hatte die Energiewand desaktiviert. Folglich würde Yorgho nicht in die Hauptzentrale zurückkehren.
    In den Lautsprechern der Rundrufanlage knackte es, dann meldete sich der Götze erneut.
    „Hoffentlich haben Sie jetzt erkannt, daß Sie nichts gegen mich ausrichten können", sagte Ü'Krantomür. „Wollen Sie nicht bedingungslos mit mir zusammenarbeiten, Rhodan?"
    „Ich arbeite nicht mit einem Mörder zusammen", antwortete der Großadministrator kalt. „Im Krieg sind Tricks erlaubt, aber Sie haben ohne Not Menschen getötet. Dafür gibt es keine Entschuldigung."
    „Ich mußte töten, um die Eiweißketten zu gewinnen, die ich zur psionischen Aktivität benötige. Aber Ihnen gegenüber habe ich keine Rechtfertigung nötig. Die Terraner haben den Tod zahlreicher Karduuhls und ungezählter Karties verschuldet!"
    Rhodans Gesicht wurde weiß. Die Anschuldigung ging ihm offensichtlich tief unter die Haut. Empört rief ich: „Das ist der Gipfel der Demagogie! Sie haben uns gezwungen, um unsere Existenz zu kämpfen und wollen uns für die Opfer verantwortlich machen. Außerdem sind Sie, die Karduuhls, schuld am Tode der meisten Karties. Wir haben den Gelben zu helfen versucht, als sie ihren Gebärzwang nicht mehr unterdrücken konnten; ihr habt ihnen eure Hilfe versagt und sie sogar bekämpft."
    Daraufhin schaltete Ü'Krantomür die Rundrufanlage ab.
    „Vielleicht schlägt ihm doch das Gewissen", sagte ich.
    „Alle Gemeinschaftswesen müssen ein Gewissen besitzen, weil ohne es soziales Zusammenleben unmöglich wäre", sagte Perry Rhodan leise. „Gegenüber einer fremden Gemeinschaft aber versagt das auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher