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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gefahr war vorbei.
    Für diesmal.
    Das grüne Leuchten erlosch.
    Von der anderen Straßenseite her kehrte Nicole zurück. Das wütende Hupkonzert entnervter Autofahrer dauerte an. Im besten Feierabendverkehr versuchten einige, sich an dem stehenden Cadillac vorbeizuzwängen.
    Nicole ignorierte es gelassen. Ein besonders erboster Kleinwagenfahrer bedachte sie mit obszönen Gesten und schimpfte, doch Nicole trat ihm eine Beule in den hinteren Kotflügel und ließ sich wieder hinter dem Lenkrad nieder.
    »Bitte einzusteigen, Monsieur!« wandte sie sich Zamorra zu. »Darf ich Ihnen unsittliche Angebote unterbreiten, oder möchten Sie nur ein ruhiges Hotelzimmer?«
    »Ja«, erwiderte Zamorra trocken und gesellte sich zu ihr. »Nur erst einmal weg von hier. Du hast recht, sie versuchen es jetzt auch bei uns. Wetten, daß dieser Höllenspuk uns samt Auto in schwindelnde Höhen entführt hätte, um uns dann vorzuführen, welch einmaliges Erlebnis ein rasender Absturz sein kann?«
    »Das nächste Mal nehmen wir besser deinen Wagen«, kommentierte Nicole.
    »Bei dem ist eine Verschrottung nicht so schade…«
    ***
    Im Hotelzimmer sicherte Zamorra Tür und Fenster mit magischem Pulver und Gemmen, die er mit Klebestreifen befestigte.
    »Das sollte wenigstens dafür sorgen, daß wir hier drinnen unbelästigt bleiben. Eine kleine Ruhezone brauchen wir ja schließlich. Obgleich - ich hoffe, daß es einen weiteren Angriff gibt. Irgendwie muß ich an den Feind rankommen, und das kann ich nur, wenn er sich uns zeigt.«
    »Eine Verfolgung hat doch bisher noch nie geklappt«, gab Nicole zu bedenken.
    »Ich kann ja versuchen, ihm eine Falle zu stellen. Auch Angehörige von JUPITER AMMON dürften nicht unfehlbar sein. Sie müssen uns ausschalten, wenn sie sicher sein wollen, auch künftig unerkannt zu bleiben. Sie sind im Zugzwang, sie werden es schnell erledigen wollen, ehe wir unsererseits mit unserem Wissen an die Öffentlichkeit treten. Und wer es eilig hat, begeht Fehler.«
    »Wir haben es aber ebenfalls eilig«, warnte Nicole. »Wir müssen ihnen zuvorkommen!«
    Zamorra überlegte. »Mir ist ein Rätsel, warum unser Gegner vorhin so schnell aufgegeben hat, ohne seine Chance zu nutzen, zumindest einen von uns doch noch um den Verstand zu bringen.«
    »Um welchen Verstand?« flachste Nicole. »Ich habe eher den Verdacht, daß man in unserem Fall auf die gute, alte Methode zurückgreift. Daß man uns töten wird!«
    »Aber als nichtapprobierter Hobby-Herzchirurg hat sich bei uns doch noch niemand betätigt. Vom Köpfen ganz zu schweigen, oder fühlst du dich im Moment kopflos?«
    Ehe Nicole etwas darauf erwidern konnte, schlug das Zimmertelefon an.
    »Erwartest du den Anruf eines geheimen Liebhabers?« witzelte Zamorra. »Dann gehe ich solange nach draußen…«
    »Och, nö, wimmel ihn ruhig ab. Sage ihm, ich hätte drei neue Verehrer, die besser wären.«
    Zamorra nahm den Hörer ab.
    »Monsieur Zamorra? Jemand von der Polizei möchte dringend mit Ihnen sprechen. Es geht um eine Sekte. Möchten Sie den Herrn in Ihrem Zimmer empfangen, oder dürfen wir Ihnen einen kleinen Konferenzraum zur Verfügung stellen?«
    Natürlich wollte man die Polizei ungern unten im Foyer oder in der Bar sehen.
    »Schicken Sie den Mann bitte rauf«, erwiderte Zamorra und legte auf. »Sollte sich da doch noch jemand daran erinnert haben, daß es diese Sekte gibt?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    Da klopfte es auch schon an die Zimmertür.
    »Hoppla, der ist aber schnell hier oben«, wunderte sich Zamorra.
    Aber in dem Moment, als er die Tür öffnete, wurde ihm klar, daß er einen Fehler begangen hatte.
    Draußen auf dem Gang befand sich kein Polizist.
    Draußen befand sich überhaupt kein Mensch.
    Aber eine Ballung unglaublich starker, satanischer Para-Kraft, die blitzschnell zuschlug und versuchte - Zamorras Verstand zu zerstören!
    So schnell konnte nicht einmal Merlins Stern reagieren! Das geschwächte Amulett hatte die Präsenz der Schwarzen Magie durch die Tür nicht registriert!
    Zamorra schrie.
    Er verlor jegliche Orientierung.
    Er sah nichts mehr, hörte nichts mehr, glaubte nur noch aus Feuer zu bestehen.
    Und in diesem Feuer wollte etwas verbrennen, das sein ganzes Ich ausmachte.
    Sein Denken…
    Sein Fühlen…
    Sein Wissen…
    Doch in dieses höllische Feuer hinein drängte sich etwas anderes. Eine mentale Energie, die versuchte, die Höllenkraft abzulenken.
    Nicole?
    Hatte sie bereits den Verstand verloren, noch ehe sich der Angreifer
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