Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
konnte sie auch nicht verloren haben, dazu hätte er einen Kopfstand machen müssen, und selbst dann hätte die Sigill-Münze nicht so einfach aus seiner Tasche rutschen können.
    »Jeanette, haben Sie Telefon?«
    Sie hatte, und Zamorra durfte es auch benutzen.
    Er rief im Château Montagne an.
    »Raffael«, bat er den alten Diener, »sehen Sie sich in Madame Duvals Privatzimmern um. Da muß eine kleine Münze liegen«, und er beschrieb ihr Aussehen und auch die Stelle, an der Raffael Bois die Münze finden mußte; Nicole hatte gestern vergessen, sie dem Chefinspektor auszuhändigen.
    Raffael suchte. Der Gebührenzähler des Telefons tickte.
    Und Jeanette zog ein bedenkliches Gesicht, weil es ein Ferngespräch und sie scheinbar nicht gut bei Kasse war.
    Zamorra legte einen Geldschein neben das Gerät und wartete weiter. Nach etwa fünf Minuten meldete sich Raffael wieder.
    Er war nicht fündig geworden, die Sigill-Münze aus deCarjons Laden existierte nicht mehr!
    Zamorra bedankte sich. Er glaubte nicht, daß die Münze nur einfach nicht mehr an dem Platz lag, an dem Nicole sie in Erinnerung hatte. Er war sicher, daß sich das Ding ebenso in Nichts aufgelöst hatte wie die, die er in der Tasche getragen hatte.
    Das erklärte, warum bisher niemand durch die Münzen auf JUPITER AMMON aufmerksam geworden war. Wenn die Münzen nach einer gewissen Zeitspanne einfach wieder verschwanden, wer konnte sie dann noch ernsthaft als Beweismittel für die Existenz der Sekte anführen?
    Nicole hatte in der Zwischenzeit Jeanette Brecy telepathisch sondiert. Und sie hatte dabei festgestellt, daß die junge Frau tatsächlich von nichts wußte.
    Mit einer schnellen Handbewegung teilte sie Zamorra das Ergebnis ihrer Überprüfung mit.
    »Also wieder ein Schlag ins Leere«, resignierte Zamorra.
    Im gleichen Augenblick erfolgte der Angriff.
    ***
    Unwahrscheinlich starke Para-Kräfte schlugen von einem Moment zum anderen zu. Para-Kräfte, die von einer höllisehen Macht gelenkt wurden und gegen den Meister des Übersinnlichen gerichtet waren!
    Jeanette Brecys Wohnung wurde zur Hölle!
    Zamorra und Nicole krümmten sich unter der schwarzmagischen Kraft.
    Dann aber entsann sich Nicole der magischen Gemmen, schleuderte zwei davon in Jeanettes Richtung…
    Doch die beiden Volltreffer bewirkten nichts. Weil Jeanette nicht die Erzeugerin der satanischen Magie war.
    Ein anderer rief sie hervor.
    Einer, der unsichtbar blieb!
    Zu langsam reagierte Merlins Stern. Das grünlich wabernde Schutzfeld aus der Kraft einer entarteten Sonne baute sich nur mühsam auf. Es schaffte es nicht mehr, Zamorra oder Nicole vor der fremden Gewalt zu schützen.
    Es wurde, noch während es entstand, von der Höllen-Kraft zerfetzt!
    »Raus hier!« schrie Zamorra.
    Er tastete nach Nicole, bekam sie am Arm zu fassen, zerrte sie mit sich, hinaus aus der Wohnung. Von Jeanette Brecy war nichts mehr zu sehen!
    War sie tot?
    War sie zum Opfer JUPITER AMMONS geworden, wie vor ihr die Kunsthändler und der Reporter Charles Picard?
    Kaum waren Zamorra und Nicole draußen auf der Straße, da wirkte der Para-Angriff aus dem Nichts nicht mehr auf sie ein. Das unsichtbare, lautlose Feuer, das drinnen loderte, war hier verloschen.
    Zamorra hatte sein Hemd aufgerissen und umschloß das Amulett mit einer Hand. Noch nie, seit Merlins Stern das grüne Schutzfeld zum ersten Mal erzeugt hatte, war er dabei so langsam und so schwach gewesen.
    »Taran«, murmelte Zamorra. »Taran, du Nervensäge… Du hättest in dem verflixten Blechding bleiben sollen, statt dir einen eigenen Körper zu schaffen!«
    Draußen konnte er sich die Zeit nehmen und sich vorbereiten.
    Geschützt durch die Magie des Dhyarra-Kristalls betrat er Jeanettes Wohnung ein zweites Mal.
    Die Zimmer waren unversehrt.
    Aber von Jeanette Brecy gab es keine Spur. Das Mädchen war einfach - verschwunden!
    Zamorra fand auch keine Sigill-Münze, die auf JUPITER AMMON hinwies. Nichts deutete mehr darauf hin, was gerade eben hier geschehen war.
    Als Zamorra und Nicole wenig später nacheinander die beiden anderen jungen Frauen aufsuchten, fanden sie deren Wohnungen ebenfalls verwaist vor.
    Das besagte zwar nichts, sie konnten auch gerade außer Haus sein, vielleicht zum Einkäufen oder auf Besuch bei Freunden und Verwandten, aber nach dem teuflischen Para-Angriff war Zamorra sicher, daß auch sie so spurlos verschwunden waren wie Jeanette.
    »JUPITER AMMON lernt dazu«, bemerkte er bitter. »Jetzt gibt es schon keine Leichen mehr und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher