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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gerârd. »Oder sind Sie wirklich nur gekommen, um sich ein Jahres-Abo aufschwatzen zu lassen?«
    »Was ist passiert?« hakte Zamorra sofort ein.
    »Sie sind doch hinter dieser Sekte her, ja? Dann interessiert Sie vielleicht das hier.« Er schob Zamorra einen Bogen Faxpapier zu. »Polizeibericht, frisch eingegangen. Paßt doch wunderbar zu Picards Artikel! Schade, was mit dem Mann passiert ist, er war ein guter Reporter.«
    Zamorra wunderte sich nicht darüber, daß der Chefredakteur bereits informiert, war. Er überflog den Text, den Gerârd ihm zugeschoben hatte.
    »Und das wollen Sie tatsächlich zu einer Meldung machen, Gerârd?«
    »Einspalter, acht bis zehn Zeilen«, kommentierte der trocken. »Mehr ist nicht drin. Mehr will ich auch nicht. Wir sind eine halbwegs seriöse Tageszeitung, kein Klatschblatt.«
    Der Polizeimeldung nach hatten drei junge Frauen im Alter von 17 bis 22 Jahren Anzeige erstattet. Man habe ihnen Drogen verabreicht, sie zu sexuellen Handlungen genötigt, sie zur Prostitution gezwungen…
    Die Begriffe »Sekte« und JUPITER AMMON waren dabei gefallen, doch waren die Aussagen der drei Opfer dermaßen konfus, daß selbst die Polizei nicht sonderlich viel damit anzufangen wußte.
    Trotz des »Vorfalls« mit Charles Picard!
    »JUPITER AMMON hat diese drei Frauen in den Klauen gehabt?« wunderte sich Nicole. »Bißchen gehäuft, das öffentliche Auftreten dieser Sekte, wie? Hoffentlich finden wir die drei Mädels nicht ebenfalls als Wahnsinnige vor, wenn wir uns mit ihnen unterhalten wollen!«
    »Mal nicht den Teufel an die Wand«, stieß Zamorra hervor. »Es reicht schon, daß wir seinen Schweif gesehen haben… aber hier steht schon wieder eine Angabe, wo sich dieser verfluchte Sektentempel befinden soll!«
    Er machte sich eine Notiz.
    Nicole grinste freudlos.
    »Indiana Zamorra und der Tempel des Todes, wie?« spöttelte sie. »Na, hoffentlich wird das nicht die dritte Pleite am selben Tag…«
    Es wurde eine.
    Am angegebenen Ort befand sich das Ausstellungsgelände eines Autohändlers. Und nirgendwo führte ein Weg in die Tiefe, um vielleicht in unterirdische Gewölbe Vordringen zu können.
    Der Autohändler versicherte, daß er erst vor zwei Jahren das Gelände von schadstoffbelastetem Boden hatte befreien lassen, den ihm seine Vorgänger-Firma hinterlassen hatte. Dabei hätte man automatisch auf unterirdische Anlagen stoßen müssen.
    Architektenpläne und Grundbucheintragungen untermauerten die Aussage des Händlers - der sich nebenbei anbot, Nicoles Cadillac zu einem Traumpreis in Zahlung zu nehmen, wenn sie dafür bei ihm einen Neuwagen erstand.
    Sie verzichtete dankend.
    »Wieder nichts!« stieß Zamorra hervor. »Langsam begreife ich, wieso die Sekte so lange unbehelligt bleiben konnte! Wer versucht, ihr nachzuspüren, kapituliert irgendwann oder verliert den Verstand - diesmal aber auf nachvollziehbare Weise!«
    Er warf sich auf den Beifahrersitz und nahm wieder den Zettel zur Hand.
    »Jetzt nehmen wir uns mal diese drei Mädchen vor! Hoffentlich hast du nicht recht, und wir finden sie tatsächlich als Wahnsinnige oder Tote vor…«
    Diesmal hatten sie Glück. Und die drei Mädchen offensichtlich auch.
    Schon Nummer eins auf ihrer Liste, ein hübsches Girl namens Jeanette Brecy, öffnete ihnen die Tür.
    Trotzdem wagte Zamorra nicht zu hoffen, daß sie sich diesmal endlich einen kleinen Erfolg auf die Fahne schreiben konnten.
    »Kommen Sie herein. Sind Sie von der Presse oder von der Polizei?« wollte Jeanette wissen.
    »Wir ermitteln privat gegen die Sekte JUPITER AMMON«, erklärte Zamorra.
    »Jupiter was?« staunte Jeanette.
    Zamorra zeigte ihr die Pressemitteilung der Polizei.
    »Haben Sie und Ihre beiden Freundinnen nicht heute Anzeige gegen diese Sekte erstattet?«
    »Das gibt’s doch nicht!« stieß Jeanette hervor und überflog hastig den Text. »Das verstehe ich nicht, Monsieur Zamorra. Ich kenne weder diese Sekte noch eine Claudine Renoir oder Yvette Sentienne! Und ich bin auch nicht bei der Polizei gewesen, um Anzeige zu erstatten! Zumindest nicht in den letzten zwei Jahren!«
    »Verdammt, rennen wir denn hier nur gegen Wände?« entführ es Zamorra. »Wenn’s nicht diese verflixten Münzen gäbe, würde ich inzwischen selbst glauben, daß es JUPITER AMMON überhaupt nicht gibt!«
    »Was für Münzen?« fragte Jeanette arglos.
    Zamorra griff wieder in die Tasche.
    In der befand sich keine Sigill-Münze mehr!
    Dabei war er absolut sicher, daß er sie eingesteckt hatte. Er
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