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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott
Autoren: Unbekannt
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seine Uhr. „Wir haben noch ein wenig Zeit.
    Fangen wir gleich damit an ..."
    Als die Korvette in den Normalraum zurückfiel, war die MARCO POLO noch immer achtzig Lichtjahre entfernt.
    Erste Hyperfunksignale wurden ausgetauscht.
    Während Mentro Kosum die letzte Etappe berechnete und programmierte, begannen die Orter zu arbeiten, um Wacheinheiten der Flotte festzustellen.
    Es war wie ein Schock für Rhodan, als Mentro Kosum ihn über Interkom davon unterrichtete, daß drei winzige Objekte nur noch zehn Lichtminuten entfernt seien und sich der Korvette mit rasender Geschwindigkeit näherten. Die Daten aus dem Speicher des Computers besagten einwandfrei, daß es sich um dieselben Objekte handelte, die sie bereits im Pucker-System verfolgt hatten.
    Eben um jene drei Raketen, die Y'Xa-mara hinter ihnen hergeschickt hatte!
    Rhodan war einen Augenblick lang fassungslos.
    „Das ist unmöglich!" sagte er dann und fügte hinzu: „Ich komme sofort! Benachrichtigen Sie Atlan!"
    Ferngeschosse, die ihnen automatisch durch den Linearraum gefolgt waren, mehr als zweihundert Lichtjahre weit - das konnte es doch nicht geben! Sie müßten mit einer Vorrichtung versehen sein, die automatisch einer Spur durch den Pararaum folgte.
    Wenn dem wirklich so war, besaß der verrückte Y'Xamara eine unheimliche Waffe.
    Die drei Raketen mußten vernichtet werden, denn wenn die Korvette nun direkt zur MARCO POLO flog, war das Flaggschiff gefährdet.
    Als Rhodan den Kontrollraum erreichte, war Atlan bereits dort.
    Neben ihm stand Gucky. Er machte ein ernstes und entschlossenes Gesicht.
    Die Sachlage war mit wenigen Sätzen klar.
    „Drei Transformschüsse, und der Fall ist erledigt", sagte Mentro Kosum.
    „Nein!" Gucky verzichtete auf seine üblichen Späßchen. Er hatte sich lange mit Atlan unterhalten und wußte, daß man vorerst von seinen Extratouren, ob freiwillig oder nicht, genug hatte. „Das erledige ich! Wer hat diesem Y'Xamara geholfen? Ist es nicht meine Schuld, wenn die drei Dinger hinter uns herflitzen? Wozu da drei wertvolle Transformschüsse vergeuden, wenn es auch einfacher geht? Außerdem will ich wissen, ob ich wieder fit bin!"
    Rhodan blieb erstaunlich ruhig.
    „Was hast du vor?"
    „Euch beweisen, daß ich wieder ganz der Alte bin.
    Teleportation und Telekinese! Ich werde die Zündköpfe aktivieren, ehe sie bei uns detonieren können.
    Oder soll ich die Raketen umlenken? Das wäre doch ein Spaß, wenn sie Y'Xa-mara auf den Kopf fielen ..."
    „Wir haben noch fünf Minuten", mahnte Mentro Kosum.
    Gucky rückte den Kampfanzug zurecht und schickte sich an, den Helm zu schließen. Rhodan fragte: „Bist du sicher, daß du es schaffst? Wenn nicht, müssen wir in den Linearraum. Falls du dann nicht an Bord bist..."
    „Keine Sorge, mit solchen Bömbchen werde ich jederzeit fertig!
    Bis später dann..."
    Eine Sekunde später entmaterialisierte er.
    Die Zurückbleibenden hatten keine andere Wahl, als auf den Panoramaschirm zu starren. Die drei Ferngeschosse waren deutlich in der Vergrößerung zu erkennen. Sie wurden fast zusehends größer und folgten der Korvette mit nahezu Lichtgeschwindigkeit.
    „Noch vier Minuten", sagte Mentro Kosum.
    Als Gucky rematerialisierte, behielt er automatisch die Eigengeschwindigkeit der Korvette bei. Er sah die drei Ferngeschosse sofort, die noch eine halbe Lichtsekunde von ihm entfernt waren und schnell aufholten.
    Viel Zeit blieb ihm nicht. In zwei oder drei Minuten würden sie ihn erreichen.
    Telekinetisch tastete er sich zum Zündmechanismus der vordersten Bombe vor und „fühlte" deren Verbindungskontakte.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, welcher technische Vorgang sie schließen würde, er jedenfalls mußte es „manuell" und mit ein wenig Gewalt tun.
    Er hatte auch keine Ahnung, mit welcher Energieentfaltung die Bomben detonieren würden, aber er wußte aus Erfahrung, daß der entstehende Feuerball ihn genauso einholen konnte wie die Bomben selbst.
    Die Kontaktleiter bestanden aus einem widerstandsfähigen Material. So leicht ließen sie sich nicht bewegen. Gucky konzentrierte sich noch mehr, setzte alle seine vorhandenen Psikräfte ein ... nur noch ein paar Millimeter ...
    Dann berührten sich die beiden Enden der Kontaktleiter, der Strom konnte überfließen, der Kreis war geschlossen.
    Die vordere der Bomben detonierte.
    Gucky schloß geblendet die Augen, als ihn der Lichtschein erreichte. Halb im Unterbewußtsein registrierte er die Tatsache, daß er etwas Unmögliches erlebte,
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