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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott
Autoren: Unbekannt
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eingeschlossen wurde. Die Lage war unverkennbar, wenn man sie einem sich auf den Planeten herabsenkenden Schiff beschrieb. Somit konnten Rhodan und seine Begleiter die Korvette finden, ohne auf Peilkontakt angewiesen zu sein.
    Auch hier, auf der namenlosen Welt, war es Nacht geworden, aber sie würde nicht so lange dauern wie auf Harda-Hardy.
    Bereits in zwei Stunden würde die Sonne wieder aufgehen.
    Fellmer Lloyd lag in der winzigen Kabine direkt neben dem Kontrollraum. Er hatte ersten Impulskontakt mit Gucky erhalten, konnte jedoch nichts damit anfangen.
    Die Gedanken des Mausbibers waren ein einziges mentales Durcheinander, ohne Anfang und Ende, ein Kaleidoskop wirrer und sinnloser Empfindungen.
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sein Geist keinen einzigen klaren Gedanken mehr formen konnte, was er selbst in tiefer Bewußtlosigkeit unter normalen Umständen vollbracht hätte.
    Der Telepath empfing auch die Gedankenimpulse Rhodans und seiner Begleiter. Somit war er ohne Funk darüber unterrichtet, was geschehen war und wo die Freunde sich augenblicklich aufhielten.
    Atlan wurde von drei Wachschiffen verfolgt und nahm Kurs auf den zehnten Planeten, einen vereisten Riesen, den er als Orterschatten benutzen wollte. Icho Tolot war unentdeckt geblieben. Vom vierten Planeten her, den er vorsichtshalber angeflogen hatte, näherte er sich nun der Nachtseite des fünften und würde in einer knappen Stunde hier eintreffen.
    Bei Rhodan sah es kritischer aus.
    Der gestohlene Raumgleiter war von der Wachflotte gleich entdeckt worden. Geschickt wich Rhodan den Verfolgern aus und täuschte sie, indem er an der Sonne vorbei das ganze innere System durchquerte und dann Kurs in den freien Weltraum nahm.
    Bei dem Versuch, ihm den Fluchtweg abzuschneiden, verloren ihn die Verfolger aus der Ortung, weil Rhodan jenseits des elften Planeten umdrehte und in das System zurückflog.
    Er steuerte direkt den fünften Planeten an und landete in einem Gebirge, ohne vorher Funkkontakt mit der Korvette aufgenommen zu haben.
    Fellmer Lloyd begriff, daß Rhodan nur vorsichtig sein wollte.
    Auf jeden Fall wollte er die Entdeckung im letzten Augenblick vermeiden. Er mußte wissen, daß der Telepath ihn früher oder später orten konnte.
    Fellmer seufzte und beschloß, Mentro Kosum zu informieren.
    Atlan vermerkte nach der vierten Umrundung des zehnten Planeten, daß er die Verfolger noch immer nicht abgeschüttelt hatte. Das bereitete ihm an und für sich weniger Sorgen, aber hinter ihm begann sich Gucky zu regen.
    Der Mausbiber war zwar festgebunden, aber wenn er seine ursprüngliche Fähigkeit zurückgewann, konnte er dem Arkoniden sehr gefährlich werden, immer vorausgesetzt, er war seiner Sinne noch immer nicht wieder mächtig. Er würde seinen „Diener" bestrafen wollen.
    Atlan überlegte einige Sekunden, dann beschloß er, das Risiko einzugehen und den Versuch zu wagen, wobei er daran dachte, daß bei der verhängnisvollen Beeinflussung durch die Psienergie nicht nur die Zeit, sondern auch die Entfernung eine Rolle spielte.
    Immerhin waren sie mehrere Milliarden Kilometer von dem sechsten Planeten entfernt.
    Nach der fünften Umkreisung des Eisplaneten stieß er auf die Oberfläche hinab und landete die Linse auf einem gigantischen Gletscher, der so groß wie ein ganzer Kontinent war. Er schaltete sämtliche Aggregate ab, um die Ortung durch Verfolger zu verhindern. Dann drehte er sich um und sah Gucky an.
    Der Mausbiber lag auf der schmalen Couch und hatte die Augen geöffnet. Er begegnete Atlans Blick mit einer undefinierbaren Mischung aus Ärger, Wut, Hilflosigkeit und Erstaunen. Der Arkonide hatte das untrügliche Gefühl, in Gucky ein Lebewesen zu sehen, das jegliche Erinnerung an das, was geschehen war, verloren hatte. Wenn dem so war, wußte der Ilt auch nichts mehr davon, daß er der große Tambu-Gott zu sein glaubte.
    „Hallo, Gucky", sagte Atlan, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    „Wer bist du?" Es war Guckys piepsige Stimme, daran konnte kein Zweifel bestehen. Das Herrische war verschwunden.
    Trotzdem war es noch nicht Gucky selbst, der da fragte: „Wer bin ich? Wo Din ich?"
    „Du erkennst mich nicht?" '„Noch nie gesehen! Warum bin ich gefesselt?"
    „Eine Vorsichtsmaßnahme, die ich dir gern erkläre, wenn du mir ruhig zuhörst. Du und ich, wir befinden uns in größter Gefahr.
    Ich mußte dich anbinden, weil dein Erinnerungsvermögen verlorenging und du mir nicht helfen konntest. Ich erkläre dir alles später.
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